Coronavirus NEWSTICKER 03.02: Zwölfter Coronavirus-Fall in Deutschland – 285 Euro Prämie für das Verpfeifen von Nachbarn
Der neuartige Wuhan-Coronavirus (2019-nCoV) verbreitet sich weiter. Einen Tag nach ihrer Rückkehr aus der chinesischen Stadt Wuhan nach Deutschland sind drei Menschen positiv getestet worden. Die aus China ausgeflogenen Deutschen sollen mindestens 14 Tage in der Südpfalz-Kaserne in Germersheim bleiben – so lange dauert die bisher bekannte maximale Inkubationszeit, also die Frist von der Ansteckung bis zum möglichen Krankheitsausbruch.
Anmerkung der Redaktion: Wir müssen davon ausgehen, dass die Zahlen der staatlichen chinesischen Behörde über Todesfälle und Infizierte durch den Wuhan-Virus in China nicht stimmen. Daher verzichten wir auf eine Veröffentlichung. Wir bemühen uns, die tatsächlichen Zahlen herauszufinden.
Montag 03.02.
22:29 Uhr: Zwölfter Coronavirus-Fall in Deutschland
In Deutschland haben sich inzwischen zwölf Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Bei dem neuen Betroffenen handelt es sich um einen weiteren Mitarbeiter des Automobilzulieferers Webasto. Das teilte das bayerische Gesundheitsministerium mit. Kurz zuvor war die Infizierung eines zweiten Kindes in Bayern bekanntgegeben worden. Damit ist der Erreger bei acht Mitarbeitern von Webasto nachgewiesen worden. Dazu kommen die beiden Kinder eines Mitarbeiters. Außerdem war das Virus bei zwei Passagieren festgestellt worden, die am Wochenende mit einem Bundeswehrflugzeug aus Wuhan zurückgeholt wurden.
19:48 Uhr: Weiteres Kind in Bayern infiziert – Jetzt 11 Fälle in Deutschland
In Bayern hat sich ein zweites Kind mit dem Coronavirus infiziert. Es handele sich um ein weiteres Kind eines Mannes aus dem Landkreis Traunstein, dessen positiver Befund vergangene Woche bekannt geworden war, teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Montag mit. Dieser ist wie die anderen in Bayern infizierten Erwachsenen Mitarbeiter der Firma Webasto aus dem Landkreis Starnberg, wo eine Chinesin bei einer Fortbildungsveranstaltung das Virus offensichtlich eingeschleppt hatte.
Zuvor war die Infektion schon bei einem anderen Kind des Mannes nachgewiesen worden. Alle drei Familienmitglieder, die positiv getestet worden sind, befinden sich nach Ärzte-Angaben derzeit „in einem stabilen gesundheitlichen Zustand“. Damit gibt es nun insgesamt neun Coronavirus-Fälle in Bayern. Bundesweit liegt die bislang bekannte Zahl der Infektionen damit bei elf. Auch bei zwei Personen, die mit dem Evakuierungsflug der Luftwaffe aus China am Wochenende nach Deutschland gekommen waren, wurde der Virus nachgewiesen.
18:45 Uhr: Die Furcht vor einer Ansteckung setzt die Behörden zunehmend unter Druck und löste teils drastische Maßnahmen aus. Ein Bezirk der Stadt Shijiazhuang im Norden Chinas lockt die Bewohner sogar mit einer Geldprämie von 2000 Yuan (rund 258 Euro), wenn sie Menschen melden, die in den vergangenen zwei Wochen in Wuhan gewesen sind.
In der Hauptstadt Peking versuchen ganze Wohnviertel, sich gegen Urlaubs-Rückkehrer aus Wuhan abzuschotten – teils mit selbstgebauten Barrikaden. Rückkehrer und Besucher werden bei der Ankunft minutiös ausgehorcht. Bei unbekannten Gesichtern oder Menschen, die mit Koffern unterwegs sind, bitte sie die Leute, sich in eine Liste einzutragen, sagt Mei, die in einem Wohnkomplex in Peking arbeitet und nur ihren Vornamen nennen will.
