Chinas drohende Finanzkrise beunruhigt internationale CEOs
Chinas drohende Finanzkrise ist für Führungskräfte weltweit die fünftgrößte Sorge. Dies ergab eine internationale Umfrage unter 1.020 CEOs, Firmenvorsitzenden und Geschäftsinhabern. Für asiatische CEOs ist Chinas finanzielle Instabilität sogar Sorge Nummer 1.
The Conference Board, eine unabhängige Forschungsgesellschaft veröffentlichte das Ergebnis in ihrem „CEO Challenge Report 2014“. Manager weltweit wurden befragt, worin sie die größten Herausforderungen für das kommende Jahr sehen. Die Studie erscheint jährlich seit 1999.
„Chinas Wirtschaft bleibt Gegenstand großer politischer Herausforderungen“, so der Bericht. Einige Maßnahmen könnten den Staatskonzernen temporäre Entspannung bringen, würden aber gleichzeitig das Risiko der Instabilität erhöhen „speziell auf dem Finanzsektor“. Regionalen CEOs stände dieses Risiko klar vor Augen. Besonders Chinas gigantische Kredit-Blase beunruhigt die Finanz-Analysten.
Finanzsystem „außer Kontrolle“
Auch ein aktuelles Video der BBC „Wie China die Welt zum Narren hielt“ beleuchtet die Thematik, speziell die Entwicklung des Kreditwesens seit 2008. Autor ist der Investigativ-Journalist Robert Peston.
Er lässt die führende China-Analystin Charlene Chu zu Wort kommen, die Chinas Kreditwesen „außer Kontrolle“ nennt. „Viele wissen, dass es einen Boom des Kreditwesens in China gab, haben aber keine Ahnung von dessen Umfang”, so Chu. Die Expertin hat acht Jahre lang für die Ratingagentur Fitch gearbeitet und 2013 mit ihren Analysen dafür gesorgt, dass Fitch als einzige der drei großen Agenturen erstmals nach 14 Jahren die Kreditwürdigkeit Chinas herunterstufte.
[–Chinas Kreditblase wuchs innerhalb von 5 Jahren auf das Volumen der US-Handelsbanken an–]
2008 war Chinas Bankensektor laut Charlene Chu rund 10 Billiarden US-Dollar schwer gewesen. Aktuell bewege er sich bei 24 bis 25 Billiarden. “Dieser Anstieg um 14 bis 15 Billiarden US-Dollar entspricht dem Umfang des gesamten US-Handelsbanken-Sektors, der in einem Zeitraum von über hundert Jahren gewachsen ist.”
Peston konstatiert: „Chinas Gesamtverschuldung entspricht momentan dem doppeltem Wert von allem, was es produziert – dem doppelten Bruttoinlandsprodukt. Vor fünf Jahren lag [die Verschuldung] noch bei 125 Prozent. Es ist kein historisches Beispiel überliefert, bei dem eine derartige Kreditexplosion nicht zu Problemen geführt hätte.“
Unternehmen sollten vorsorgen
Die Studie des Conference Board vermutet, dass die kommenden 18 bis 24 Monate entscheiden werden, in „welche Richtung China gehen wird – zu mehr Offenheit oder zu mehr Abschottung.“
Jeder, der geschäftliche Pläne in China habe, solle die Situation aufmerksam beobachten und in seinem Unternehmen Vorbereitungen „für größtmögliche Flexibilität“ treffen, rät die Studie.
Besonders schwerwiegend könnte sich Chinas finanzielle Instabilität auf kleinere Unternehmen auswirken. Weltweit schätzten Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 100 Millionen Dollar Chinas drohende Krise als Sorge Nummer 1 ein. Firmen ab 5 Milliarden Dollar Umsatz stellten sie nur auf Platz 6.
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