Milliarden Geldspritze für Chinas Groß-Banken

Etwa 63 Milliarden Euro (500 Milliarden Yuan) wird die chinesische Zentralbank den fünf größten Staatsbanken Chinas zur Verfügung stellen, um wieder Schwung in die schwächelnde Konjunktur zu bringen. Das meldeten heute chinesische Medien und das Wall Street Journal.

Die Konjunkturdaten vom August waren so abgesunken, dass die Zentrale zu dieser Maßnahme greift. Die Industrial & Commercial Bank of China, China Construction Bank, die Agricultural Bank of China, Bank of China und die Bank of Communications werden je 100 Milliarden Yuan erhalten. Die People’s Bank of China werde den Banken das zusätzliche Kapital in Form dreimonatiger Niedrigzinskredite zur Verfügung stellen, heißt es.

Insider sollen laut Wall Street Journal gesagt haben, dass die Zentrale den Banken empfehlen werde, die Kredite in jene Wirtschaftsbereiche zu schleusen, welche die Regierung für wichtig hält. Dazu gehörten unter anderem der soziale Wohnungsbau sowie private und kleine Unternehmen.

Bisher sind diese Empfehlungen immer wieder verpufft, weil die Interessenverquickung mit den großen staatlichen Unternehmen sich schnell jeder neuen Geldquelle bedient – und wegen parteipolitischer Verzahnungen auch bedient wird. Der Mittelstand hat das Nachsehen. Noch mehr Kredite in die Wirtschaft zu pumpen, könnte jedoch Chinas Schuldenprobleme weiter verschlimmern und die Wirtschaft noch stärker in Gefahr bringen.  (rls)