Wenn Wuhan-Reisende in ihre Wohnungen zurückkehren, werden sie zwei Wochen lang streng überwacht, um nicht zu sagen eingesperrt. Sobald sie wieder in ihren Häusern sind, „können sie nicht mehr ein- und ausgehen“, erklärt Xu Aimin von einer Einwohnergemeinschaft in Peking. Wenn die Rückkehrer Lebensmittel bräuchten, könne das Nachbarschaftskomitee die Einkäufe erledigen. Zu den Vorsichtsmaßnahmen gehören auch tägliche Telefonanrufe und Fiebermessungen.
Hintergrundartikel: Haben ungewöhnliche Tierphänomene in China mit dem Coronavirus zu tun?
17:15 Uhr: Peking meldet bisher stärksten Anstieg von Infektionen und Todesfälle
Die Gesundheitskommission in Peking meldete am Montag den bisher stärksten Anstieg der Infektionen und Todesfälle innerhalb eines Tages. Nach Einschätzung chinesischer Experten wird die Coronavirus-Epidemieihren ihren Höhepunkt in zehn Tagen bis zwei Wochen erreichen.
Durch Meldungen und Videos aus den sozialel Medien wurde schon aufgedeckt, das die Zahlen aus China durch verschiedene Methoden kleingehalten oder Unterdrückt werden, wie auch Ma Guoqiang, Parteichef von Wuhan, am 28. Januar enthüllte.
Mehr dazu: Coronavirus: Chinas Behörden manipulieren die Anzahl der Diagnosen
14:40 Uhr: WHO warnt vor „Gerüchten“ und Falschinformationen über Coronavirus
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Falschinformationen über das neuartige Coronavirus den Kampf angesagt. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte am Montag in Genf vor der Verbreitung von „Gerüchten“ über die Atemwegserkrankung. Mitarbeiter der WHO seien rund um die Uhr im Einsatz, um im Internet kursierende Fehlinformationen ausfindig zu machen.
Fehlerhafte Empfehlungen zu Medikamenten oder Vorsorgemaßnahmen gegen das Virus könnten gesundheitsgefährdend sein, sagte Tedros zum Auftakt der Tagung des WHO-Exekutivrats. Die WHO arbeite mit Google zusammen, um sicherzustellen, dass bei Suchanfragen zum Coronavirus die Informationen der Weltgesundheitsorganisation als erstes Ergebnis angezeigt werden. Online-Netzwerke wie Twitter, Facebook, Tencent und Tiktok hätten ebenfalls Maßnahmen zur Eindämmung von „Falschinformationen“ ergriffen.
12:20 Uhr: Russische Regierung will ausländische Coronavirus-Erkrankte abschieben
Die Regierung in Moskau will ausländische Coronavirus-Patienten aus Russland abschieben. Das Virus sei „in die Liste der besonders gefährlichen Krankheiten“ aufgenommen worden, sagte der russische Ministerpräsident Michail Mischustin am Montag während einer im Fernsehen übertragenen Kabinettssitzung. „Dies ermöglicht es uns, infizierte Ausländer auszuweisen und besondere Maßnahmen wie Isolierung und Quarantäne umzusetzen“, fügte Mischustin hinzu.
Die russischen Behörden hatten am Freitag die ersten Coronavirus-Fälle im Land gemeldet. Es handelt sich um zwei Chinesen, die in Krankenhäusern in Tjumen im Ural und in Tschita im Fernen Osten Russlands isloiert werden. Wegen der rasanten Ausbreitung der Krankheit in China hatte Moskau in den vergangenen Tagen die Verbindungen zu seinem Nachbarland weitgehend gekappt. Die russische Regierung beschloss, die 4250 Kilometer lange Grenze zu China zu schließen. Bahn- und Flugverbindungen wurden ganz oder teilweise ausgesetzt.
11:32 Uhr: Kreuzfahrtschiffe nehmen China-Reisende nicht mehr an Bord
Die internationalen Kreuzfahrt-Reedereien lassen künftig keine Passagiere oder Besatzungsmitglieder mehr an Bord, die in den vergangenen 14 Tagen auf dem chinesischen Festland unterwegs waren. Das teilte der internationale Kreuzfahrt-Verband CLIA in Hamburg mit. Die Kreuzfahrtgesellschaften Costa Crociere und MSC hatten wegen des Ausbruchs des Coronavirus bereits alle Kreuzfahrten abgesagt, die von chinesischen Häfen starten.
