Coronavirus in China: Zahl der staatlich-bestätigten Todesfälle steigt – 15 Städte abgeriegelt
Der neuen Lungenkrankheit in China sind weitere Menschen zum Opfer gefallen, Chinas Nationale Gesundheitsbehörde melden neue Todesfälle die durch Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen worden seien.
Um eine weitere Ausbreitung der Seuche zu verhindern, hatte China am Donnerstag kurz vor dem chinesischen Neujahrsfest mehr als 20 Millionen Menschen praktisch unter Quarantäne gestellt. Die meisten Reisenden zu chinesisch Neujahr haben ihr Ziel aber schon erreicht, den Silvester steht kurz bevor.
Die Behörden riegelten außer der 11-Millionen-Metropole Wuhan noch 15 weitere Städte in der Provinz Hubei ab, darunter Ezhou , Xiantao, Zhijiang, Qianjiang, Huanggang , Chibi, Jingmen, Xianning und Huangshi (einschließlich der Stadt Daye in Yangxin), Dangyang, Enshi, Xiaogan, Yichang und Jingzhou. In all den Städten wurde der gesamte Nah- und Fernverkehr eingestellt.
In einer aktuellen Mitteilung der Behörde für Prävention und Kontrolle von Lungenepidemien in der Provinz Hubei werden alle Reisebüros der Provinz aufgefordert, ab Freitag (24.) ihren Betrieb einzustellen. Es dürfen keine Reisegruppen mehr organisiert oder neue Aufträge angenommen werden. Geplante Reisen müssen abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Der Schulbeginn nach den Frühjahrsferien wurde ebenfalls verschoben. Regierungsbehörden, Unternehmen und Institutionen, das Militär und die bewaffneten Polizeikräfte mussten ihre Dienstreisen absagen. Alle Großveranstaltungen wie Messen wurden abgesagt und alle Flüge, Zugfahrten, Reisebusverbindungen und Schiffsverkehr innerhalb Wuhans und aus der Stadt eingestellt.
Zudem wurde der Tunnel, der Wuchang und Hankou verbindet geschlossen und auf der Brücke eine Temperaturüberwachung durchgeführt. Die Verdachtsfälle mehren sich täglich. Die einzigen Provinzen in China, die noch nicht von den Ausbrüchen der Epidemie betroffen sind, sind in Qinghai und Tibet.
WHO empfiehlt derzeit noch keine Reisebeschränkungen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht zurzeit noch keinen Grund, eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite auszurufen und empfehle daher keinerlei Reise- oder Handelsbeschränkungen.
Das Auswärtige Amt in Berlin riet hingegen dazu, nicht notwendige Reisen in die betroffenen Gebiete zu verschieben. Das Risiko für deutsche Reisende in Wuhan werde als „moderat“ eingeschätzt.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mahnte einen besonnenen Umgang mit der neuen, in China ausgebrochenen Lungenkrankheit an. „Wir nehmen das sehr ernst, wir sind wachsam, aber mit kühlem Kopf auch gleichzeitig“, sagte der CDU-Politiker am Donnerstagabend in den ARD-„Tagesthemen“.
In einzelnen Fällen wurde das Virus auch schon bei Patienten in anderen Ländern wie Thailand und den USA nachgewiesen. Am Donnerstag wurde der erste nachgewiesene Fall in Singapur bekannt. Japan meldete sechs Monate vor Beginn der Olympischen Spiele in Tokio einen zweiten Fall.
Der Mann in seinen 40ern stamme aus der chinesischen Metropole Wuhan, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Der Mann sei zu Besuch in Japan. Er werde in einem Krankenhaus in Tokio behandelt, hieß es.
In Europa ist bisher kein Fall bekannt. Eingeschleppte Einzelfälle der neuen Lungenkrankheit sind deutschen Infektionsspezialisten zufolge aber auch hierzulande „wahrscheinlich“. Grund zur Besorgnis gebe es aber nicht, teilte die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie mit. Kliniken bereiteten sich aktuell vor, um auf diese Fälle schnell reagieren zu können. (nh mit Textteilen von dpa)
Anmerkung der Redaktion: Die offiziellen Zahlen über Todesfälle und Infizierte durch den Coronavirus in China haben wir in unseren Artikeln gelöscht, da wir davon ausgehen müssen, dass die gemeldeten Zahlen der staatlichen chinesischen Behörden nicht stimmen. Wir bemühen uns, die tatsächlichen Zahlen herauszufinden.
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