Opfer von Zwangsräumungen in China

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Foto: The Epoch Times
Von 13. Oktober 2010

Am „Tag der Städte“ trugen Opfer von Zwangsräumung in Peking, Shanghai und anderen Gegenden Chinas ihre Beschwerden vor. Sie nahmen an Protestmärschen teil und berichteten von ihren Erfahrungen über die von der Regierung angeordnete Zwangsräumung und Vertreibung.

Während der einwöchigen Feiertage zum chinesischen Nationalfeiertag drängten sich Menschenmengen auf dem Tiananmen-Platz in Peking. Aber einige kamen, um insbesondere beim Tag der Städte mit dabei zu sein, zu dem die Vereinten Nationen den ersten Montag im Oktober jedes Jahres bestimmt haben.

Ni Yulan, die ehemalige Menschenrechtsanwältin erzählte „Voice of America“, dass sie und viele andere Menschen zum Tiananmen Platz gegangen seien, um einen Protestmarsch zu veranstalten und dass die Polizei ihnen aus nächster Nähe gefolgt sei.

„Der Zweck unseres Marsches bestand darin, gegen den illegalen Abriss und die illegale Konfiszierung von persönlichem Eigentum zu protestieren. Alles, worum wir einfachen chinesischen Bürger bitten, ist eine Unterkunft, so dass wir ein normales, einfaches und ungestörtes Leben führen können“, erklärte Ni.

Die Behörden hatten Ni gezwungen, während der Vorbereitungen der Olympischen Spiele 2008 ihre Wohnung zu räumen. Ni berichtete, dass sie, als sie gegen die Zwangsräumung protestierte, verhaftet und von der Polizei und anderen Beamten sexuell missbraucht worden sei. Später verurteilte man sie zu zwei Jahren Gefängnis, weil sie „die öffentliche Ordnung gestört“ habe. Im Gefängnis wurde sie schweren Folterungen unterworfen, die sie zur lebenslangen Invalidin machten. Außerdem entzog man ihr die Anwaltslizenz. Ni ist jetzt eine obdachlose Petitionssuchende, die an den Rollstuhl gefesselt ist.

Am 14. April wurde Ni aus dem Gefängnis entlassen. Als die „Southern People Weekly“ im Juni ein Exklusivinterview mit ihr herausbrachte, ließen die Behörden den Artikel sofort von der Webseite entfernen und das zentrale Propagandaministerium drohte dem Magazin mit Untersuchungen. Bis zu dem Zeitpunkt hatten Blogger den Artikel schon weit verbreitet und öffentliche Anteilnahme bewirkt.

Dong Jiqin, Nis Ehemann, äußerte sich gegenüber „Sound of Hope Radio“: „Der Tag der Städte tritt dafür ein, dass jeder ein Heim haben muss. Die Regierung und die korrupten Regierungsbeamten haben kein Recht dazu, uns unsere Wohnungen wegzunehmen. Hat die Regierung nicht gesagt, dass das Recht zu wohnen bei den Rechten an vorrangiger Stelle steht? Wir haben kein Heim, in dem wir wohnen können. Man hat uns das Recht zu wohnen entzogen.“

Opfer von Zwangsräumung und Vertreibung hielten am 2. Oktober 2010 ein Symposium in Peking ab.Opfer von Zwangsräumung und Vertreibung hielten am 2. Oktober 2010 ein Symposium in Peking ab.Foto: Mit Genehmigung von Civil Rights and Livelihood Watch

Dong hat eine Kunstveranstaltung initiiert, die den Namen „Ich will ein Zuhause“ trägt. Sie besteht aus einer Fotosammlung von Zwangsräumungsopfern.

In einem anderen Interview mit VOA erklärte Dong: „Es gibt viele Menschen, deren Wohnungen mit Gewalt abgerissen wurden. Viele protestierten, indem sie sich selbst anzündeten, Molotow Cocktails warfen oder sich unter die Bulldozer legten. Die Menschen haben alle Möglichkeiten genutzt, um gegen den illegalen Zwangsabriss zu protestieren. Darum habe ich die Fotosammlung „Ich will ein Zuhause“ gestartet.“

Einige Leute haben Fotos geschickt, auf denen man sie vor den Ruinen ihrer früheren Wohnungen sehen kann. Sie halten als Symbol für ihre Niederlage und ihren schmerzlichen Verlust ein Stück von einem zerbrochenen Ziegel in der Hand.

Unter den Teilnehmern des Protestmarsches befand sich auch eine Frau namens Wang Yuqin. Ihr Ehemann war vor kurzem aus dem Gefängnis entlassen worden, nachdem er eine zweijährige Strafe verbüßt hatte, weil er Schwefelsäure auf das Abrisskommando gespritzt hatte.

Irgendjemand kümmert sich

In Shanghai versammelten sich Menschen vor dem städtischen Büro für Wohnungsangelegenheiten.Die Polizei schickte Fahrzeuge und hinderte die Öffentlichkeit daran, in die Nähe des Gebäudes zu gelangen.

In der Provinz Zhejiang ging eine Gruppe von ungefähr einem Dutzend Zwangsräumungsopfern zum Gebäude der Provinzregierung, um eine Petition einzureichen. Die Polizei stoppte sie und eine Person wurde verhaftet.

Eine Frau mit dem Nachnamen Zhu, die in Hangzhou City in der Provinz Zhejiang lebt, berichtete „Radio Free Asia“, dass in einer Woche im September in ihrem Distrikt mehrere Dutzend Familien gewaltsam vertrieben worden seien. Sie erklärte, dass jeder, der an dem Protestmarsch teilnehme, obdachlos sei.

„Diese korrupten Beamten feiern jetzt den Nationalfeiertag. Doch wir sind obdachlos. Was können wir dagegen tun? Doch gibt uns der heutige Protestmarsch das Gefühl, dass sich wenigstens einige Menschen um uns kümmern“, sagte Zhu.

Die Vereinten Nationen haben bestimmt, dass jedes Jahr der erste Montag im Oktober Tag der Städte ist. Er hat seine Bedeutung darin, dass Menschen über den Zustand ihrer großen und kleinen Städte und über das Grundrecht aller Menschen auf eine menschenwürdige Unterkunft nachdenken.

Originalartikel auf Chinesisch: 大纪元 – 吴学良:女律师倪玉兰的“悲惨世界”

Artikel auf Englisch: Forced Eviction Victims in China: We Want a Home

Foto: The Epoch Times


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