Die Kreuzfahrtbranche sei eine der erfahrensten Branchen, wenn es darum gehe, Gesundheitsbedingungen zu überwachen, heißt es in der CLIA-Mitteilung. Die Schiffe verfügten über die Ausrüstung und das medizinische Fachpersonal, um Passagiere im Krankheitsfall zügig zu behandeln und eine weitere Übertragung zu verhindern.
Mehr dazu: 7000 Menschen sitzen wegen Virusverdachts auf Kreuzfahrtschiff vor Italien fest
11:13 Uhr: Nach Streiks riegelt Hongkong weitere Grenzübergänge nach China ab
Hunderte Hongkonger Krankenhaus-Mitarbeiter haben angesichts der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus für eine Schließung der Grenze zu Festland-China gestreikt. Sie versammelten sich am Montag vor den Krankenhäusern und verteilten weiße Bänder an Kollegen, um sie zur Streik-Teilnahme zu ermutigen. „Wenn es keine vollständige Schließung der Grenzen gibt, wird es nicht genügend Arbeitskräfte, Schutzausrüstung und Isolierräume geben, um den Ausbruch zu bewältigen“, sagte Winnie Yu, die Vorsitzende der Gewerkschaft, die rund 9000 Mitglieder hat.
Sollten die Hongkonger Behörden der Forderung nicht nachkommen, werde es am Dienstag weitere Arbeitsniederlegungen geben, verkündete die neugegründete Gewerkschaft für medizinisches Personal (HAEA). Hongkongs Regierungschefin Carrie Lam hat nun angekündigt das Zehn von 13 Grenzübergängen geschlossen würden.
10:55 Uhr: China braucht „dringend“ Masken zum Schutz vor Coronavirus
China braucht nach eigenen Angaben „dringend“ medizinische Schutzausrüstung, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu stoppen, darunter „Atemmasken, Schutzanzüge und Schutzbrillen“. Neben der Provinz Hubei, in der die am stärksten betroffene Stadt Wuhan liegt, haben noch mehrere andere Provinzen und Städte in China eine Maskenpflicht eingeführt, darunter die bevölkerungsreichste Provinz Guangdong sowie Sichuan, Jiangxi und Liaoning und die Stadt Nanjing. Zusammen haben sie mehr als 300 Millionen Einwohner.
Nach Angaben des Außenministeriums haben zudem schon Länder wie Südkorea, Japan, Kasachstan und Ungarn medizinisches Material gespendet, aus der EU sind 12 Tonnen Schutzkleidung bereits unterwegs nach China, so die EU-Kommission. Ein Video in den sozialen Medien zeigen tausende Pakete auf einer Lagerfläche, es soll sich dabei um gespendete Hilfsmittel an das Rote Kreuz handeln, die im Wuhan Expo Center gelagert sind und (bisher) nicht an Krankenhäuser ausgeliefert wurden. (Artikel dazu folgt)
Hintergrundartikel: Mann in Wuhan wird vom Krankenhaus abgewiesen, stirbt später
10:10 Uhr: Entwarnung nach Coronavirus-Verdacht unter Wuhan-Rückkehrern in Frankreich
Nach der Rückkehr von mehr als 250 Menschen aus dem Coronavirus-Gebiet in China haben die französischen Behörden Entwarnung gegeben. Keiner der in Frankreich verbliebenen Passagiere habe sich mit dem neuartigen Virus infiziert, sagte Gesundheitsstaatsekretär Adrien Taquet am Montag dem Sender BFMTV. Entsprechende Tests seien negativ ausgefallen.
Frankreich hatte am Sonntag 254 Menschen aus Wuhan ausgeflogen. 36 Passagiere wiesen nach Angaben des Gesundheitsministeriums Symptome einer Viruserkrankung auf. Unter ihnen waren demnach 16 Ausländer, die sofort in ihre Heimatländer geflogen wurden.
9:45 Uhr: China wirft den USA Panikmache bei Coronavirus vor
China hat die Reaktion der USA auf die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus scharf kritisiert. Anstatt Hilfe anzubieten habe Washington „Panik“ geschürt, sagte Außenamtssprecherin Hua Chunying. Sie kritisierte, dass die US-Regierung als erste Reaktion die Mitarbeiter ihres Konsulats in Wuhan abgezogen und dem Botschaftspersonal in Peking die Ausreise freigestellt habe. Hua verurteilte außerdem das von Washington erlassene Einreiseverbot für China-Reisende. Die USA hätten damit ein „sehr schlechtes Beispiel“ abgegeben, sagte die Außenamtssprecherin. Die US-Regierung habe China auch „keinerlei substanzielle Unterstützung“ angeboten.
