Kurssturz geht weiter: Chinas Börsen eröffnen wieder tief im Minus

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Die Talfahrt an Chinas Börsen setzt sich fort.Foto: Wu Hong/dpa
Epoch Times28. Juli 2015

Nach dem größten Kursrutsch seit acht Jahren setzt sich die Talfahrt an Chinas Börsen fort. Der Composite Index in Shanghai eröffnete am Dienstag mit einem Minus von vier Prozent.

Der Component Index in Shenzhen verlor zu Handelsbeginn ebenfalls rund vier Prozent. Nach Ansicht von Analysten wird der Handel am Dienstag weiter nervös verlaufen. Aus Angst, die Hilfen der Regierung zur Stabilisierung der Märkte könnten bereits wieder verpufft sein, hatte sich am Vortrag eine Panik unter Anlegern breitgemacht. Die Börse in Shanghai fuhr mit einem Minus von 8,5 Prozent den größten Tagesverlust seit Februar 2007 ein.

Experten glauben zwar, dass eine ausgewachsene Finanzkrise in China weiterhin unwahrscheinlich ist. Ein anhaltendes Börsenbeben könnte sich aber auf das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Erde auswirken. „Wenn es der Regierung nicht gelingt, das Vertrauen in die Märkte wieder herzustellen, wird China sein Wachstumsziel von sieben Prozent bis Ende des Jahres kaum erreichen“, heißt es in einer Analyse der australischen ANZ Bank.

Zuletzt hatten Chinas Aktienmärkte eine extreme Berg- und Talfahrt hingelegt: Getrieben von Privatanlegern, die in großen Stil Aktien auf Kredit kauften, war der Leitindex in Shanghai binnen eines Jahres um über 150 Prozent gestiegen. Mitte Juni begann dann ein rasanter Kurseinbruch. Innerhalb von nur 18 Handelstagen verlor der Index 32 Prozent an Wert. Mit radikalen Eingriffen gelang es der Regierung, zunächst die Kurse zu stabilisieren.

Die Zentralbank senkte die Zinsen auf ein Rekordtief, zudem setzten Behörden neue Börsengänge aus. Die chinesische Börsenaufsicht CSRC initiierte mit Geld der Zentralbank ein riesiges Kaufprogramm für Aktien. An der Börsen notierte Unternehmen erhielten zudem die Genehmigung, sich selbst vom Handel auszusetzen. Bis zu 50 Prozent der an den Börsen des Landes gehandelten Aktien waren zwischenzeitlich eingefroren. Die Regierung dementierte am Montag Berichte, wonach sie die Rettungsversuche bereits aufgegeben hätte. Die Behörden werden „die Bemühungen zur Stabilisierung der Märkte fortsetzen“, sagte Zhang Xiaojun, Sprecher der chinesischen Börsenaufsicht CSRC.

Pressekonferenz am Abend des 27. Juli

Am Abend des 27. Juli erklärte der Börsenaufsichtsrat zusätzlich auf einer Pressekonferenz, der Staat habe durchaus nicht aufgegeben, die Börse zu retten.

Sogenannte bösartige Leerkäufe seien nicht auszuschließen. Sobald Beteiligte dazu ermittelt werden, würden sie streng bestraft werden.

Der Pressesprecher des Börsenaufsichtsrates Zhang Xiaojun fügte weiter hinzu, dass am 27. Juli eine Ermittlungsgruppe zu zwei Firmen, die Börsen-Handeln-Software betrieben, nämlich Shanghai MECRT Corporation und Zhejiang Hexin Tonghuashun Netwerk Information Aktiengesellschaft, nach Shanghai geschickt wurden, um die Spuren des absichtlichen bösartigen Leerkaufs herauszufinden. 

In der letzten vermutlichen Leerkaufwelle, die den Börsencrash am Anfang Juli verursacht hatte, sind laut Bericht der chinesischen Medien, Che Feng, Guo Wengui und Lin Jinghua als Hintermänner involviert. 

Che Feng ist der Schwiegersohn des Ex-Zentralbank-Chefs Dai Xianglong. Artikel über Che Feng und Dai Xianglong

Guo Wengui ist Hauptanteilseigner der Pekinger Konzerne Zenith Holdings und Pangu Investment. Artikel über Guo Wengui. 

Man wird ähnlich vorgehen wie am 13. Juli mit der börsendotierten Sorftwäre-Firma Hundsun in Hangzhou, welche zum Alibaba-Chef Jack Ma gehört. Es wird berichtet, dass im letzten Börsencrash Anfang Juli das Handelssystem der Electronic-Firma Hundsun benutzt wurde für Leerkäufe.

Als Hundsun Elektronic untersucht wurde, wurde deren CEO vom Börsenaufsichtsrat mehrere Stunden lang befragt. Hundsun gehört zur Alibaba-Group von Jack Ma.  (dpa/rls)

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