USA feuert Regierungsberater, weil er für China arbeitete
Ein langjähriger Berater des US-Geheimdienstes wurde gefeuert, nachdem herauskam, dass er gleichzeitig den chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei beraten hatte. Das berichtete die Nachrichtenagentur AP am 6. Dezember.
Der betroffene Regierungsberater hatte den Job bei Huawei Technologies bereits seit 2010 offiziell ausgeübt. Gleichzeitig hatte er Zugang zu Geheiminformationen der US-Regierung.
Hochrangiger Experte
Der Entlassene heißt Theodore H. Moran und gilt als Experte für internationale chinesische Investitionsaktivitäten. Er ist Professor der Universität Georgetown und gehörte seit 2007 dem Beraterstab des US-Geheimdienstes zum Thema „Ausländische Investitionen in den USA“ an. Außerdem war Moran Mitglied des 18-köpfigen National Intelligence Council, einer Gruppe von Analysten, welche die US-Geheimdienste mit Einschätzungen zu internationalen Sachlagen berät.
Weil er seit drei Jahren eine bezahlte Tätigkeit als Berater von Chinas größtem Telekommunikationsanbieter Huawei inne hatte, musste Moran nun seinen Posten bei der US-Regierung räumen. Huawei steht seit längerem unter Verdacht, seine Geschäftstätigkeiten in den USA mit Spionage zu verbinden.
Spionage wird gratis mitgeliefert
Der Geheimdienstausschuss der US-Regierung erwähnte Huawei in seinem Bericht 2012 zusammen mit einem anderen chinesischen Anbieter, ZTE, als potentielle Gefahr: Man konnte den Firmen keine Spionage nachweisen, der Ausschuss empfahl jedoch, die beiden Unternehmen aus Sicherheitsgründen vom amerikanischen Markt auszuschließen. Schließlich wolle man keinen Konzern eines für Cyberspionage berüchtigten Staates im amerikanischen Telekommunikations-Netz Fuß fassen lassen, lautete die Begründung des Reports sinngemäß. Das Risiko für zukünftige Wirtschaftsspionage und andere geheimdienstliche Aktivitäten sei einfach zu groß.
Die Technologie von Huawei war bereits 2011 aus allen US-Regierungsnetzwerken verbannt worden.
Warum ist das niemand aufgefallen?
Es ist noch unklar, ob Morans bisherige Tätigkeit auf potentielle Überschneidungen abgeklopft worden war, oder ob sein Arbeitgeber untersucht hatte, ob der Professor Anstellungen bei ausländischen Firmen besitzt. Auch ist nicht bekannt, warum Moran ausgerechnet jetzt zurücktreten musste: Seine Tätigkeit für Huawei hatte er bereits 2011 in seinem offiziellen Lebenslauf erwähnt.
Huawei – ein weltweiter Export-Schlager
Huawei ist Chinas größter Hersteller von Telekommunikationselektronik. Das Unternehmen war 1987 von Ren Zhengfei gegründet worden, einem Ex-Offizier der chinesischen Armee, der bereits 1982 das Privileg besessen hatte, am 12. Nationalen Kongress der Kommunistischen Partei Chinas teilzunehmen.
Heute sind Huawei-Produkte in 140 Ländern erhältlich und 45 der weltweit größten Telekommunikationsanbieter arbeiten damit. Huawei betrieb eine extensive Image-Kampagne, die das Unternehmen als vertrauenswürdigen Hersteller günstiger Elektrogeräte darstellte, der selbsverständlich unabhängig vom chinesischen Regime ist. Das Unternehmen generiert 70 Prozent seiner Umsätze außerhalb Chinas. Den Vorwurf der Zusammenarbeit mit dem chinesischen Geheimdienst hat Huawei stets abgestritten.
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