Die Kommunistische Partei Chinas hatte zuvor ein Angebot der Vereinigten Staaten abgelehnt, eine Gruppe von Gesundheitsexperten nach China zu entsenden, sagte der US-Gesundheitsminister Alex Azar auf einer Pressekonferenz am 28. Januar.
Mehr dazu: USA will Gesundheitsexperten zur Unterstützung nach China schicken – KP lehnt ab
7:16 Uhr: Chinas Aktienmärkte fallen um rund neun Prozent
Die rasante Verbreitung des Virus ließ zum Wochenbeginn Chinas Aktienmärkte um rund neun Prozent absacken. Die Börsen öffneten am Montag erstmals wieder nach den – wegen des massenhaften Ausbruchs der Lungenkrankheit verlängerten – Ferien zum chinesischen Neujahrsfest. Chinas Regierung versuchte das Finanzsystem zu stärken und die Auswirkungen der Epidemie abzufedern – unter anderem mit einer ungewöhnlich hohen Geldspritze von 1,2 Billionen Yuan (rund 156 Milliarden Euro) für Geschäftsbanken, um den chinesischen Geldmarkt und das Bankensystems zu stabilisieren.
7:05 Uhr: Brasilien will Bürger aus Wuhan ausfliegen
Brasiliens Regierung will eigene Staatsbürger mithilfe der Luftwaffe aus der besonders stark vom Coronavirus betroffenen Stadt Wuhan in China ausfliegen lassen. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung des brasilianischen Außenministeriums und des Verteidigungsministeriums hervor. Verzweifelte Brasilianer, die in Wuhan festsitzen, hatten ein sechs Minuten langes Video auf YouTube veröffentlicht, in dem sie sich direkt an den Präsidenten Jair Bolsonaro und Außenminister Ernesto Araújo wenden.
7:00 Uhr: Frankreich testet 20 von 254 Zurückkehrern
Unter den 254 Menschen, die am Wochenende von einer französischen Maschine aus Wuhan ausgeflogen worden waren, wurden etwa 20 wegen möglicher Symptome des Coronavirus noch am Ort der Landung auf den Erreger getestet, wie die französische Gesundheitsministerin Agnès Buzyn mitteilte. Außer eigenen Staatsbürgern hat Frankreich auch Belgier, Niederländer und Dänen ausgeflogen. Alle kamen in Quarantäne in einem Feriendorf bei Marseille. In Frankreich sind bisher sechs Virus-Fälle bestätigt.
6:58 Uhr: „Mythen und Fakten“ – WHO startet Informationskampagne
Die Weltgesundheitsorganisation zeigt sich besorgt über die Informationsflut zum Coronavirus. Der Ausbruch des Erregers sei von einer „massiven Infodemie“, einer Überschwemmung an Informationen begleitet worden, teilte die WHO mit. Da die Flut an Informationen es vielen Menschen schwer mache, zwischen Mythen und Fakten zu unterscheiden, hat die WHO eine große Informationskampagne auf Facebook, Twitter und anderen sozialen Medien gestartet. Darin beantwortet sie Fragen wie: Kann das Essen von Knoblauch gegen das Coronavirus helfen. Antwort: Dafür gibt es keinen Beleg.
Sonntag 02.02.
21:30 Uhr Italienischer Klinik gelingt Isolation und Nachzucht des Corona-Virus
Wie der italienische Corriere della Sera meldet hat der italienische Gesundheitsminister Roberto Speranza während einer Pressekonferenz bekannt gegeben. „Wir haben das Virus isoliert – sagte Speranza – und das bedeutet, dass wir viele Möglichkeiten haben, zu untersuchen, zu verstehen und zu überprüfen, was getan werden kann, um die Ausbreitung zu stoppen. Das Virus wird der gesamten internationalen Gemeinschaft zur Verfügung gestellt. Jetzt wird es einfacher sein, ihn zu behandeln“.
Das Labor in dem die Isolation gelang gehört zum Spalanzani-Krankenhaus in Rom.
