Bank of Amerika trennt sich von China Construction Bank

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Bank of Amerika entleert ihre Anteile an der China Construction Bank. (Fotos: Getty Images)
Epoch Times4. September 2013

Die Bank of America (BofA) hat ihre restlichen Anteile an der China Construction Bank (CCB) verkauft. Es handelte sich dabei um Anteile in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar. Der Rückzug der BofA markiert das Ende der Ära, in dem Investmentbanker der Wall Street hofften, von Investitionen in chinesische Banken zu profitieren.

Insgesamt stieß die BofA 2 Milliarden in Hongkong notierte CCB-Aktien ab. Deren Kaufpreis liegt zwischen 5,63 und 5,81 Hongkong-Dollar je Stück, umgerechnet etwa 0,55 bis 0,57 Euro. Das entspricht einem Abschlag von 2 bis gut 5 Prozent auf den Abschlusskurs vom Dienstag, der in Hongkong bei 5,93 Dollar lag.

Anteil der BofA kostete 3 Milliarden Dollar

Ursprünglich hatte die Bank of America 3 Milliarden Dollar investiert, um einen Anteil von zehn Prozent an der CCB zu erwerben, bevor diese 2005 an die Hongkonger Börse ging. Den größten Teil der Beteiligung gab die BofA bereits im August und November 2011 ab – um ihr Kapital zu verbessern und sich von Vermögenswerten zu trennen, die nichts mit dem traditionellen Bankgeschäft zu tun haben. Vor dem Verkauf am Dienstag hielt die BofA noch 1 Prozent an der CCB.

Laut einem Bericht des Wall Street Journal am 3. September, ist die Bank of America die letzte große amerikanische Bank, die ihre Anteile an einem chinesischen Bank-Giganten aufgibt.

Goldman Sachs zum Beispiel stieg bereits bei der Finanzkrise 2008 aus der Bank of China aus und gewann dadurch mehrere Milliarden Dollar.

Basel III beschleunigt den Trend

Das Basel III genannte Bankregulierungs-Reformpaket des Basler Ausschusses der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), eine neue Regulierungsregelung für Bankkapital, Risikomanagement und Liquidität, hält eine Minderheitsbeteilung an anderen Finanzinstituten für besonders kapitalbelastend. Das führt die Banken dazu, Ihre Aktienanteile zu verkaufen. Auch haben aus der Sicht der westlichen Banken die meisten chinesischen Banken nicht das Versprechen erfüllt, ihren Anteilseignern einen besseren Zugang zum chinesischen Markt zu verschaffen. Darüber hinaus gilt die Kapitalqualität vieler chinesischer Banken immer noch als problematisch.

„Basel III beendet eine Ära, in der Banken aus aller Welt kleine Anteile an anderen Unternehmen gekauft haben“, sagte James Antos, Bank-Analyst von Mizuho Securities Asia in Hong Kong.

„Diese Beteiligungen haben den westlichen Banken nicht den erwarten Zugang zum chinesischen Markt gebracht. Trotzdem haben sie durch den Verkauf der Aktien viel verdient“, zitierte das Wall Street Journal Keith Pogson, den Partner des Ernst & Young Hongkong.

Goldman Sachs war Vorreiter

Die BofA führte ihren diesmaligen Verkauf durch, nachdem Goldman Sachs seine letzten Anteile der China Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) abgestoßen hatte. Goldman Sachs hatte sich zu diesem Schritt entschlossen, nachdem die Preisschwankungen der in Hongkong notierten ICBC-Aktie bei Goldman Sachs Asien zu einem Jahresnettoverlust geführt hatten. Es war das erste Minus seit der Finanzkrise 2008 gewesen.

UBS entschied sich bereits im Januar 2009 für den Verkauf seiner Aktien der Bank of China und verkaufte alle Anteile auf einmal. Zwei Wochen später stieg auch die Royal Bank of Scotland aus der Bank of China aus.

Bestehende Anteile westlicher Banken

Einige westliche Banken, darunter HSBC, besitzen noch Anteile an chinesischen Banken, wobei es sich jedoch um kleinere Finanzhäuser handelt, die nicht zu den vier größten Banken in China gehören. HSBC ist diejenige ausländische Bank mit den meisten Filialen in Festland China. HSBC hält eine 19 % Beteiligung der Bank of Communications und eine 8 %-Beteiligung an der Bank of Shanghai. Citibank China besitzt 20% der Guangdong Development Bank und hat inzwischen seine Anteile von 2,71 Prozent an der Shanghai Pudong Development Bank verkauft.  (JG)



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