China: Spionagefall löst Diskussionen aus

Titelbild
Die Meldung über die Verhaftung eines US-Spions in China zieht weltweit Kreise.Foto: AFP/Getty Images
Von 4. Juni 2012

 

In letzter Zeit zog die Meldung über die Verhaftung eines US-Spions in China weltweit Kreise. Obwohl sich sowohl die chinesische als auch die amerikanische Regierung darüber in Schweigen hüllen, kamen zahlreiche Details über den Fall an die Öffentlichkeit.

Bei dieser  krimireifen Geschichte soll es sich um den größten Spionagefall zwischen China und den USA seit fast dreißig Jahren handeln. Die chinesischsprachige Epoch Times zitierte Meldungen der New York Times und Medienberichte aus Hong Kong, laut denen dieser Spion im Stab eines Vizeministers für Staatssicherheit, also für den chinesischen Geheimdienst gearbeitet habe. Während seines Studiums in den USA soll er in eine „Liebesfalle“ der CIA geraten und danach zur Spionage für die USA erpresst worden sein. Nach der Enttarnung des Spions soll Staatspräsident Hu Jintao empört gewesen sein und eine gründliche Untersuchung befohlen haben. Inzwischen seien 350 Beamte in den Fall verwickelt.

Nach Ansicht von Epoch Times, der größten chinesischsprachigen Zeitung außerhalb von China, zeigt dieser Fall, dass die USA viel mehr über die Geheimnisse der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) wissen, als man sich vorstellen könne. Auf Basis dieses Wissens könnten die USA großen Einfluss auf die chinesische Innenpolitik ausüben. Ein Beispiel dafür sei die Entmachtung des Spitzenpolitikers Bo Xilai. Nachdem die Washington Free Beacon über seinen Putschplan berichtet habe, sei ein großer Wirbel in der Führungsebene der KPCh ausgelöst worden. Vielleicht weiß die US-Regierung mehr über die Mitglieder der KPCh als die hochrangigen Beamten in China. Epoch Times bezeichnete daher Barack Obama spaßeshalber als „das zehnte ständige Mitglied des Politbüros“, um seinen Einfluss und sein Wissen über die KPCh zu beschreiben.

In China wurde über diesen Spionagefall bisher nicht berichtet. Aber in vielen Internetforen wurde bereits darüber geschrieben. Im Mikroblog Tengxun (1.t.qq.com), einem der vier größten chinesischen Mikroblogs, haben Blogger diesen Fall diskutiert. „Pilishenni“ veröffentlichte sogar einen Screenshot dieses Berichts von einer chinesischen Webseite außerhalb Chinas. Die meisten Blogger zeigten keinerlei Überraschung. „Zhangyong“ meinte, dass es viele Chinesen gebe, die Spione der USA seien. „SSN“ meinte, es liege am System, dass es in China Spione gebe. Manche äußerten ihre Vermutung, wer der vorgesetzte Vizeminister dieses Spions sein könnte.

In Foren von FYJS.cn, der nach eigenen Angaben größten militärischen Webseite von China, wurde dieser Fall ebenfalls verbreitet und von vielen kommentiert. Ein Teil der Benutzer zweifelte an der Glaubwürdigkeit des Berichts und hoffte, dass es nicht wahr sei. „chchbit2″ meinte aber: „Ich frage mich schon lange, warum es so viele Spione gibt. Jetzt verstehe ich, dass sie den Rückhalt der korrupten Beamten aus dem Ministerium für Staatsicherheit haben“. „Laoshanxixiaozi“ meinte, dass ihn der Bericht überhaupt nicht überraschte und schrieb: „Es wäre doch ein Wunder, wenn sich China und die USA gegenseitig keine Spione geschickt hätten“. Außerdem zweifelte er, dass viele Beamte in China tatsächlich ihr Vaterland lieben. Ein Sympathisant der USA mit dem Benutzernamen „su30mkk-cn“ schrieb: „Er ist ein wichtiger Geheimagent der USA! Welcher Verräter hat ihn verraten?“

 



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion