Chinesische Wissenschaftler bezweifeln Lang Langs Erklärungen
Während einige Medien in den Vereinigten Staaten wohlwollend über Lang Langs Behauptung seiner Unwissenheit berichteten, halten mehrere chinesische Wissenschaftler ihn zusammen mit der KPCh für seine Aufführung beim Staatsbankett für Präsident Obama und seinen Gast, den Vorsitzenden Hu Jintao, für voll verantwortlich.
Am 24. Januar nahm der in China geborene Pianist Lang Lang in einem Interview mit NRP Stellung. Er erklärte, dass er nichts über den Hintergrund des Songs „Mein Mutterland“ wisse. Es ist der chinesische Propagandasong, den er am Ende des Staatsbanketts spielte. Es ist die Filmmusik aus „Schlacht am Berg Shangganling“, einem anti-amerikanischen Film über den Koreakrieg aus dem Jahr 1956. Lang Lang sagte, er habe das Stück nur deshalb gespielt, weil er die Melodie so sehr liebe.
Zhang Kaichen ist der ehemalige Direktor des Propagandaministeriums des kommunistischen Parteikomitees von Shenyang City. Er ging vor einem Jahr in die Vereinigten Staaten. Er erklärte: „Ich glaube nicht, dass es Lang Langs Entscheidung war. Es muss vom chinesischen Regime geplant und angestiftet worden sein. Nachdem Lang Kritik einstecken musste, ist die KPCh nicht aufgestanden, um die Verantwortung zu übernehmen sondern hat Lang Lang in die vorderste Reihe geschickt, um ihn das selbst mit seinen lächerlichen, pathetischen und naiven Worte erklären zu lassen.“
Zhang sagte: „Lang Lang hat von einer freien Gesellschaft profitiert. Und doch hat er es vorgezogen, sich auf die Seite der KPCh zu stellen, auf die Seite eines Regimes, das sein eigenes Volk verfolgt und das ausgerechnet im Weißen Haus. Es ist eine Schande.“
Hu Ping, ein bekannter Wissenschaftler und Kommentator, hob hervor, dass „Lang Lang selbst gesagt hat, dass er das Lied schon viele Male zuvor gespielt habe. Wie hätte er als chinesischer Künstler von Weltklasse den Hintergrund nicht kennen können?“
Was die diplomatische Praxis angeht, so muss die KPCh um das Lied im Voraus gewusst haben, vor allem während Hus Besuch. Beide Länder waren sehr sorgfältig in ihrer Zeitplanung und haben alles sehr genau vorbereitet. Unter diesen Umständen hätten beide Parteien jedes Detail mitgeteilt“, erklärte Hu Ping.
Lang Lang schrieb am Abend nach der Aufführung in seinem Blog: „Ich habe wieder ‚Mein Mutterland‘ gespielt, eines der schönsten Lieder in den Augen der Chinesen…. es war so, als ob ich ihnen von einem mächtigen China und einem geeinigten chinesischen Volk erzählte. Ich fühle mich hoch geehrt und stolz.“
Tang Baiqiao, ein bekannter Menschenrechtsaktivist und Experte für internationale Angelegenheiten, erklärte: „Lang Lang widerspricht sich in seinen Aussagen. ‚Mächtiges China und ein vereintes chinesisches Volk‘ – ‚hat mit nichts anderem zu tun‘ – Die starken Gefühle für das Mutterland‘ und ‚ vermischt nicht politische Themen mit der Kunst‘ – all‘ dieses zeigt, dass er sich des Hintergrunds voll bewusst und irritiert ist über den Unterschied zwischen China und der KPCh.
„Als Künstler hat er schon früher dieses Lied oft gespielt und das Lied war sorgfältig ausgesucht worden. Wenn Lang nichts über den Hintergrund wusste, wie hätte er dann seine „Gefühle“ durch das Lied ausdrücken können?“
Lang Lang benutzte die gebräuchliche Ausgabe von „Mein Mutterland“. Sie enthält ein Zitat aus einem anderen berühmten anti-amerikanischen Lied – die Themenmelodie aus „Heldenhafte Söhne und Töchter“, einem Propagandafilm, in dem es auch wie in „ Schlacht am Berg Shangganling“ um den Koreakrieg geht. http://www.amazon.com/Heroic-Daughters-Chinese-English-Subtitle/dp/B0015MS9FU
Die Texte, die dem Teil entsprechen, der aus „Heldenhafte Söhne und Töchter“ zitiert wird, lauten: „Warum ist das Banner so schön wie ein Gemälde? Weil es vom Blut der Helden getränkt ist. Warum dauert der Frühling ewig? Weil das Leben der Helden in Schönheit erstrahlt.“
Dieser Teil der Musik aus „Heldenhafte Söhne und Töchter“ ist von 7’45 bis 8’15 auf diesem Videoclip zu hören… http://www.youtube.com/watch?v=kroEprEpvtA.
Zhang Kaichen erklärte: „Diese beiden anti-amerikanischen Lieder auf einem Staatsbankett zu spielen, vermittelt einen Standpunkt, ein Gefühl und eine Stimmung, die offensichtlich eine politische Intention in sich haben. Vor allem in China dient die Kunst der Politik. Alles, was die KPCh unternimmt, ist mit Politik verbunden. Das Ziel, das man verfolgt, indem man Lang Lang diese ‚roten Lieder‘ spielen lässt, ist nur allzu offensichtlich.“
Originalartikel auf Englisch: Chinese Scholars Aren’t Buying Lang Lang’s Explanations
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion