China: Umfrage zur wirtschaftlichen Situation

Laut einer Umfrage eines Meinungsforschungsinstituts sehen viele chinesische Bürger schwarz, wenn es um die Zukunft ihres eigenen Landes geht. Das Global Attitudes China Project befragte über 3.000 Bürgerinnen und Bürger zu unterschiedlichen Themen, wie Korruption, Kluft zwischen Arm und Reich und zur Nahrungsmittelsicherheit. Die Umfrage ergab vor allem eins: Die Chinesen sind mehr denn je in Sorge. Das betrifft besonders den Bereich Nahrungsmittelsicherheit. Seit 2008 geben 30 Prozent mehr an, dass Nahrungsmittelsicherheit in China ein sehr großes Problem geworden ist. Diese Sorge wird nur noch vom Bereich Korruption übertroffen.

[Chinesin aus dem Festland]:
„Ich mache mir am meisten Sorgen über die Korruption (innerhalb der Regierung). Denn ob Nahrungsmittelsicherheit oder andere Probleme, sie sind alle auf Korruption zurück zu führen. Es gibt keine Lebensmittel, bei denen ich mich sicher fühle.“

Die Hälfte der Befragten war ähnlicher Meinung. Korrupte Beamte gehören zu den „sehr großen Problemen“. Für schlechte Stimmung unter den Befragten sorgt auch Chinas Modernisierung, die auf Kosten von Tradition und Umwelt betrieben wird.

[Hu Jun, Gründer von Human Rights Campaign]:
„Ist die Entwicklung heutzutage wirklich Entwicklung? Wir zerstörten die Natur und die ganze Umgebung. Wenn jemand seine Niere und andere Organe für ein Taschengeld verkauft, vermehrt er seinen Reichtum oder wird er sterben?“

Weitere Besorgnis unter den Befragten ruft die Kluft zwischen Arm und Reich hervor. Und die Beziehungen zwischen China und den USA sehen wenige der Befragten als Kooperation. Auf der anderen Seite gibt die Hälfte der Befragten an, die Idee der amerikanischen Demokratie zu mögen.