Südwestchina macht schwere Zeiten durch

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Der berühmte Wasserfall Huangguoshu am 26. März in der Provinz Guizhou. Es gibt ihn fast nicht mehr.Foto: Epoch Times Archiv
Von 30. März 2010

Die Flüsse und Seen, die die Chinesen dazu inspirierten, Guilin „als das Schönste unter dem Himmel“ zu preisen, verschwinden in der schrecklichen Dürre, die Südwestchina weiterhin heimsucht.

Der Wasserfall Huangguoshu existiert nicht mehr

Auch der Tourismus in Südwestchina ist durch die Dürre bedroht. Der Wasserfall Huangguoshu ist auf ein Viertel seiner Größe geschrumpft, weil der Wasserstand des Oberlaufs immer niedriger wird.

In der Vergangenheit sandte der große Wasserfall Schwaden von Nebel und Dampf aus und das Tosen seiner Wasser konnte man noch eine Meile entfernt hören. Jetzt ist er so leise, dass man sehr nah heran gehen muss, um ihn überhaupt zu bemerken.

Am 26. März war er fast ganz verschwunden. An jenem Morgen war nur noch ein Gerinnsel von dem ehemals tosenden Wasserfall übrig.

Berichten zufolge sind 9 von 10 Wasserstaubecken in der Stadt Anshun, wo sich die Fälle befinden, ausgetrocknet und die Trinkwasserreserven in der Provinz Yunnan sind gefährdet.

Der Fluss Li in Guilin trocknet aus

Guilin in der Provinz Guangxi ist berühmt für seine formschönen und bizarren Kalksteinberge und sein kristallklares Wasser. Eine beliebte chinesische Redensart beschreibt die Landschaft Guilins als die schönste der Welt und sie gehört zu den bekanntesten Reisezielen für Touristen.

Nach einem Bericht, der am 22. März in der ‚Changjiang Daily‘ veröffentlicht wurde, ist Guilin von der Dürre schwer betroffen. Der Fluss Li, oft als Inbegriff der schönen Landschaft Guilin betrachtet, hat sich in einen kleinen Bach verwandelt und sein Wasserstand fällt immer noch. Ein Großteil des Flussbettes liegt trocken und an anderen Stellen ist das Wasser so seicht, dass man die unter Wasser liegenden Steine auf dem Boden sehen kann.

Der Wasserfall Huangguoshu verlor im Laufe der Zeit immer mehr von seiner ursprünglichen Kraft und Schönheit.Der Wasserfall Huangguoshu verlor im Laufe der Zeit immer mehr von seiner ursprünglichen Kraft und Schönheit.Foto: The Epoch Times

Ein älterer Schiffer an der Anlegestelle für Boote erklärte, dass er in den 46 Jahren seiner Segelkarriere noch nie einen so tiefen Wasserstand gesehen habe.

Trinkwasservorräte gefährdet

Berichten zufolge hat die Dürre bei über acht Millionen Bewohnern Yunnans die Trinkwasserversorgung beeinträchtigt. Am schlimmsten betroffen sind die nahe gelegenen Berge.

Eine Internetpost mit Bildern, von denen man glaubt, dass sie in Sapiwu, einem Dorf im Landkreis Nanhua in Yunnan aufgenommen wurden, zirkulierte auf den Webseiten. Die Bilder zeigen Kinder, die gezwungen sind, schlammiges Wasser aus fast ausgetrockneten Flüssen und Brunnen zu trinken

Der früher normale Anblick des Wasserfalls Huangguoshu, des größten in Asien.Der früher normale Anblick des Wasserfalls Huangguoshu, des größten in Asien.Foto: The Epoch Times

Produktion des alkoholischen Getränks Maotai eingestellt

Die Produktion von Chinas Nationalgetränk, dem Maotai, ist ebenfalls von der Dürre betroffen. In den Hunderten von Maotai Betrieben und den kleinen Destillerien musste bei fast der Hälfte die Arbeit eingestellt werden und der Rest hält die Produktion mit teurem Wasser weiter aufrecht.

Da das Wasser im Fluss Chishui austrocknet und es keine Garantie für die Versorgung mit Leitungswasser gibt, ist nur schwer zu sagen, wann die still gelegten Destillerien wieder eröffnet werden. Auch die Ernte von Sorghum, dem wichtigsten Getreide für die Herstellung von Maotai, ist beeinträchtigt und so werden die Preise für das Getränk in nächster Zeit wohl in die Höhe schnellen.

Yu Jihua, Direktor des Landwirtschaftsbüros der Stadt, schätzte, dass mehr als 200 Destillerien in zwei Dörfern, die für die Maotai-Produktion berühmt sind, von der Wasserknappheit betroffen sind. Am 25. März berichtete die „Chongqing Evening News“ über einen Streit wegen der Wasserversorgung mit der Provinz Sichuan.

In Cangtouba, einem Dorf, das 12,5 Meilen von Maotai entfernt ist, hat fast jeder Haushalt eine Weinkellererei. Diese Zeit des Jahres ist gewöhnlich die arbeitsreichste für die Getränkeherstellung. Doch mussten viele Betriebe schließen. Nach demselben Bericht der „Chongqing Evening News“ hat Xiong Shunbang, ein Bewohner, fünf Kellereien mit einer monatlichen Produktion von 5,5 Tonnen des Getränkes. In diesem Jahr aber blieb sein Betrieb drei Monate lang geschlossen.

Am 26. März berichtete die Webseite der „Yangzhou Evening News“, dass einige Destillerien Extra-Geld für Wasser berappen, um den Betrieb weiter laufen zu lassen. „In der Vergangenheit war es einfach, Wasser aus dem Chishui zu bekommen, um die Getränke herzustellen“, erklärte Zheng Guocai, Geschäftsführer einer kleinen Destillerie in Maotai. „Jetzt muss ich alle drei oder vier Tage Wasser zu Höchstpreisen kaufen. Ein Tanklastwagen fasst nur 20 Tonnen Wasser und die Lieferkosten liegen bei 500 Yuan (73 US-Dollar) pro Lastwagen“.

 

Originalartikel auf Chinesisch: 大纪元 – 旱!黄果树瀑布断流 桂林秀水美景消失

Artikel auf Englisch: Hit by the Worst Drought in a Century, Southwest China Faces Tough Times

 

 



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