Rechtsanwälte wegen Verteidigung von Falun Gong zusammengeschlagen
Zwei Rechtsanwälte aus Peking wurden am 13. Mai zusammengeschlagen, verletzt und einem Verhör unterzogen, weil sie wegen des plötzlichen Todes eines Falun Gong Praktizierenden ermittelt hatten. Zhang Kai und Li Chunfu, beides Rechtsanwälte aus Peking, wurden mit Gewalt aus dem Hause der Familie des toten Praktizierenden Jiang Xiqing abgeführt.
Rechtsanwälte in ganz China gaben ihrer Empörung über das Zusammenschlagen Ausdruck und viele von ihnen bekundeten ihre Unterstützung der beiden Rechtsanwälte. Alle drückten ihre Verachtung dem Rechtssystem Chinas aus und hoben hervor, dass Schläge gegen die Verfassung Chinas verstoßen.
„Ich bin schockiert und wütend über diesen Vorgang“, sagte Li Xiongbing, ein Rechtsanwalt aus Peking. „Ich fühle, dass diese Beamten unser Rechtssystem mit Füßen treten, dass sie die Rechte der Anwälte mit Füßen treten. Das ist eine sehr schlimme Situation. Ich bin der Überzeugung, dass die beiden Rechtsanwälte rechtliche Mittel dagegen einlegen sollten.“
Zhang Kai und Li Chunfu gingen zum Haus des getöteten Falun Gong Praktizierenden, um mit seiner Familie über seinen unerwarteten Tod zu sprechen. Der sechsundsechzigjährige Herr Jiang, ein pensionierter Büroangestellter, war schon zweimal verhaftet worden – das letzte Mal kurz vor Beginn der Olympischen Spiele. Er wurde nach Xishanping ins Zwangsarbeitslager gebracht. Als seine Familie ihn am 27. Januar dieses Jahres besuchte, schien er bei guter Gesundheit zu sein.
Einen Tag später, am 28. Januar, rief ein Beamter des Zwangsarbeitslagers die Familie an, um ihr mitzuteilen, dass Herr Jiang verstorben sei. Als seine Kinder ihn ungefähr sieben Stunden später endlich sehen durften, fanden sie heraus, dass seine Oberlippe, Brust, Bauch und Beine noch warm waren, obwohl der Körper in einem Tiefkühlfach aufgehoben worden war. Sie versuchten ihn künstlich zu beatmen aber mehr als zwanzig Wachmänner drängten sie aus dem Beerdigungsinstitut hinaus.
Die Beamten des Arbeitslagers sagten anfangs, dass Herr Jiang an einer Krankheit gestorben sei, später gaben sie die Todesursache mit Sonnenstich an, obwohl es Winter war. Die Familie fand Verletzungen am Körper, einen Schnitt in der Lippe und Schlamm an seinen Schuhen. Sie hat den Verdacht, dass Folterungen die wahre Ursache seines Todes sind.
„Irgendetwas beim Tod dieses Praktizierenden geht nicht mit rechten Dingen zu,“ sagte der Pekinger Anwalt Jiang Tianyong. „Die zwei Rechtsanwälte Herr Zhang und Herr LI vertreten den Praktizierenden, der in einem Arbeitslager getötet wurde – das ist für einen Rechtsanwalt eine völlig normale Angelegenheit – warum also greift die Polizei so hart ein?“
„Die Polizei stellt das Rechtssystem offen in Frage,“ sagte er.
Zwei Stunden nachdem die Rechtsanwälte das Haus der Familie betreten hatten, drang die Polizei ein und verlangte von ihnen, sich auszuweisen. Nachdem sie ihren Ausweis vorgelegt hatten, hinderte sie die Polizei ohne jeden ersichtlichen Grund daran, das Haus zu verlassen.
Nicht lange danach kamen 20 Polizisten in Zivil an. Sie stießen die Rechtsanwälte zu Boden, stellten sich auf sie und legten ihnen Handschellen an. Sie brachten die Rechtsanwälte zur Polizeiwache und trennten sie dort. Zhang Kai wurde in einem Metallkäfig an den Handschellen aufgehängt. Er erhielt Schläge im Gesicht und sein Laptop wurde durchsucht.
Nachdem die Polizei Li Chunfu ins Gesicht geschlagen hatte, war sein Ohr aufgeplatzt. Beide Männer bluteten und hatten geschwollene und verletzte Handgelenke.
Li Fangping, schon seit 10 Jahren Rechtsanwalt, sagte, dass er noch nie von einem Vorfall wie diesem gehört habe. „Die Polizei wird einer Mafia immer ähnlicher. Ich verurteile diese Art von Verhalten vehement. Solche Dinge müssen aufhören,“sagte er.
In einer Erklärung auf ihrer Webseite protestiert die China Human Rights Lawyers Concern Group heftig gegen das Zusammenschlagen der beiden Rechtsanwälte. Sie verlangen, dass das chinesische Regime unmittelbar Ermittlungen aufnimmt und den Gesetzen entsprechend die Polizisten bestraft.
„Wir rufen auch die internationale Gemeinde für Recht auf, Briefe an die chinesische Regierung zu schreiben, in denen sie ihrer Sorge über das Zusammenschlagen von Rechtsanwälten auf dem chinesischen Festland, die nur ihren beruflichen Pflichten nachkommen, Ausdruck verleihen.“ So lautete die Erklärung.
Nach Berichten des Falun Dafa Informationszentrum ist es erwiesen, dass seit Beginn der Verfolgung gegen Falun Gong im Jahre 1999 mehr als 3.000 Falun Gong Praktizierende durch Misshandlungen von den Behörden getötet wurden. Hundert tausende befinden sich in Kerkern, in Gefängnissen, in Nervenheilanstalten und Arbeitslagern. Und viele Menschenrechtsorganisationen vermuten, dass die Todesrate noch viel höher liegt.
Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/16824/
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