19:20 Uhr: Mit Coronavirus infizierte Passagiere «medizinisch wohlauf»
Den beiden aus China zurückgekehrten und mit dem Coronavirus infizierten Passagieren geht es nach Angaben des hessischen Sozialministers Kai Klose „den Umständen entsprechend sehr gut“. Beide seien deutsche Staatsangehörige. Der Ärztliche Direktor des Uniklinikums Frankfurt, Jürgen Graf, ergänzte, dass die beiden Patienten stationär aufgenommen worden seien und dort isoliert behandelt würden. Sie seien medizinisch wohlauf.
15:35 Uhr: Thailand meldet erfolgreiche Behandlung
Die thailändischen Behörden haben eine erfolgreiche Behandlung des neuartigen Coronavirus mit einem Cocktail aus Grippe- und HIV-Medikamenten gemeldet. Der Zustand einer mit dem Virus infizierten Frau aus China habe sich nach der Gabe des Medikamentencocktails dramatisch verbessert, berichtete das Gesundheitsministerium in Bangkok am Sonntag. Binnen 48 Stunden nach dem Beginn der Behandlung sei das Virus bei der Patientin nicht mehr nachweisbar gewesen, sagte der Mediziner Kriengsak Attipornwanich.
Die Ärzte gaben der Frau eine Kombination aus dem Grippe-Medikament Oseltamivir und den zur Behandlung von HIV eingesetzten antiviralen Wirkstoffen Lopinavir und Ritonavir. Nun solle der Medikamentencocktail im Labor weiter getestet werden, erklärte das Ministerium.
In Thailand wurden bislang 19 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen, dies ist nach Japan die zweithöchste Zahl von Fällen außerhalb Chinas. Acht der Patienten sind inzwischen geheilt, elf werden noch in Krankenhäusern behandelt.
14:20 Uhr: Zweiter Übertragungsweg entdeckt
Neben Tröpfcheninfektion kann der Virus auch über das Verdauungssystem verbreitet werden. So haben chinesische und amerikanische Forscher den Virus auch in Stuhlproben und Rektalabstrichen gefunden, nachdem sie festgestellt hatten, dass einige Patienten Durchfall statt üblicherweise Fieber bekommen haben.
14:00 Uhr: Zehn Coronavirus-Fälle und mehr als hundert Menschen in Quarantäne in Deutschland
In Deutschland gibt es mittlerweile zehn Krankheitsfälle, mehr als hundert Menschen befinden sich in Quarantäne. Eine Maschine der deutschen Luftwaffe hatte am Wochenende 124 Menschen aus der Stadt Wuhan in der Provinz Hubei ausgeflogen, unter ihnen 102 Deutsche. Bei diesen gab es zwei Infizierte, die in die Uniklinik Frankfurt gebracht wurden. Nur bei einem wurde der Befuund bestätigt.
Für die ehrenamtlichen Helfer und die Bevölkerung bestehe „kein Grund zur Sorge“, gaben die Behörden des Landkreises Germersheim bekannt. Die Erkrankten hätten den Befund „gefasst aufgenommen“ und seien isoliert worden.
Der Evakuierungsflug aus Wuhan führte zu diplomatischem Zwist mit Russland. Die russischen Behörden hatten der Luftwaffen-Maschine den vorher in Aussicht gestellten Zwischenstopp auf dem Moskauer Flughafen verweigert, wie Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) sagte. Dies sei mit Kapazitätsengpässen begründet worden. Die Ministerin kündigte ein mögliches Nachspiel an.
Am Samstag waren auch zwei weitere Infektionsfälle bei Deutschen bekannt geworden. Ein deutscher Tourist wurde laut spanischen Behörden auf der Kanareninsel La Gomera positiv auf das Coronavirus getestet. Er habe zuvor „engen Kontakt“ mit einer infizierten Person in Bayern gehabt.
Das bayerische Gesundheitsministerium teilte außerdem mit, ein 33-jähriger Mann aus München habe sich infiziert. Wie sechs weitere Erkrankte sei auch er ein Mitarbeiter des im Landkreis Starnberg angesiedelten Automobilzulieferers Webasto. Außerdem steckte sich ein Kind eines erkrankten Webasto-Mitarbeiters an.
