Das Bild des Lehrers mit Füßen treten
In der Stadt Chicheng, Bezirk Huailai, Provinz Hebei, weniger als 200 Kilometer von Peking entfernt, werden die Fahrgäste von Bussen und Bahnen gezwungen, über Bilder des Gründers von Falun Gong, Li Hongzhi, zu gehen. Wer sich weigert, das zu tun, dem wird nicht erlaubt, einzusteigen. Das meldet – zwei Tage vor den Olympischen Spielen – der unabhängige chinesischsprachige Fernsehsender New Tang Dynasty Television (NTDTV), der das Festland China seit 2001 mit unzensierten Nachrichten versorgt. Diese Methode erinnert an die Kulturrevolution.
Die chinesische Polizei hat damit begonnen, eine Großfahndung nach Praktizierenden der spirituellen Lehre Falun Gong durchzuführen, wie Quellen im Land mitteilen. Diese neue Aktion wird als das Resultat einer zunehmenden Paranoia bezüglich Andersdenkender während der Olympischen Spiele gesehen.
Laut NTDTV hätte die örtliche Polizei die Methode zugegeben. NTDTV teilte weiter mit, dass in Chicheng mindestens zwei Personen verhaftet worden seien, weil sie sich weigerten, über das Foto von Li zu gehen, mehr als 20 Personen seien in Huailai festgenommen worden.
„Für Falun Gong-Praktizierende ist das Bild ihres Lehrers heilig. Über ein solches Bild zu gehen, wäre gleichbedeutend als wenn ein Christ auf einem Bild von Jesus herumtrampeln würde“, erklärt Kay Rubacek, eine Falun Dafa-Sprecherin in Sydney, Australien.
„Beamte der Chinesischen Kommunistischen Partei verwendeten diese Methode in der Anfangszeit der Verfolgung von Falun Gong, um der Praktizierenden habhaft zu werden“, sagt Rubacek. Am 20. Juli 1999 startete das Regime einen groß angelegten Feldzug gegen Mitglieder der buddhistischen Lehre, der bis heute andauert.
Für Thomasz Korczynski, Universitätsdozent und polnischer Koordinator der „Kirche in Not“, handelt es sich um eine alte Methode, die auch bei Christen während der Kulturrevolution angewendet wurde. „Sie machten ein Kreuz auf den Boden. Jeder musste darüber gehen, nacheinander. Die sich weigerten, wurden in Arbeitslager geschickt und viele sogar getötet.“
Die Sicherheitsmaßnahmen seien in der Stadt Zhangjiakou, in der sich Huailai befindet, besonders streng, strenger noch als in Peking, berichten Quellen aus der Region, die nicht genannt werden möchten.
Bürger müssten ihren Ausweis immer mit sich tragen, selbst wenn sie nur zum Einkaufen gingen und könnten jederzeit angehalten werden. Nach Einschätzung der Informanten seien derartige Verhältnisse in Zhangjiakou deshalb möglich, weil die Stadt außerhalb der Aufmerksamkeit der 30.000 ausländischen Journalisten, die sich in Peking befinden, liege.
Falun Gong-Praktizierende aus Zhangjiakou schlagen vor, dass ausländische Reisende die Region besuchen, um einen „Geschmack“ von der Situation vor Ort zu erhalten.
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion