China: Unruhen in Chongqing
Nach Berichten von BBC protestierten am 10. April 2012 mehrere tausend Einwohner der Stadt Chongqing gegen eine Entscheidung von Bo Xilai, dem ehemaligen Parteichef der Stadt, nach der zwei Distrikte zusammengefügt werden sollten. Nach Berichten der chinesischsprachigen Epoch Times habe die Polizei den Befehl erhalten, die Demonstration gewaltsam aufzulösen und es habe Auseinandersetzungen zwischen bewaffneten Polizisten und den Demonstranten gegeben. Mindestens 50 Demonstranten seien dabei verletzt worden.
Diese Unruhe begann am 10. April, dem Tag der Bekanntgabe der Entmachtung des Spitzenpolitikers Bo Xilai. Am Nachmittag gingen in Chongqing mehrere tausend Einwohner und Studenten mit Bannern auf die Straße, auf denen zu lesen war: „Gebt den Wansheng Distrikt zurück, wir brauchen etwas zu essen!“ Li Tao, ein Einwohner von Chongqing sagte zu The Epoch Times, dass der Wansheng Distrikt sehr gut entwickelt und dass der Qijiang Distrikt relativ rückständig sei. Nach der Zusammenfügung dieser beiden Distrikte sanken die Renten und Sozialleistungen der Menschen im Wansheng Distrikt, sodass die Einwohner unzufrieden seien.
Polizeigewalt gegen Demonstranten
Herr Fu, ein Bewohner dieses Distriktes sagte zu Reportern von The Epoch Times: „Gestern Abend waren mehr als tausend Polizisten und etwa 8000 Protestanten hier […]. Etwa ein Dutzend wurde festgenommen und einige wurden blutig geschlagen.“ Herr Fu fügte hinzu, dass am 11. April noch mehr Demonstranten auf die Straße gegangen seien und dass auch die Anzahl der Polizisten erhöht worden sei.
Gerüchten zufolge seien Studenten zu Tode geprügelt worden. Die harten Maßnahmen der Polizei riefen verstärkten Widerstand in der Bevölkerung hervor. Immer mehr Menschen gingen auf die Straße und begannen, die Polizisten mit Steinen zu bewerfen. Die Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Demonstranten setzten sich bis tief in die Nacht fort. The Epoch Times berichtet, dass die Studenten Flyer unter den Stadtbewohnern verteilt haben, auf denen dazu aufgerufen wurde, am 11. April um 7:00 Uhr morgens die Autobahn zu blockieren.
Wer steckt hinter den Unruhen?
Nach Einschätzung von The Epoch Times haben die Unruhen in Chongqing zu diesem Zeitpunkt große Bedeutung. Wichtig seien die Fragen, wer hinter diesen Unruhen stehe, ob die Polizei übermäßige Gewalt angewendet habe oder es jemanden gäbe, der die Unruhe absichtlich verstärken wolle. Es sei auch wichtig, ob es an anderen Orten in China ebenfalls zu Unruhen kommen könnte. The Epoch Times erklärte, dass die Meinung der Medien der jeweiligen Regionen jetzt entscheidend sei.
Herr Fu zeigte ebenfalls seine Skepsis: „Gestern Abend (am 10. April) kam erst die Meldung, dass Bo Xilai verhaftet wurde […] Es gibt bestimmt jemanden, der (diese Demonstration) organisiert hat. Normalerweise würde die Bevölkerung nicht so schnell und einheitlich auf die Straße gehen.“
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