China: Tausende Fabrik-Arbeiter in Hunan im Sitzstreik
Seit dem 7. April, also bereits zwei Tage lang, sind tausende Arbeiter in der Hauptstadt der Provinz Hunan, Changsha in China im Sitzstreik. Sie fordern von ihren Unternehmen und der Regierung die Auszahlung von Entschädigungen nach dem Verlust ihrer Arbeit im Zuge der Privatisierung ihrer Fabriken.
Die Arbeiter der Changsha-Schwermaschinenfabrik fingen am 7. April um 7:30 Uhr am Morgen mit dem Sitzstreik an. Um 9:30 Uhr folgten die Arbeiter der Huayun-Maschinenbaufabrik mit einer großen Demonstration in ihrem Werk. An der Tür des Haupteingangs der Huayun-Maschinenbaufabrik hängen nun Transparente mit den Slogans „Wir fordern die Leitung des Provinzparteikomitees auf, in der Fabrik eine Untersuchung durchzuführen und die Korruption und die Unterschlagung zu bestrafen!“ sowie „Das Gesetz muss unsere Rechte schützen!“.
Ein Arbeiter der Huayun-Fabrik, der namentlich nicht genannt werden wollte, sagte, dass mehr als eintausend Arbeiter an den Demonstrationen teilgenommen hätten, und in der Changsha-Schwermaschinenbaufabrik mehr als zweitausend. „Es geht um das Recht jedes Arbeiters“ sagte er.
Die Hauptforderung der Arbeiter betrifft die nicht bezahlten Löhne und Entschädigungszahlungen nach der Entlassung sowie nicht beglichene Kosten für ärztliche Behandlungen. Die Lokalregierung soll diese Probleme lösen. Die beiden Fabriken befinden sich nach dem Konkurs mittlerweile in privater Hand.
Der Arbeiter sagte, dass die Regierung nach der Privatisierung der Staatsbetriebe diese Probleme hinterlassen habe. Die Fabriken wären gut gelaufen, doch zu viele Beamte hätten Geld unterschlagen und dadurch das Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht. Die Arbeiter hätten nur sehr wenig Geld bekommen, der Nettolohn betrug nur ein paar Hunderte Yuan. „Die Preise sind jetzt so hoch, wir können uns nichts leisten“, so der verzweifelte Fabrikarbeiter.
Auf Nachfrage der Epoch Times bei der Changsha-Schwermaschinenfabrik hieß es, Rentner und Arbeiter hätten den Haupteingang blockiert. Es sei die Regierung, die die Privatisierung durchgeführt habe, jetzt solle sie das Problem lösen, so ein Mitarbeiter der Vertriebsabteilung lapidar.
Am 7. April sollen Polizisten und Sicherheitsdienste zur Überwachung vor Ort entsandt worden sein. Zur Verhandlung mit den Arbeitern hat die lokale Regierung keine Beamten geschickt.
Die Huayun-Maschinenbaufabrik war ein mittelgroßes Rüstungsunternehmen, das im Jahre 1974 aufgebaut wurde und über zehn Fertigungsstrassen für Maschinenbau, -verarbeitung, -zusammenbau, -ausstattung sowie Chemieindustrie verfügte. Das Unternehmen beschäftigt über eintausend Arbeiter und ist im Juli vergangenen Jahres Bankrott gegangen.
Die Changsha-Schwermaschinenbaufabrik gehörte ebenfalls zu den staatseigenen Betrieben. Sie wurde 1958 aufgebaut und beschäftigte zu ihren Blütezeiten knapp zehntausend Arbeiter. Nach der Privatisierung sind es nur noch mehr als zweitausend.
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