So riesig sind Chinas Umweltschäden: Ökologische Sanierung würde Billionen kosten

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Was man sonst nur im Herbst oder Winter kennt: Schwerer Smog am 12. Juni 2014 in Jilin, Provinz Jilin in China. Trotzdem gehen die Menschen ihren morgendlichen Übungen nach.Foto: ChinaFotoPress / Getty Images
Von 23. September 2014

Chinas Umweltschäden sind kaum noch in Zahlen zu messen und ein Problem von katastrophalem Ausmaß“. Zu diesem Schluss kamen schon viele Experten – nun gibt es wieder neue Fakten dazu.

Am Samstag, dem 20. September fand in einem chinesischen Wüstengebiet eine Umwelt- Konferenz statt, deren Teilnehmer zu dem Fazit kamen, dass Chinas enormes Wirtschaftswachstum nur zum Schaden der Umwelt und auf Kosten der Bevölkerung möglich war. Ohne Rücksicht auf die Umwelt wurde produziert oder gebaut. Die Zeit, in der diese Schäden repariert werden könnten, müsse in Jahrzehnten gerechnet werden. Die chinesische Wirtschaftsreferenz-Zeitung berichtete.

Auch würde die ökologische Restaurierung Chinas mehrere zehn Billionen Yuan (mehrere Billionen Euro) verschlingen, meinte Prof. Ma Zhong, Leiter des Umwelt-Instituts der renommierten Volksuniversität Peking. Er skizzierte Chinas ökologische Katastrophe wie folgt:

·         Zwar produziert Chinas Wirtschaft nur 10 Prozent des globalen Volumens, doch verschlingt sie jährlich 20 Prozent der weltweit produzierten Energie.

·         Die Emissionen, welche Luft und Gewässer verschmutzen, und auch das Müllproblem hat in China schon die Grenzen dessen überschritten, womit das Land fertig werden kann. China macht sich schuldig gegenüber sich selbst.

·         24 Millionen Hektar Ackerland sind in China so verseucht, dass man 6 Billionen Yuan (rund 750 Milliarden Euro) bräuchte, um sie zu entgiften und wieder nutzbar zu machen.

·         Mehrere Milliarden Hektar, die einst Ackerland waren sind versandet, das heißt zu Wüstenflächen geworden.

·         Zehntausende Flüsse sind verseucht und die Luft ist verschmutzt. Sie ökologisch zu restaurieren bräuchte Jahrzehnte und würde mehrere zehn Billionen Yuan (mehrere Billionen Euro) kosten.

So groß sind die Umweltschäden jährlich

Ein Sprecher des zentralen chinesischen Umweltschutzministeriums sagte im März gegenüber Medien, dass viele Industriebetriebe nahezu alle ihre Abgase, Abwässer und Abfälle ungehindert und ungefiltert in die Umwelt ablassen würden.

Die Landwirtschaft arbeite mit verschmutztem Wasser, das zusätzlich mit Pestiziden und Exkrementen auf die Felder aufgebracht werde und das Grundwasser belaste. Hinzu käme Müll in Form von Plastikfolien, der nie wirklich entsorgt würde.

Allein durch die Luftverschmutzung entstehen in China jährlich Schäden in Höhe von 100 bis 300 Milliarden US-Dollar. Dies berichtete die BBC im März unter Berufung auf die Ergebnisse einer gemeinsamen Studie des chinesischen Entwicklungs-Forschungszentrums und der Weltbank. Darin ging es um Gesundheitsschäden und Einbußen im Gesundheitsbereich die durch Umweltverschmutzung verursacht werden.

Jährlich sterben in China eine geschätzte halbe Million Menschen früher als nötig – Schuld daran ist die Luftverschmutzun. Diese Einschätzung gab der ehemalige chinesische Gesundheitsminister Chen Zhu in einem Artikel für eine Fachzeitschrift im Dezember 2013 ab.

Ein Forschungsbericht der chinesischen Regierung zum Thema Luftverschmutzung ergab im März 2014, dass im Jahr 2013 von 74 untersuchten Städten, nur drei den chinesischen Maßstab für saubere Luft erfüllten.

Kommunistisches System macht alles noch schlimmer

Was Geld jedoch niemals reparieren kann, ist Chinas politisches System, welches den Raubbau an der Umwelt erst möglich macht: Durch das Fehlen einer freien Presse und den (fast) allmächtigen Status der örtlichen KP-Funktionäre sind Umweltinitiativen von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die Beamten stehen Veränderung im Weg, indem sie Umwelt-Auflagen einfach nicht umsetzen oder sie umgehen. Sie werden nämlich von Unternehmen geschmiert, damit sie beide Augen zudrücken und die Betriebe weiterhin ungestört die Umweltauflagen verletzen können.

Noch schlimmer ist die Situation in Chinas staatlichen Unternehmen, die von ihren Manager-Funktionären im großen Stil „gemolken“ werden. Dort wird mit der Einstellung „nach mir die Sintflut“ gearbeitet. Sobald die Funktionäre genug Geld gescheffelt haben, setzen sie sich ins Ausland ab. Zu diesem Problem haben sich schon zahllose Experten geäußert. Solange das politische System in seiner jetzigen Form besteht, gibt es für Mensch und Natur in China keine Chance auf Veränderung.

Sogar „Forbes“ stellte im Januar 2014 bereits leicht ironisch fest: Falls es so weitergeht, wird auch den jungen Menschen bald nichts anderes mehr übrig bleiben, als ins Ausland zu flüchten. Und dann würden auch Chinas Immobilien bald umsonst zu haben sein.

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