Yuan zu Dollar auf Rekordtief: „Das könnte Dauerzustand werden“

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Der chinesische Yuan hat einen neuen Tiefststand zum Dollar erreicht. Muss jetzt der Wechselkurs angepasst werden?Foto: JOHANNES EISELE / AFP / Getty
Epoch Times4. Februar 2015

Der chinesische Yuan (Renminbi) verzeichnete gegen Ende der vergangenen Woche den schwersten Verlust gegenüber dem Dollar seit Ende 2008, obwohl er gegenüber dem Euro so stark zulegte, wie seit über zehn Jahren nicht. Zum ersten Mal kratzte die Yuan-Dollar-Bindung an dem von der chinesischen Notenbank festgelegten Rahmen. Laut Bloomberg sank der Wert des Yuan am Montag sogar auf einen Wert, der 1,89 Prozent unter der von der chinesischen Zentralbank festgelegten Grenze lag.

Aktuell steht der Wechselkurs des Yuan zum Dollar bei 6,2606:1, dem niedrigsten Stand seit 19. Mai 2014. Damit liegt der Yuan auch jetzt nur 7 Punkte über der untersten Kursgrenze (6,2613:1). Würde er diese erreichen, müsste man den Wechselkurs anpassen. Der Yuan verfügt gegenüber dem Dollar über einen Spielraum von 2 Prozent. Der Abwärtstrend der Währung besteht jedoch schon seit dem 26. Januar.

Chinesische Experten: "Das wird Dauerzustand"

Chinesische Experten befürchten, dass sich der Sinkflug des Yuan zum Dauerzustand entwickeln könnte.

„Das war erst der Anfang“, sagt Finanzkolumnist Niu Dao, einer der profiliertesten chinesischen Experten und notorischer Crash-Prophet: „Das Dauersinken des Yuan ist ein Muss. Selbst durch die Investition von viel Geld, kann diese Tendenz nicht gestoppt werden. Die chinesische Regierung hat seit Jahren übermäßig Geld gedruckt – dies ist lediglich die böse Folge davon.“

Sobald es in den vergangenen Jahren sinkende Tendenzen auf dem Immobilienmarkt gab, warf die Zentralbank die Druckmaschinen an, so Niu. Das sei bis 2014 so praktiziert worden und das Gelddrucken habe riesige Blasen erzeugt. Auch internationales Kapital in Form von Hot Money habe diese Blasen bereits zu Spekulationen genutzt und damit die Yuan-Abwertung beschleunigt. Niu ist der Ansicht, dass keine Kraft den Abwärtstrend stoppen kann und sich dieser fortsetzen wird, bis die Währung ihren Realwert erreicht hat. Und dieser könnte ein Bruchteil des aktuellen Wertes sein.

Rubel zieht Yuan nach sich“

Professor Frank Xie von der Universität South Carolina ist in seiner Prognose nicht ganz so radikal: Er vermutet, dass der Sinkflug des Yuan durch den des Rubels mitverursacht wurde. „Falls der Abwärtstrend bei Yuan und Rubel nicht mit externer Kraft gestoppt wird, wird er sich fortsetzen. Der Markt selbst kann die Situation jedoch nicht mehr regulieren."

Als Gründe für den stetigen Abwärtstrend des Yuan nannte er 1.) Chinas verschlechterte Wirtschaftslage, durch die der Yuan Wert einbüßt; 2.) das Problem, dass die chinesische Regierung zu viel Geld gedruckt hat, wodurch die reale Kaufkraft das Yuan ist viel kleiner als sein offizieller Wert ist; 3.) gescheiterte Rettungsmaßnahmen der Regierung. Durch deren Misslingen hätten Investoren im Inland wie im Ausland das Vertrauen in Chinas Konjunkturaussichten verloren. (Der Hongkonger Imobilien-Tycoon Li Ka-shing, der seine gesamten chinesischen Vermögenswerte verkaufte, ist dafür nur ein Beispiel.)

Xie geht davon aus, dass der Yuan weitere und noch unvorhersehbarere Kursrutsche erleben wird, falls es der chinesischen Führung nicht gelingt, die Wirtschaftslage zu stabilisieren und die innenpolitische Lage in China weiterhin so angespannt bleibt.

Wie am Ende der Sowjetunion“

Er verglich den Zustand des Yuan mit der Entwicklung des Rubels kurz vor dem Zerfall der Sowjetunion: Damals hatte die russische Zentralbank übermäßig Geld gedruckt, wodurch der offizielle Kurs des Rubels zum Dollar bei 20:1 stand, auf dem Schwarzmarkt aber für einen Dollar bis zu 1000 Rubel gezahlt wurden. Ähnlich könnte es sich mit dem Yuan entwickeln.

Direkte Verlierer einer weiteren Yuan-Abwertung werden Chinesen mit Aktien- und Immobilienbesitz sein, sowie Auslandsreisende und im Ausland Studierende. (yz/rf)



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