China: Goldgräberzeit für Unternehmen vorbei
Die Goldgräberzeit in China ist vorbei und die zweite Unternehmergeneration nun mit allen Schwierigkeiten konfrontiert, sagt Kurt Seinitz. Der Außenpolitikchef der größten österreichischen Tageszeitung Krone nahm am Dienstagabend in Mödling bei Wien als Sprecher bei der Diskussionsrunde „Vorsicht China – wie das Reich der Mitte unser Leben verändert“ teil. Laut Seinitz ist China der „härteste Markt, kein Rettungsanker“.
Man braucht chinesische Manager, um in China erfolgreich zu sein, sagt Norbert Zimmermann, Chef der österreichischen Berndorf AG. Das Land zeige eine „Dynamik, die einem die Augen einschlägt“. Die Berndorf-Tochter Aichelin aus Mödling hat sich auf die Herstellung von Industrieanlagen für die Wärmebehandlung spezialisiert und ist Marktführer in China.
Zu den politischen Risiken sagt Seinitz, dass die chinesische Führung daran würge, die Kontrolle von innen zu bekommen. „Das funktioniert nicht, das Land verfault von innen.“ Hinsichtlich der Umweltproblematik hofft er auf einen friktionslosen Übergang von einem im Moment alles beherrschenden Materialismus hin zu vernünftigerem Umgang mit den Ressourcen. „Sonst kann man nur beten“, so Seinitz.
Am Festland China selbst werde heute auch viel gebetet. Seinitz sieht in China eine spirituelle Trendwende und eine „Rückkehr zu den buddhistischen Wurzeln“. Die Tempel in Tibet würden von chinesischen Touristen gestürmt. Hingegen seien manche spirituelle Gruppen besonders scharfen Repressionen ausgesetzt. Es gäbe „entsetzliche und drakonische Strafen“ für Anhänger der Falun Gong-Meditationsbewegung, so Seinitz. Rom-treue Christen würden von Arbeitslager-Strafen bedroht.
Sorgen macht Seinitz auch die trichterförmige demographische Entwicklung des bevölkerungsreichsten Landes der Erde: „China wird ein Riesen-Altersheim“.
Laut Zimmermann, der schon mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung im Reich der Mitte hat, sind für westliche Manager-Kollegen in China die langfristigen Beziehungen außerordentlich wichtig. Vom Verhandlungsstil seien sich Österreicher und Chinesen ähnlicher als Deutsche und Chinesen. Seinitz schlägt in die gleiche Kerbe: „Joint Ventures sind sehr schwierig.“ Die richtigen Beziehungen im Land würden alles ausmachen.
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