2013 war Krisenjahr für Chinas Schiffsindustrie
Für Chinas Schiffbauindustrie war das Jahr 2013 ein hartes Geschäftsjahr: Die neueste Statistik des Verbands der Schiffbauindustrie China zeichnet eine düsteres Bild von 11 Prozent Verlusten im Vergleich zum Vorjahr und riesigen, ungenutzen Überkapazitäten. Die Branche dümpelt aktuell auf dem Preisniveau von 1991.
Verluste in der gesamten Branche
Hier einige Zahlen aus der Statistik des chinesischen Verbands der Schiffbauindustrie: Von Januar bis Oktober 2013 machten die 80 wichtigsten Schiffbaufirmen Chinas einen Umsatz von 289,6 Milliarden Yuan, was rund 36,2 Milliarden Euro entspricht. Das waren 11,2 Prozent weniger Umsatz als im Vergleichszeitraum von 2012. Das Ergebnis setzt sich wie folgt zusammen: 149 Milliarden Yuan erwirtschaftete der Schiffbau selbst, der damit 23,3 Prozent weniger Umsatz als im Jahr 2012 machte. 21 Milliarden Yuan verdienten die Schiff-Zulieferer, die um 18,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verloren. 9,9 Milliarden Yuan wurden in der Schiff-Reparatur umgesetzt, dies waren 9,8 Prozent weniger als im Jahr zuvor.
Laut der Statistik wurden von Januar bis September 2013 nur 50 bis 55 Prozent der gesamten Produktionskapazität der chinesischen Schiffbauindustrie genutzt. Niedrigpreise und ein nachlassender Bedarf auf dem Markt sind ein weiterer Hauptgrund für die schwierige Situation.
Schiffspreise wie 1991
Bis heute leidet Chinas Schiffbaubranche an den Folgen der Finanzkrise von 2008. Damals sanken die Schiffspreise so tief, dass sie sich nun auf dem Preisniveau von 1991 bewegen. Ein Shanghaier Vertreter des internationalen Marktführers für Schiffbau-Service, RS Platou, sagte Medien, dass der Schiffspreis in China seit 2008 durchschnittlich um 30 Prozent gesunken sei, bei manchen Schiffsmodellen sank er sogar um 40 bis 50 Prozent im Vergleich zur Vor-Krisen-Zeit.
Die goldene Zeit der chinesischen Schiffbauindustrie war von 2004-2008. Die Anzahl der Unternehmen stieg damals ständig. In der besten Zeit gab es in China über 1.600 Schiffbaufirmen. 2008 begann der Abstieg und seit Ende 2011 gingen einige große chinesische Schiffbauer Pleite. Inzwischen kämpfen in der Branche noch rund 800 Unternehmen ums Überleben.
Künstlicher Boom schuld an Überkapazität
Die meisten Schiffbau-Gründungen der Blütezeit waren von Chinas Lokaleregierungen initiiert worden. Sie trieben damit auf die Schnelle ihre regionalen Bruttosozialprodukte in die Höhe, um Vorzeige-Ergebnisse im Wirtschaftswachstum präsentieren zu können. Diese Überkapazitäten rächen sich nun.
Der staatliche Schiffbaukonzern CSSC Jiangnan Heavy Industry meldete für den Zeitraum von Januar bis September 2013 einen Verlust von 94,8 Millionen Yuan (rund 12,8 Millionen Euro), das war der 37-fache Verlust der ersten neun Monate von 2012.
Wegen abgebrochener Kapital-Kette konnte die größte private Schiffbaufirma, Rongsheng Heavy Industry, im Juli 2013 ihre Mitarbeiter nicht rechtzeitig bezahlen.
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