Top-Finanzfunktionär sieht vier große Risiken für Chinas Banken
Große Neuerungen auf Chinas Finanzsektor: Nach dem vor kurzem veröffentlichten Reformplan der KP werden erstmals private Banken eingeführt. Der Konkurrenzfaktor soll den Bankensektor öffnen und normalisieren: Chinas Banken kämpfen aktuell mit vier großen Risiken, die bereits nächstes Jahr die ersten kleinen und mittelgroßen Banken in die Pleite treiben könnten.
Am 20. November hielt Fang Xinghai, ein leitender Funktionär aus Chinas zentralem Führungsstab für Finanzen und Wirtschaft einen Vortrag bei der Jahrestagung des prominenten chinesischen Wirtschaftsmagazins „CaiJing“. In seinem Vortrag spach Fang von den vier großen Risiken der chinesischen Finanzbranche:
Risiko der Liquidität
1.) Risiko der Liquidität: In China gibt es viele kleine und mittelgroße Finanzinstitute – dies sind vor allem kleine und mittelgroße Banken – deren Kapitalmittel zu rund 80 Prozent aus Finanzprodukten und Darlehen anderer Banken stammen, das heißt, kurzfristiger Herkunft sind. Nur rund 20 Prozent des Kapitals dieser kleinen und mittleren Banken besteht aus privaten und unternehmerischen Spareinlagen. Das Hauptgeschäft dieser Institute sind jedoch eher langfristige Projekte: Kreditvergabe an den Immobilienmarkt und Anleihen der lokalen Regierungen. Sollten diesen Instituten eines Tages nicht mehr genug Mittel zu Verfügung stehen, um Spareinlagen auszuzahlen, könnten sie daran schnell pleitegehen.
Hohe Zinssätze
2.) Risiko des hohen Zinssatzes: Finanzprodukte interessieren Chinas Sparanleger derzeit weit mehr als das konventionelle Sparbuch. Die Banken bieten deshalb viele Finanzprodukte mit hohem Zinssatz an. Besonders die Zinssätze der kleinen und mittelgroßen Banken steigen dabei schnell. Hier besteht das Risiko, dass der Zinssatz der Kapitalherkunft den Zinssatz der Finanzprodukte bald nicht mehr decken kann. Falls die Verluste einer Bank auf diesem Gebiet zu groß würden, könnte auch dies zum Konkurs führen.
Abhängigkeit von der Immobilienbranche
3.) Risiko der Vermögensqualität: Chinas Banken haben viel in die Immobilienbranche investiert, was bedeutet, dass sich ihr Vermögen zu großen Teilen aus Immobilienprodukten zusammensetzt. Falls es auf dem Immobilienmarkt zum Preissturz kommt, würden die Vermögenswerte solcher Banken rasant wegschmelzen. Auch das wäre ein Pleite-Faktor.
4) Risiko der faulen Kredite: Zur Zeit beschäftigen sich viele Banken in China mit Trust-Produkten und Schattenbankprodukten. Alle dies birgt für die Banken das Risiko von faulen Krediten.
Vorbereitungen auf Krise angeraten
Am Schluß seines Vortrags ermahnte Fang Xinghai die Branche, sich mit Vorausmaßnahmen auf kommende Finanzrisiken vorzubereiten. Konkret gesprochen könnten bereits 2014 die ersten kleinen bis mittelgroßen Banken Chinas pleitegehen. Sollten bis dahin nicht entsprechende Maßnahmen getroffen worden sein, könnte Chinas gesamtes Bankensystem von einer Pleitewelle heimgesucht werden, die eine gesellschaftliche Krise auslösen könnte.
Der 49-jährige Finanzexperte Dr. Fang Xinghai war lange Zeit Leiter des Finanzservicebüros der Stadt Shanghai, bevor er im Juni 2013 in Chinas Zentralen Führungsstab für Finanzen und Wirtschaft berufen wurde. Dieser Führungsstab steht direkt unter der Leitung von Chinas Ministerpräsidenten Li Keqiang. Der Stab ist für die Beratung und Festlegung von Chinas Wirtschaftspolitik zuständig.
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