Chinesische Tierärztin packt aus
„Wenn ich sage, dass ich keine Angst habe, dann ist das gelogen. Aber ich kann nicht wegen der Angst den Kopf und die Schultern einziehen. Lieber mutig aufstehen und ein paar wahre Worte aussprechen, als nur ängstlich in der Fahndung leben“.
Wang Haizhen, eine chinesischen Tierärztin aus der Provinz Hebei, sagt das am Telefon zur Epoch Times.
Nach dem Ausbruch des Sanlun-Milchpulverskandals hat Wang angefangen, in der Öffentlichkeit die dunklen Praktiken in der Tierfuttermittelindustrie Chinas aufzudecken. Das bringt sie sofort in Lebensgefahr. Nach ihr wird von der Polizei ihrer Heimat gefahndet und sie befindet sich nun auf der Flucht.
Noch unglücklicher als Wang ist ihr Ehemann Gao Songlin. Seit zwei Jahren sitzt er im Gefängnis. Im Jahr 2006 wurde er ohne jegliche Ermittlungen festgenommen und zu vier Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Er hatte über seine Firma, die Heibei Tiermedizin Firma, wegen dem Einsatz von giftigen Chemikalien in Tierfuttermitteln die Tatsachen auf den Tisch gelegt. Als Verkaufsleiter hatte Gao in den Rezepten der Tierfuttermittel seiner Firma verbotene giftige Chemikalien gesehen. Er versuchte seinen Chef, den Firmenbesitzer An Dianjing zu überreden, auf die giftigen Chemikalien zu verzichten. Jedoch erfolglos. Daraufhin hat Gao seine Firma bei dem Landwirtschaftsministerium angezeigt und seine Stellung gekündigt.
Nach der Anzeige von Gao wurde die Firma zwar zunächst von der Kontrollbehörde geschlossen, jedoch wurde sie nach kurzer Zeit wieder unter einem anderen Namen mit denselben Mitarbeitern in demselben Firmengebäude wieder aufgemacht. Gao landete dagegen im Gefängnis.
„Diese kriminelle Praxis läuft bei der Firma problemlos weiter! Die lokale Regierung ist mit der Firma komplett korrumpiert“, sagt Wang.
Wang war als Tierärztin in derselben Firma wie ihr Mann tätig. „Aus Angst war ich völlig dagegen, dass mein Mann die Anzeige stellte. Nach dem ungerechten Urteil habe ich meine Stelle bei der Firma aufgegeben und mit Bittgesuchen für meinen Mann an die Behörden in Peking begonnen“, sagt Wang. Bis heute hat sie jedoch keinen Erfolg.
„Nach der Aufdeckung des Sanlun-Milchpulverskandals habe ich mich entschlossen, mich nicht nur für das Unrecht gegen meinen Mann einzusetzen. Ich sollte seine Aufgabe fortsetzen und für die Lebenssicherheit von viel mehr Menschen die Wahrheit aussprechen“, sagt Wang weiter.
Korrumpierung zwischen den Behörden und den Unternehmen
Laut Wang ist es eine weit verbreitete Praxis in der Tierfuttermittelindustrie, Melamin, Clenbuterol, Rhodium-Iodide-Protein sowie weitere giftige chemische Stoffe einzumischen, um das Wachstum der Tiere zu fördern. Clenbuterol wird in der Praxis als „Magerfleisch-Pulver“(Sou Rou Jing) bezeichnet. Die mit Magerfleischpulver gefütterten Schweine oder Rinder bilden mehr Magerfleisch, ihr Fleisch sieht schön frisch aus und sie werden sehr gut verkauft. Rhodium-Iodide-Protein ist eine krebserregende giftige Chemikalie und ist viel gefährlicher als Melamin, das in dem Sanlu-Milchpulverskandal am Anfang September den offiziellen Angaben zufolge mindestens vier Kinder getötet hat.
„Nachdem die Rinder, Schweine oder Hühner diese verseuchten Futtermitteln lange Zeit gefressen haben, entstehen vergiftete Milch, vergiftete Eier und verseuchtes Rinder-, Schweine und Hühnerfleisch“, weist Wang auf die ernsthafte Folgewirkung der vergifteten Tierfuttermittel hin.
„Wir, die in diesem Bereich tätig sind, wissen genau, dass die vergiftete Milch, Eier und Fleisch alle möglichen Krankheiten in dem menschlichen Körper verursachen können, daher essen wir normalerweise nicht so viel von diesen Lebensmitteln. Zum Beispiel bei dem Schweinefleisch, ich esse nie das Magerfleisch, sondern nur Bauchfleisch.“ Wang nennt das die ungeschriebenen Regeln in der Futtermittelindustrie.
Wang erklärt, dass die Kontrollbehörde und die lokale Regierung schon längst von den giftigen Futtermitteln wissen. Doch ergreifen sie keine Maßnahmen, um das zu stoppen, weil sie davon auch großen Profit bekommen.
In der Provinz Hebei gibt es laut Wang nicht nur Hunderte von eingetragenen Futtermittelunternehmen, sondern noch mehr als eintausend nicht registrierte Untergrund-Futtermittelfirmen, die seit Jahren dabei sind, giftige Stoffe in großer Menge den Futtermitteln zuzusetzen. In anderen Provinzen sei die Situation ähnlich.
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