Chinesischer Journalist verurteilt das Propagandaministerium
Der chinesische Journalist Yang Jibin veröffentlichte einen Artikel, in dem er das Propagandaministerium Chinas scharf verurteilte, weil es seine Hand mit im Spiel gehabt habe, als zwei Journalisten geschlagen wurden. Diese Journalisten wurden angegriffen, als sie versuchten, im Fall der Vergewaltigung einer Kellnerin aus dem Bezirk Badong, Provinz Hebei in Zentralchina, Recherchen anzustellen.
Am 10. Mai hat eine Kellnerin namens Deng Yujiao vermeintlich einen von drei Parteibeamten getötet, die der versuchten Vergewaltigung angeklagt sind. Der Fall hat großes öffentliches Interesse und Sympathie in China geweckt und die Regierung hat mit allen Mitteln versucht, öffentliche Reaktionen zu verhindern.
Die Journalistin Kong Pu von der „Beijing News“ und ihr Kollege Wei Yi von der „Nanfang People’s Weekly“ wurden brutal von der Bezirkspolizei von Badong geschlagen, während sie am 28. Mai den Fall verfolgten.
Die Polizei zwang Wei Yi, eine Erklärung zu unterschreiben, in der er zugab, dass er „ein Interview ohne behördliche Genehmigung geführt habe.“ Sie zerstörten auch die Audioaufnahmen und die Fotos, die er gemacht hatte.
Die Aktionen der örtlichen Regierung schockierten die chinesischen Medien und die Öffentlichkeit. In Chinas Sprachrohr, dem Nationalen Radio China (China National Radio), CNR, wurde ein Interview gesendet. Es war das einzige Medium, das über den Fall berichtete. Später löste das eine große Welle von Verurteilung und Kritik in der Öffentlichkeit aus.
Die Links zur Webseite des CNR und zu anderen Webseiten wurden jedoch bald gesperrt. Die beiden Zeitungen, für die die Journalisten arbeiten, haben sich zu dem Vorfall nicht geäußert.
Frau Kongs Ehemann, Yang Jibin, arbeitet auch für die „Beijing News“. Kürzlich erschien in seinem Blog ein Artikel mit dem Titel: „Wer unterstützt die Gewalt?“, in dem er das Propagandaministerium verurteilt:
„Wer unterstützt die Gewalt?
Diejenigen, die meine Frau und ihren Freund geschlagen haben, sind nichts anderes als bösartige Hunde. Ich weiß davon und ich weiß auch, wessen Hunde es sind.
Ihr habt allen Medien befohlen, die Reporter, die wegen des Falles der Vergewaltigung in Badong sind, zurückzuziehen. Deng Guida, (einer der drei Parteibeamten, die in den Fall verwickelt waren und der von Deng getötet wurde) ist nur ein Hund, den ihr aufgezogen habt. Er ist euer Hund. Euch hat Deng Yujiaos Messer nicht nur euren Hund durchbohrt und getötet, euch hat es auch den trügerischen Deckmantel aufgeschlitzt, den ihr seit Jahrzehnten tragt. Das wisst ihr genau und das macht euch Angst.
Nur weil diese Verbrecher vor Ort eure Befehle, die Medien zu unterdrücken, kannten, haben sie es gewagt, die Reporter anzugreifen. Konsequenterweise haben die Reporter, die darauf bestanden und in Badong blieben, gegen euren Befehl gehandelt. Natürlich war er ihnen bekannt. Darum vorwärts, schlagt die Leute weiter zusammen, denn niemand möchte, dass diese Verbrecher schwere Zeiten erleben, ausgenommen bei einigen wenigen öffentlichen Widerlegungen. Aber ihr habt ja keine Angst vor der öffentlichen Meinung, nicht wahr? Wann hattet ihr jemals in den letzten Jahrzehnten Angst vor der öffentlichen Meinung?
An jenem Abend hüllten sich alle Medien in Schweigen und niemand wagte es, über die Tatsache zu berichten, dass meine Frau und ihr Freund in Badong geschlagen wurden; denn alle Medien haben Angst vor euch und Angst vor der Tatsache, dass die zwei Reporter gegen euren Befehl gehandelt haben, als sie in Badong blieben.
Ihr seid der Schutzschirm für alle korrupten Beamten und bösartigen Machthaber. Ihr seid es, die die Gewalt unterstützen.
Ihr habt wieder einmal gewonnen. Aber wie ist es – verleiht euch das ständige Gewinnen ein ruhiges Gewissen? Fühlt ihr euch beschwingt, wenn ihr wieder einen kleinen Sieg errungen habt? Lächelt ihr? Könnt ihr überhaupt lächeln? Ich meine den Ausdruck auf euren Gesichtern, als ihr an der Brust eurer Mutter lagt und in ihren Armen ruhtet, als ihr noch ein Baby wart – erinnert ihr euch?
Ich und andere Journalisten werden unseren Weg weiter gehen und unsere Bestimmung erfüllen und Frustrationen mit Optimismus anreichern. Das sollten wir ertragen. Ich muss zugeben, dass ich eure Siege wieder und wieder erlebt habe. Aber ihr selbst habt euch damit herumgeschlagen; denn hinter jedem schmutzigen Sieg verbirgt sich Furcht und ein Gefühl von Untergang, von Absturz nach ganz unten. Mit der Zeit seid ihr zum Feind geworden. Liu Shaoqi [ein früherer Regimeführer] sagte einmal, dass ihr in die Geschichtsbücher eingehen werdet.
{L:2}
Eure Bestrafung hat bereits begonnen. Falls ihr die Sicht des berühmten russischen Schriftstellers Dostojewski akzeptiert, solltet ihr wissen, dass eure Bestrafung schon vor dem Eingeständnis eurer Verbrechen beginnt. Gibt es auch nur einen Tag, der vergeht, ohne dass ihr in Furcht und Selbsttäuschung leben müsst?
Was uns angeht, so werden wir einander und auch diese Welt mehr und mehr lieben. Selbst ein Tautropfen auf einem Blatt am frühen Morgen bereitet uns Freude. Nur diese Art von Gefühl könnt ihr nicht verstehen.“
Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/17707/
Originalartikel (chinesisch): http://epochtimes.com/gb/9/6/2/n2545862.htm
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