China verärgert über „Schlitzaugen“-Äußerung Oettingers
Mit Verärgerung hat China auf die „Schlitzaugen“-Äußerungen von EU-Kommissar Günther Oettinger reagiert. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums sagte am Mittwoch in Peking, die Bemerkungen offenbarten ein „verblüffendes Überlegenheitsgefühl“ bei so manchen westlichen Politikern. „Wir hoffen, dass sie lernen, sich selbst und andere objektiv zu betrachten und andere zu respektieren und als Gleichberechtigte zu behandeln“, sagte Hua Chunying.
Oettinger hatte in einem Vortrag vor Unternehmern in Hamburg angesichts der wirtschaftlichen Konkurrenz aus Fernost Chinesen als „Schlitzohren und Schlitzaugen“ bezeichnet. Dabei sagte er auch, die Chinesen sähen aus, als hätten sie „alle Haare von links nach rechts mit schwarzer Schuhcreme gekämmt“.
Die Grünen-Ko-Fraktionsvorsitzende Rebecca Harms forderte Oettingers Rücktritt. Dem „Tagesspiegel“ vom Donnerstag sagte sie, Deutschland könne in Brüssel „bestimmt besser vertreten werden“. „Sein sogenannter Witz kommt von den Altherren-Stammtischen“, fügte sie hinzu. Als Energiekommissar habe er „Kohle und Atom verteidigt“, in der Welt der Digitalisierung finde er sich „nicht zurecht“.
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte zum Fall Oettinger: „Jeder hat seine Sprache und seinen Vortragsstil. Und das, was da zu hören war, war in einigen Passagen sicherlich nicht die Sprache und der Vortragsstil der Bundeskanzlerin. Es muss eben auch jeder aufpassen, dass er mit seiner Sprache andere nicht verletzt.“ Oettinger habe ja auch selber bereits einige der umstrittenen Passagen seiner Rede eingeordnet, sagte Seibert. Darüber hinaus wolle er nichts dazu kommentieren.
Oettinger, der derzeit EU-Kommissar für digitale Wirtschaft ist, soll zum Jahreswechsel das Haushaltsressort übernehmen. Für seine Äußerungen wurde er in Deutschland bereits scharf kritisiert. Er hatte den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit zurückgewiesen und in einem Interview gesagt, seine Wortwahl sei „nicht anstößig oder respektlos gemeint gewesen“. (afp)
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