China: Pannen-Flugzeug als Staatsgeschenk

Wegen Sicherheitsbedenken fliegt keine chinesische Fluggesellschaft mit der MA60, der Hersteller Xi´an Aircraft verkauft und verschenkt das Pannen-Modell jedoch weltweit.

Erst vor kurzem hat die Regierung von Neuseeland dem südpazifischem Inselstaat Tonga wegen der MA 60 millionenschwere Tourismushilfe verweigert: Die Neuseeländer haben Sicherheitsbedenken gegen das Passagierflugzeug, dass sie lieber nicht bei sich starten und landen lassen wollen. Der tonganische König hatte die MA60 bei einer offiziellen Zeremonie als Staatsgeschenk Chinas entgegengenommen, was zeigt welche Rolle das Flugzeug in Chinas Diplomatie spielt. Meist wird sie anderen Staaten als Geschenk oder zum Freundschaftspreis angeboten. Die chinesischen Staatsmedien sind dabei voll des Lobes für die Pannen-Maschine, die eigentliche ein Plagiat der russischen Antonov An-24 ist – mit kanadischem Motor und Propellern aus den USA.

Der Schrecken aller chinesischen Fluggesellschaften

Weil bereits das Vorläufer-Modell der MA60 im Jahr 2000 auf einem Flughafen in Zentralchina einen schweren Unfall mit 51 Todesopfern verursachte, ist es für die chinesischen Fluggesellschaften ein Tabu. Diese fliegen bis heute lieber mit Airbus oder Boing.

Bruchlandungen in Südostasien

China verkauft und verschenkt die MA60 besonders häufig im südostasiatischen Raum. Am 10. Juni 2013 kam es an zwei verschiedenen Orten zu Unfällen. Im Osten Indonesiens kam es zur Bruchlandung einer MA60, wobei das Flugzeug, das 50 Passagiere an Bord hatte, auf dem Bauch landete und in der Mitte auseinanderbrach. Auch Propeller und Räder brachen dabei ab. Die Passagiere kamen, bis auf zwei Leichtverletzte, mit dem Schrecken davon. In Burma schoß eine MA60 der Myanma Airways mit 60 Passagieren an Board über die Landebahn hinaus. Auch hier wurde niemand verletzt, doch die burmesischen Behörden ordneten eine Inspektion aller anderen MA60-Flugzeuge an.