Vizepräsident des Europaparlaments richtet sich an die UN
LONDON – Der Vizepräsident des Europaparlaments hat bei den UN einen Antrag gestellt, im Namen der Völkermordkonvention der UN Untersuchungen über die andauernde Verfolgung von Falun Gong in China einzuleiten. Edward McMillan-Scott machte diese Ankündigung, als er zusammen mit anderen des zehnten Jahrestages des „Aufrufs des 25. April“ gedachte. Viele China-Experten sehen in diesem Datum den Beginn der Verfolgung von Falun Gong.
„Dieses läuft auf einen andauernden Völkermord einer unschuldigen Gruppe hinaus“, sagte McMillan-Scott, Mitglied des Europaparlaments für Yorkshire und Humber, als er auf einer Pressekonferenz vor einigen Tagen in London sprach.
McMillan-Scott hat in den letzten drei Jahren persönliche Untersuchungen über die Unterdrückung der spirituellen Bewegung durchgeführt. Nachdem er im Jahre 2008 einen Besuch in Peking gemacht hatte, auf dem er Fakten sammelte, wurden alle Falun Gong-Anhänger, mit denen er Kontakt hatte, verhaftet, ins Gefängnis geworfen und in einigen Fällen bis zum heutigen Tag gefoltert. Er berichtete, dass einer der Leute, die er interviewt hatte, die Leiche eines Freundes gesehen hatte, der während der Haftzeit gestorben war. Der Leichnam wies aufschlussreiche Löcher auf, wo sich vorher Organe befunden hatten.
Im Jahre 1999 erklärte die Chinesische Kommunistische Partei, dass sie die Absicht habe, die spirituelle Gruppe der Falun Gong zu vernichten. Das Mandat dazu hatte der chinesische Führer Jiang Zemin erteilt, der folgende Befehle gab: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch.“
In dieser Woche legte McMillan- Scott, zusammen mit einem Brief an den Generalsekretär der Vereinten Nationen, einen Antrag vor, eine Untersuchung der Verfolgung der Falun Gong nach Artikel 2 der UN Völkermordkonvention einzuleiten.
Ethan Gutmann, ein mit Preisen ausgezeichneter investigativer Journalist, der über Angelegenheiten Chinas recherchiert, beschrieb, wie die westlichen Medien ihre Hinweise über den Appell des 25. April direkt von Peking erhielten und nicht über die Verfolgung der Falun Gong berichteten.
Als Gutmann neben McMillan-Scott am Dienstag auf der Pressekonferenz sprach, erklärte er, wie im Laufe der Jahre die Anzahl der bestätigten Todesfälle während der Haft bei Falun Gong-Praktizierenden auf 3.000 angestiegen sei, die Zahl der Medienberichte über Falun Gong sei zur gleichen Zeit gesunken.
Als die Klage wegen Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden zum ersten Mal erhoben wurde, haben deshalb im Jahr 2006 nur wenige Medien über diese Angelegenheit berichtet.
„Der Organraub, oder die Organernte, ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem einzelne Organe wie Nieren, Leber, Augenhornhaut und gelegentlich auch Herz und Lunge entnommen werden. Für gewöhnlich findet – bei den Falun Gong-Anhängern – eine solche Operation statt, während die Person noch lebt,“ so Gutmann.
In den letzten zwei Jahren hat Gutmann über 100 Menschen intensiv befragt und zwar für sein Buch über den Konflikt zwischen dem chinesischen Regime und Falun Gong. Von diesen 100 Menschen waren 50 wegen ihres Glaubens an Falun Gong eingesperrt worden. Gutmann beschreibt, wie etwas Eigentümliches bei diesen intensiven Interviews auftauchte, vor allem, dass bei ungefähr 30 Prozent der eingesperrten Falun Gong-Praktizierenden unerklärliche und teure medizinische Tests durchgeführt wurden, wie zum Beispiel intensive Untersuchungen der Augenhornhaut, ohne dass die Sehkraft überhaupt geprüft wurde.
„15 Prozent der 50 Befragten waren eindeutig für die Einschätzung der Tauglichkeit ihrer Organe untersucht worden, in vielen Fällen wieder und wieder, mit endlosen Blut- und Urintests,“ erklärt Gutmann, der solche Informationen von seinen Interviewpartnern nicht erwartet hatte.
An wie vielen Falun Gong-Praktizierenden wurde Organraub verübt? „Ich kam mit der unteren Zahl auf 13.500. Die Höchstzahl beläuft sich auf 162.000″. Er erwähnt, dass er wegen der fehlenden wahren Daten auf konservative Schätzungen von Quellen zurückgreift, auf die er sich verlassen kann: Die Untersuchung der Anzahl von Gefängnisinsassen während der letzten 10 Jahre und länger.
Um eine Erklärung gebeten, wie es denn möglich sei, dass Organraub stattfinden könne, ist Gutmann der Meinung, dass es sich um „eine reine Geschäftsangelegenheit“ handle.
„Organtransplantate sind sehr teuer. Im Durchschnitt bringen sie 50.000 US-Dollar pro Person. Eventuell um die 200.000 Dollar pro Praktizierenden, wenn mehrere Ausländer gleichzeitig bedient werden.“
Professor Tom Treasure, Professor für Herztransplantationen mit großer Erfahrung auf diesem Gebiet, hat keine Schwierigkeiten, an die Berichte zu glauben, die er über Organraub bei den Falun Gong-Praktizierenden gehört hat. „Sie sind sehr wahrscheinlich und ich habe keinen Zweifel daran“.
„Es waren die Ärzte in Deutschland, die in die 1930er Jahren die Methoden entwickelt haben, mit denen sie unerwünschte Gruppen auslöschen konnten“. Er beschreibt weiter, wie diese deutschen Ärzte ihre Forschungen schrittweise durchführen konnten, ganz ähnlich wie Transplantationen durchgeführt werden, bei der die eine Gruppe die Spender findet und eine andere Gruppe die Tests vornimmt usw. Dieses System macht es für jede Person bei jedem Arbeitsgang sehr leicht, zu behaupten, unwissend zu sein.
Als Professor Treasure über den Organraub bei den Falun Gong-Anhängern in der Fachzeitschrift Royal Society of Medicine schrieb, gab es keine Reaktionen. Er trieb einen Freund in die Enge und fragte ihn nach den Gründen. Er erhielt die Antwort, dass sein Freund glaube, dass die Gefangenen durch Kopfschuss getötet würden und dass es „Todeslieferwagen“ gebe, in denen Ärzte und Techniker die Organe für die Transplantationen entnehmen. So gab es eine klare Trennung zwischen der juristischen und medizinischen Seite.
Für Professor Treasure ist dies eine Erklärung dafür, dass „der offensichtliche Tod durch Kopfschuss ausgesprochen ehrenwerte Leute in die Lage versetzt, an der Seite dieser Praxis zu leben, ohne sie bis ins Detail zu kennen. Es war das letzte Stück des Puzzles. So können sie mit sich selbst in Frieden leben. Es gibt Anzeichen dafür, dass diese entsetzliche Praxis weitergeht.“
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