China: Urbanisierung lässt Milliarden in die Taschen von Beamten fließen

Titelbild
Bauern auf einem Feld in China.Foto: NTD Television
Epoch Times2. April 2013

Man stelle sich vor: Etwas mehr als Hälfte der Bevölkerung Deutschlands, würde innerhalb von nur sieben Jahren umgesiedelt. Etwas Ähnliches hat Chinas Führung mit der eigenen Bevölkerung vor. Bis 2020 sollen 60% der 1,4 Milliarden Chinesen vom Land in die Städte ziehen. Und dieses Drängen auf Verstädterung macht die lokalen Beamten reich.

Im letzten Jahrzehnt haben einige Kommunalverwaltungen bis zu 30 Billionen Yuan durch die Urbanisierung verdient. Das sind 3,7 Billionen Euro. Wirtschaftsexperte Wu Jinglian vom Entwicklungsforschungszentrum des Staatsrates nannte diese Zahlen bei einem Forum am 23. März.

Doch während die Kommunalverwaltungen reich werden, verlieren Bauern. Der Verkauf des Landes an Städteentwickler ist für die Behörden ein riesen Geschäft. Denn auch wenn sie die Bauern dafür entschädigen müssen, zahlen sie meist zu wenig oder überhaupt nichts.

[Cao Weiyuan, Wanderarbeiter, Provinz Guangdong]:
„Die Regierung verspricht kostenlose Unterkunft und Umsiedlungsgebühren. Aber sie machen das nicht. Wanderarbeiter und Bauern müssen ihre eigene Unterkunft suchen und für alles selbst bezahlen.“

Chinas lokale Regierungen verlassen sich stark auf den Landverkauf, das dieser eine Haupteinkommensquelle ist.

[Jason Ma, Leitender China-Analyst]:
„Das Land in China ist nicht in Privatbesitz. Der Staat hat ein Monopol. Die Landpreise werden vom Staat festgelegt, und die ganze Landentwicklung wird von der Regierung genehmigt, so wird alles von der Regierung geleitet.“

Der Drang zur Verstädterung gehört zum Versuch des Regimes, das Wirtschaftswachstum zu stützen, das sich zu einem 13-jährigen Tief von 7,8 Prozent verlangsamt hat. Doch die durch die Urbanisierung hervorgerufene soziale Unruhe und ungehemmte Korruption könnten ein hoher Preis dafür sein.



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