Gewinnwachstum von China Banken schrumpfte 2013

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Das Gewinnwachstum auf Chinas Bankensektor ist im Jahr 2013 geschrumpft.Foto: Philippe Lopez / AFP / Getty Images
Von 1. April 2014

Das Gewinnwachstum von Chinas Banken ist im Jahr 2013 zurückgegangen. Bis zum 30. März veröffentlichten zwölf der 16 börsennotierten Banken, darunter die fünf Staatsbanken, ihren Jahresabschluss. Dies sind die Bank of China, die Agricultural Bank, die Industrial and Commercial Bank of China, die China Construction Bank und die Bank of Communication.

2013 erwirtschafteten die großen Fünf einen Reingewinn von 0,86 Billiarden Yuan, was rund 62,55 Prozent des Gewinnes des gesamten chinesischen Geschäftsbankensektors entsprach. Laut einer Statistik des Bankenaufsichsrats betrug dieser 1,38 Billiarden Yuan.

Staatsbanken müssen zurückstecken

Die Gewinne der fünf Staatsbanken stiegen 2013 zwar weiter, aber nicht mehr so stark wie 2012. Lediglich die Bank of China, die 2012 ein Gewinnwachstum von 11 Prozent vorweisen konnte, schaffte 2013 eine Erhöhung auf 12,36 Prozent. Bei allen anderen Banken war das Gewinnwachstum rückläufig.

Die Agricultural Bank zum Beispiel hatte 2012 eine Steigerung von 19 Prozent erreicht, erzielte 2013 jedoch nur noch 14,5 Prozent. Am niedrigsten schnitt 2013 die Bank of Communication ab, mit 6, 73 Prozent. 2012 lagen noch alle fünf Staatsbanken mit ihrem Wachstum im zweistelligen Bereich. Deshalb konstatierten nun auch Chinas staatliche Medien: „Die Zeiten, in denen man im Liegen Geld verdienen konnte, sind vorbei.“

Bei den börsennotieren Privatbanken ist die Tedenz ähnlich: Die Privatbank Ping An erzielte 2013 zum Beispiel eine Gewinnsteigerung von 12,72 Prozent, was gemessen an den 30,39 Prozent des Vorjahres weniger als die Hälfte war.

Der erste Volkswirt der Bank of Communication, Lian Ping, analysierte: „Der Grund für die Verlangsamung des Wachstums im Bankensektor ist, dass sich das Wirtschaftswachstum in China allgemein verlangsamt hat. Außerdem wurden die Aufsichtsmechanismen in der Bankenbranche verstärkt und die Konkurrenz in der Branche nahm zu. Die Zinsregulierung wurde liberalisiert. Das sind einige Fakten, die das Bankengewinnwachstum verlangsamt haben.“

[–Faule Kredite sorgen für Druck–]

Was jedoch gleichzeitig anstieg, war die Zahl der Faulen Kredite. Bei den fünf großen Staatsbanken im Jahr 2013 neue Faule Kredite im Wert von 46,8 Milliarden Yuan hinzu. Chinesische Bankenexperten stellten fest, dass wegen der Wirtschaftsflaute mehr Druck auf der Branche lastet. Für das Jahr 2014 prognostizierten sie fünf große Risiken für Chinas Geschäftsbanken: 1.) Faule Kredite, die durch Produktionsüberkapazitäten entstanden sind, 2.) Faule Kredite der Immobilienbranche, 3.) Faule Kredite der Kommunalverschuldung, 4.) die Schattenbanken und ihre ausufernden Aktivitäten und 5.) das Liquiditätsrisiko.

Der Geschäftsführer der Bank of China sagte, seine Bank werde 2014 der Kreditqualität in drei Bereichen große Aufmerksamkeit schenken: Produktionsüberkapazitäten, Immobilienbranche und kommunale Verschuldung. Die Kreditmenge, die bei der Bank of China von Produktionsüberkapazitäten betroffen ist und deshalb faul werden könnte, beträgt 188,5 Milliarden Yuan. Kreditnehmer sind hier vor allem die Stahl-, Zement- und die Flachglasindustrie.

Ein Sturm im Bankenbereich“

Auf der Website der South China Morning Post kommentierten am 30. März zwei Experten der Pekinger Universität, Jeffrey Towson und Jonathan Woetzel: „Dass sich die Gewinnsteigerung verlangsamt, bedeutet, dass die Staatsbanken mit vielen Faktoren konfrontiert sind. Das ist ein Sturm im Bankenbereich, wie schon seit 20 Jahren nicht mehr. In den vergangenen Jahren hat die chinesische Notenbank dauernd versucht, die Vergrößerung der Kreditvergabe und damit die Investitionen zu fördern. Diese Politik ändert sich jetzt und die Notenbank will die Kreditvergabe eindämmen.

Die Staatsbanken bekommen außerdem Druck durch die starke Konkurrenz, die Vergrößerung der Schattenbanken und der Faulen Kredite. Außerdem werden Privatbanken und Onlinebanken wichtiger und greifen stärker in den Markt ein“, so die Experten.



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