Immobilienpreise in China gehen steil nach oben

Mehrere Generationen einer Familie legen ihre Ersparnisse zusammen, um eine Wohnung zu kaufen
Titelbild
Hohe Preise: Aufgrund steigender Immobilienpreise müssen immer mehr chinesische Familien die Ersparnisse eines ganzen Lebens und selbst die mehrerer Generationen von Familienangehörigen aufbrauchen, um eine Wohnung zu kaufen. (Getty Images)
Epoch Times24. September 2009

Auch in diesem Jahr steigen die Immobilienpreise in China weiter an. In Peking sind in der ersten Hälfte des Jahres 2009 die Immobilienpreise um 30 Prozent gestiegen. In Shanghai erreichten die Preise eine Rekordhöhe von 17.400 Yuan (1.740,- €) pro Quadratmeter. Auch in Shenzhen sind die Preise in den vergangenen 11 Monaten auf eine Rekordhöhe gestiegen.

Unter dem Druck der steigenden Immobilienpreise können sich immer weniger Menschen eine Wohnung leisten. Mehr und mehr Familien müssen die Ersparnisse ihres ganzen Lebens oder zusätzlich noch die Ersparnisse mehrerer Generationen aufbrauchen, um sich ein Eigentum zu kaufen. Diese Verhältnisse werden für die Menschen in China untragbar.

Jing Ji Can Kao Bao, eine Tochtergesellschaft von XinhuaNet, zitierte am 4. September Cao Jianhai, einen Forscher am Institut für Industriewirtschaft der Akademie für Sozialwissenschaften Chinas (CASS) und schrieb: „Von 2003 bis 2009, vor allem in den drei Jahren 2005, 2006 und 2007, sind die Immobilienpreise in die Höhe geschnellt. Sie sind inzwischen wenigstens dreimal so hoch wie vorher.“

Cao erklärte auch, dass nach einer Beurteilung des gegenwärtigen Verhältnisses zwischen Immobilienpreisen und Grundgebühren und des Verhältnisses zwischen Immobilienpreisen und Einkommen der Preisanstieg für den Kauf einer Wohnung im Bereich des Irrationalen liegt.

Herr Cao erklärte, dass ein vernünftiges Verhältnis von Immobilienpreisen zu Grundgebühren zwischen 1:260 und 1:100 liegt, wenn man die internationale Praxis zugrunde legt. Das bedeutet, dass es 100 bis 260 Monate oder 10 bis 20 Jahre dauert, bis sich für einen Besitzer die Investitionen für sein Eigentum amortisiert haben. In China aber liegt das Verhältnis bei 1:400, manchmal sogar über 1:500.

Das Einkommen-Preisverhältnis ist das Verhältnis zwischen dem Preis für ein Heim und dem durchschnittlichen Jahreseinkommen der Familien – eine grundlegende Maßzahl für die Erschwinglichkeit einer Immobilie. Für Experten liegt ein gesundes Verhältnis bei ungefähr 1:6 doch in Peking schon bei 1:27.

Zhang Dawei, Marktmanager der Pekinger Immobiliengesellschaft Golden Keys erklärte, dass ein Paar 27 Jahre für ein Haus bezahlen müsse, aber nur, wenn es in der Zeit weder essen noch trinken würde.

Herr Zhou wurde 1982 geboren und hat im Juli geheiratet. Das monatliche Einkommen des Paares beträgt 1.500 €, Jahreseinkommen 18.000 €. Vor einiger Zeit planten sie, 1,08 Millionen Yuan (108.000 €)) auszugeben, um sich eine kleine Wohnung von 56 Quadratmetern in einem Altbau zu kaufen. Beide Eltern des Paares stimmten zu, Sofortzahlungen von 300.000 bis 400.000 Yuan zu übernehmen, während das Paar seine Ersparnisse brauchte, um die Wohnung herzurichten und zu möblieren.

„Zuerst wollten wir keine Wohnung kaufen“, sagte Herr Zhou. „Aber wir mussten es tun, weil wir ein Kind haben werden. Der Kauf dieser kleinen Wohnung hat bei uns Auswirkungen auf das Leben von drei Generationen.“

Wie im Falle von Herrn Zhou müssen so viele junge Paare, die in den 1980er Jahren geboren sind, drei Familien involvieren, wenn sie eine Wohnung kaufen wollen. Das heißt, dass beide Eltern bei der Sofortzahlung helfen und das junge Paar ist dann für die Hypotheken verantwortlich.

Im Bericht des chinesischen Handelsministeriums über den Heiratsmarkt für die Jahre 2006 bis 2007 heißt es: „81,6 Prozent der jungen Paare erhalten bis zu einem bestimmten Maße finanzielle Unterstützung von ihren Eltern. Der größte Teil davon entfällt auf den Kauf eines Hauses.“

Originalartikel (chinesisch): http://epochtimes.com/gb/9/9/7/n2649129.htm
Artikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/22462/

 

 



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