13:40 Uhr: Malaysias Regierung widerspricht „Zombie“-Gerüchten zum Coronavirus
Malaysias Regierung hat Gerüchten widersprochen, das derzeit grassierende Coronavirus verwandele Infizierte in Zombies. „Die Behauptung, mit dem Virus infizierte Personen würden sich wie Zombies verhalten, ist nicht wahr“, betonte das Gesundheitsministerium im Kurzmitteilungsdienst Twitter. „Patienten können wieder gesund werden.“ Zuvor hatten Nutzer im Internet eine Verbindung zwischen dem Coronavirus und „lebenden Toten“ hergestellt.
Auch Falschinformationen über angebliche Infektions- oder Totenzahlen durch das Virus waren in den vergangenen Tagen in Malaysia im Internet verbreitet worden. Bislang wurden sechs Verdächtige wegen der Verbreitung derartiger Gerüchte festgenommen. Ihnen drohen Geld- oder Gefängnisstrafen.
Bis Sonntag wurden in Malaysia acht Krankheitsfälle wegen des neuartigen Coronavirus gezählt, bei allen Infizierten handelte es sich um Chinesen.
13:30 Uhr: Zwei Wuhan-Rückkehrer infiziert
Bei dem aus China zurückgekehrten Passagier, der am Frankfurter Universitätsklinikum auf das Coronavirus untersucht wurde, hat sich der Verdacht nicht bestätigt. Das teilte das hessische Sozialministerium mit.
Derweil war bei zwei anderen Passagieren, die vom Frankfurter Flughafen zur Quarantäne in die Kaserne nach Germersheim gebracht worden waren, das Virus nachgewiesen worden. Sie werden nun ebenfalls in die Frankfurter Uniklinik gefahren.
12:55 Uhr: Die Formel E-Rennen in China wurden abgesagt
Die Formel E wird nicht wie geplant am 21. März im chinesischen Sanya starten. Grund für die Entscheidung in Übereinkunft mit den zuständigen Behörden, dem Automobil-Weltverband und örtlichen Partnern ist der grassierende neue Coronavirus, teilte die vollelektrische Rennserie mit.
Man werde prüfen, ob sich die Situation womöglich zu einem anderen Zeitpunkt anders darstelle.
11:20 Uhr: Zwei Wuhan-Rückkehrer positiv auf Coronavirus getestet
Mindestens zwei von über 120 Rückkehrern aus China sind nach Angaben der örtlichen Behörden im Landkreis Germersheim mit dem Coronavirus infiziert. Sie seien in der Südpfalz-Kaserne bei Germersheim positiv auf das Virus getestet worden, hieß es in einer Mitteilung vom Sonntagmorgen. „Die betroffenen Personen haben diesen Befund gefasst aufgenommen und wurden isoliert“, hieß es.
Sie wurden mit einem Infektionsschutzkrankentransportwagen durch das Deutsche Rote Kreuz in das Uniklinikum Frankfurt gefahren. Für das am Standort Germersheim eingesetzte militärische wie zivile Personal, sowie für die ehrenamtlichen Helfer vom Deutschen Roten Kreuz und die Bevölkerung bestehe „kein Grund zur Sorge“.
Die aus China ausgeflogenen Deutschen sollen mindestens 14 Tage in der Südpfalz-Kaserne in Germersheim bleiben – so lange dauert die maximale Inkubationszeit, also die Frist von der befürchteten Ansteckung bis zum möglichen Krankheitsausbruch. An dem Standort eines Luftwaffenausbildungsbataillons stehen für sie 128 Zimmer in einem 2018 fertiggestellten Gebäude bereit.
Die Passagiere waren gegen 16.30 Uhr an Bord einer Bundeswehrmaschine in Frankfurt angekommen. Nach der Landung wurden sie untersucht. Elf von ihnen seien in die Frankfurter Uniklinik gebracht worden, sagte Hessens Sozialminister Kai Klose (Grüne). Insgesamt seien 124 Passagiere in Frankfurt gelandet: 100 Deutsche, 22 Chinesen, ein US-Bürger und ein Rumäne.
9:15 Uhr: 1400 Kräfte des Militärs für neues Krankenlager in Wuhan
Für das erste von zwei neuen Krankenlagern in Wuhan sind 1400 medizinische Kräfte des chinesischen Militärs entsandt worden. Das in Schnellbauweise in nur einer Woche errichtete Huoshenshan-Nothospital soll am Montag eröffnet werden und eine Kapazität von 1000 Betten haben, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete.
Zu dem Personal gehörten auch viele, die vor 17 Jahren bei der Sars-Pandemie in einem ähnlichen Behelfs-Krankenhaus in Xiaotangshan in Peking gearbeitet hatten.
Chinas Zentralbank stützt Wirtschaft wegen Virus mit Milliardensumme
Die chinesische Zentralbank erklärte am Sonntag, sie werde zur Öffnung der Finanzmärkte nach den verlängerten Neujahrsferien am Montag 1,2 Trillionen Yuan (156 Milliarden Euro) bereitstellen. Ziel sei es, das Bankensystem mit ausreichend Geld zu versorgen und den Devisenmarkt stabil zu halten.
Die insgesamt verfügbaren Mittel des Bankensystems lägen damit um 900 Milliarden Yuan über dem Vergleichswert vom Vorjahr, teilte die Zentralbank mit. Sie appellierte an die Finanzinstitute des Landes, unter anderem Krankenhäusern und anderen medizinischen Einrichtungen ausreichend Kredite zur Verfügung zu stellen.
Apple schließt seine Filialen und Büros in Festlandchina
Der US-IT-Gigant Apple kündigte an, seine Filialen und Büros in Festland-China vorerst zu schließen. Der koreanische Autobauer Hyundai setzte seine SUV-Produktion aus. Zur Begründung nannte eine Sprecherin Werksschließungen in China, die zu einer Versorgungsstörung geführt hätten.
8:50 Uhr: Neuseeland und Australien erteilen Einreiseverbot für China-Reisende
Neuseeland und Australien reagieren mit einer vorläufigen Einreisesperre für Flugpassagiere aus China auf die Verbreitung des neuartigen Coronavirus. Wie die neuseeländische Regierung mitteilte, soll das Einreiseverbot am Montag in Kraft treten, alle 48 Stunden überprüft werden und bis zu zwei Wochen gelten.
Es betreffe sowohl Passagiere, die ihre Flugreise in China beginnen, als auch jene, die dort zwecks Weiterreise nach Neuseeland umsteigen. Eine quasi identische Einreisesperre hatte bereits Australien erlassen.
07: 24 Massive Einschränkungen in China
Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus in China ist erstmals in einer Stadt außerhalb der Provinz Hubei die Bewegungsfreiheit der Bewohner massiv eingeschränkt worden: In der Neun-Millionen-Einwohner-Metropole Wenzhou an der Ostküste Chinas dürfe nur noch ein Mensch pro Haushalt alle zwei Tage auf die Straße, um das zum Leben Notwendige einzukaufen, teilten die örtlichen Behörden am Sonntag mit. 46 Autobahn-Mautstellen der Stadt wurden derweil geschlossen.
07:10 Uhr: Philippinen melden ersten Toten
Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Sonntag mitteilte, starb auf den Philippinen ein Chinese aus Wuhan, wo das Virus im Dezember erstmals bei Menschen aufgetreten war. „Das ist der erste gemeldete Todesfall außerhalb Chinas“, sagte der WHO-Vertreter Rabindra Abeyasinghe in Manila.
Der philippinische Gesundheitsminister Francisco Duque teilte mit, der 44-jährige Patient sei in einem Krankenhaus in Manila gestorben. Der Mann sei mit einer Chinesin ins Land gekommen, die ebenfalls positiv auf das Virus getestet worden sei. Sie erhole sich derzeit im Krankenhaus von der Infektion.
Kurz vor dem Vermelden des Todesfalls hatte die philippinische Regierung verfügt, aus China angereiste Ausländer ab sofort nicht mehr ins Land zu lassen.
Bereits am Samstagabend meldete Bayern die achte Infektion mit dem Coronavirus innerhalb Deutschlands. Bei einem 33-jährigen Mann aus München sei das Virus nachgewiesen worden, teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Samstagabend mit. Er ist wie alle anderen erwachsenen Infizierten Mitarbeiter der Firma Webasto aus dem Landkreis Starnberg. Darüber hinaus wurde die Infektion auch bei einem Kind in Bayern festgestellt.
Darüber hinaus ist ein weiterer Deutscher, der sich auf der Urlaubsinsel La Gomera befindet, von dem Virus infiziert wurde. Damit steigt die Zahl der infizierten Deutschen auf insgesamt neun. (dpa/dts/afp)
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(afp/dpa/dts/red)
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