Fisch in China getränkt mit Antibiotika

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Ein Fischstand in der Stadt Hefei in der östlichen Provinz Anhui. Übermäßiger Gebrauch von Antibiotika und Dünger ist unter Chinas Fischzüchtern üblich.Foto: STR/AFP/Getty Images
Von 28. April 2011

Das Wasserreservoir hinter dem Haus von Herrn Zhang, ein Einwohner der Provinz Guizhou, „war mal so klar, dass wir den Boden sehen konnten“, sagte er der Epoch Times in einem Interview. Es war früher die Trinkwasserquelle des ganzen Dorfes.

Aber als das Reservoir an Fischzüchter vergeben wurde, verwandelten sie es fast in einer Giftmülldeponie. Nur auf Profit gezielt und ohne Rücksicht auf die Folgen für die Umwelt, wurden hohe Mengen Harnstoff, Gülle und Antibiotika benutzt.

Solche Situationen geschehen im ganzen Land, berichten chinesischen Medien sowie mehrere Artikel und Berichte, die von The Epoch Times gesammelt wurden.

„Um den Fischgewinn zu erhöhen, beauftragte uns unser Chef, eine große Menge Dünger wöchentlich in den See zu kippen“, berichtet Herr Long, der für einen Fischzüchter in der Stadt Chengdu arbeitet. „Durch die Überproduktion von Algen und Plankton wurde das klare Wasser bald grün“.

Neben Dünger, sagte Long, ist die Verwendung großer Mengen von Antibiotika in der Tierzucht eine gängige Praxis in China, vor allem in der Fischzucht. Der Chef spart damit Geld, die Fische werden aber davon krank.

China ist der weltweit größte Produzent und Exporteur von Antibiotika. „Die Produktion beträgt weit mehr als 200.000 Tonnen im Jahr, und diese Zahlen sind veraltet. Die Produktion von Antibiotika in China wächst rasant. Ich befürchte, dass die jährliche Produktion mittlerweile 400.000 Tonnen beträgt,“ erzählte Ying Xitang, der Geschäftsführer von „Beijing Kemei East Asia Biotechnologie“, der „Modern Life Daily“, einem Nachrichtenportal mit Sitz im Süden Chinas.

„Die Folgen der Übernutzung von Antibiotika sind, dass wir in der Zukunft keine wirksamen Medikamente mehr haben werden“, sagt Professor Xiao Yonghong, Direktor des „Antibiotic Resistance Monitoring Network“, ein Netzwerk, das Antibiotikaresistenz überwacht. „Eine Umfrage zeigt, dass der Missbrauch von Antibiotika das Risiko einer Infektion und somit die Sterblichkeitsrate verdoppeln kann, was dazu beiträgt, die Kosten medizinischer Versorgung zwei- bis dreimal zu erhöhen.“

Die großen Mengen an Antibiotika, die für die Fischzucht benutzt werden, bleiben nicht nur in den Flüssen und Seen, sondern auch in den Böden hängen. In einer von der „Modern Life Daily“ zitierten Untersuchung steht, dass über 80 Prozent des für die Fischzucht verwendeten Süßwassers verschmutzt sind, die Belastung durch Antibiotika sei am schwersten.

„Was tun, wenn wir eine Erkältung bekommen? Ein paar Krebse essen genügt schon“, scherzte Lu Sheng, stellvertretender Geschäftsführer von „Beijing Huaan Maike Biotechnology Co., Ltd“, berichtet Modern Life Daily.

Die Überbenutzung von Antibiotika gilt jedoch nicht nur bei Fisch und Meeresfrüchten. Der chinesische Bauer  Wan erzählte der „China Business“ am 16. April, dass „chinesische Bauern in der Tierzucht weit mehr Antibiotika als Clenbuterol verwenden. Was den Tieren am meisten gegeben wird, sind Antibiotika.“ Clenbuterol wird in der Tiermast als wachstumsförderndes Mittel eingesetzt, weil es den Aufbau von Muskelfleisch fördert und gleichzeitig Fett abbaut. In der EU verboten, ist der Gebrauch von Clenbuterol in China weit verbreitet.

Angesichts des übermäßigen Einsatzes von Antibiotika in China, gibt es kaum Inspektionen dagegen in der heimischen Fleisch-Industrie.

„Das für den Export bestimmte Fleisch wird auf Antibiotika geprüft“, erzählte Liu Jiapeng, Geschäftsführer von Beijing Huaan, der „Modern Life Daily“. Im Ausland wird Fleisch von mit Antibiotika gefüttertem Vieh in der Regel nicht akzeptiert, deshalb wird es gar nicht erst exportiert.

Wenn das Fleisch einen hohen Antibiotikanachweis hat, verlässt es nicht den Hafen, erklärte Liu. „Die gängige Alternative ist, das Fleisch in China zu verkaufen.“

 

 



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