Chinas Stahl-Industrie sitzt auf Schuldenberg von über 370 Milliarden Euro

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Die chinesischen Stahlhütten kochen derzeit auf kleiner Flamme.Foto: Getty Images
Epoch Times9. September 2013

Ein Erdbeben erschüttert derzeit die chinesischen Finanzmärkte: Vor kurzem legten die 27 wichtigsten börsennotierten Stahl-Unternehmen ihren Halbjahresbericht für 2013 offen – darin zeigt sich, dass die Gesamtverschuldung des Stahlsektors bei mehr als drei Billionen Yuan (etwa 377,4 Mrd. Euro) liegt.

Die Schuldenspirale begann sich nach unten zu drehen, als die zuvor massenhaft geflossenen Investitionen des Staates in den Infrastruktur-Ausbau ausblieben. Die Party der Lokalregierungen scheint nun ebenfalls vorbei zu sein – ab den 1990er Jahren hatten sie wie wild neue Stahlunternehmen gegründet oder massiv in bestehende investiert. Doch inzwischen sind sie selbst hoch verschuldet und können ihre Investitionen in den Stahlsektor nicht mehr aufrecht erhalten. So fehlen dort die Finanzspritzen, um die bisherige Entwicklung fortführen zu können.

Erste Konkurse zweier Großer

Die Lawine kam ins Rollen, als im Juni dieses Jahres Ping Special Steel Co. & Ltd Pingxiang die Produktion einstellen musste. Das Unternehmen konnte den Betrieb nicht mehr finanzieren.

Danach mussten im August die beiden zum börsennotierten Wanjie-Konzern gehörenden Stahlunternehmen Zibo Stahl AG und Zibo Xinzhi GmbH Konkurs anmelden.

Mittlerweile warnt auch der Direktor des China Metallurgical Industry Planning Research Institutes, Li Xinchuang, dass im Stahlsektor unmittelbare Risiken für die Finanzierung der Unternehmen bestünden.

Durchschnittlicher Halbjahresverlust eines chinesischen Stahlkonzerns: 4,36 Milliarden Euro

Bemerkenswert ist der Gesamtbestand des Lagerbestands der 27 in dem Halbjahresbericht befragten Unternehmen. Dieser beträgt 158,25 Milliarden Yuan (rund 19,78 Milliarden Euro). Die Stahlunternehmen sitzen damit auf dem 43-fachen des durchschnittlichen Nettogewinns.

Die Gesamtverschuldung der 86 großen und mittleren Stahlunternehmen Chinas lag bis Ende Juni 2013 bei 3018,9 Milliarden Yuan (etwa 377,36 Milliarden Euro). Der durchschnittliche Halbjahresverlust eines Unternehmens belief sich damit auf 34,88 Milliarden Yuan (ca. 4,36 Milliarden Euro).

Geschäftslage „besonders schwierig“

Der Grundtenor der Stahl-Unternehmen er Prognose von einer „minimalen Gewinn-Chance“ und einer „besonders schwierigen Geschäftslage“. Wann die Konjunktur im Sektor wieder anspringen dürfte, sehen die befragten Unternehmen als unklar an. Vor allem die Höhe der Rückstellungen für uneinbringliche Forderungen mache den Stahlkochern zu schaffen.

 



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