Mit Hepatitis B in China nicht in der Krankenversicherung

Titelbild
Fischfang in einem verdreckten Kanal in Peking. Nach dreißig Jahren ungebremster Industrialisierung haben nach Regierungsangaben 200 Millionen Chinesen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Der Ausbreitung von Krankheiten wie Hepatitis B steht die Bevölkerung deshalb nahezu machtlos gegenüber. (Liu Jin/AFP/Getty Images)
Epoch Times1. August 2009

Peking – Die chinesischen Behörden haben bei einer Nichtregierungsorganisation (NGO) Dutzende Broschüren gegen Diskriminierung wegen Hepatitis B beschlagnahmt. Die 40-seitigen Hefte enthalten unter anderem Tipps für eine Klageerhebung, wie der Gründer der Organisation Peking Yi Ren Ping-Zentrum am Donnerstag mitteilte. Behördenvertreter im Einsatz gegen Pornografie und Produktpiraterie hätten am Vortag etwa 90 der Broschüren mitgenommen, sagte Lu Jun.

Eine Behördensprecherin bestätigte Ermittlungen gegen die NGO, die Materialien ohne die erforderliche Lizenz veröffentlicht habe. Peking geht immer wieder verstärkt gegen Aktivisten vor: Anfang Juli wurden mehr als 50 Anwälten die Zulassungen entzogen, von denen sich viele für Menschenrechte eingesetzt hatten.

Schätzungsweise 120 Millionen Menschen in China sind an Hepatitis B erkrankt und häufiger Diskriminierung besonders in dem Bereich der Bildung und der Arbeitsmöglichkeiten ausgesetzt. Dem Forschungsbericht des Yi Ren Ping-Zentrums zufolge ist es bei der Hochschul-Ausbildung und der Kindergarten-Erziehung äußerst problematisch, einen Platz zu bekommen. Nach einer staatlichen Vorschrift werden die Kranken mit Hepatitis B in vielen Fächern in der Hochschule, wie Lebensmittel, Gastronomie, Kinderpädagogik und so weiter nicht zugelassen. In China gebe es mindestens 30 medizinische Hochschulen, die es völlig ablehnen, Hepatitis B-Kranke als Studenten aufzunehmen. Vielen wird auch mit Verweis auf die Krankheit eine Arbeitsstelle verweigert.

Die Beobachtungen der Organisation bestätigen weiter, dass die Hepatitis B-Kranken in China nur sehr mangelhaft medizinisch behandelt werden. Einerseits wagen viele nicht, zur ärztlichen Untersuchung und Behandlung zu gehen, weil sie Angst haben, die Arbeitsstelle oder den Studienplatz zu verlieren. Weitere Gründe dafür liegen in der unlauteren Werbung für verfälschte medizinische Mittel und unzulänglichen Behandlungsmethoden. Viele glauben den Informationen von solchen Werbungen und erhalten verfälschte Arzneimittel und schädliche Behandlungen. Oft stehen die Kranken unter starkem finanziellem Druck, weil in den meisten Provinzen Hepatitis B nicht in die Krankenversicherung aufgenommen wird.

Die Organisation Yi Ren Ping hat nach eigenen Angaben seit ihrer Gründung 2006 Betroffene bei mehr als 40 Diskriminierungsklagen unterstützt. (ap/mzh)

 



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