Mordanklage gegen Ehefrau von Bo Xilai erhoben
Der Fall um den entmachteten Spitzenpolitiker Bo Xilai erregt erneut Aufmerksamkeit. Nach Berichten von staatlichen Medien in China vom 26. Juli sei Mordanklage gegen Gu Kailai, die Ehefrau von Bo, erhoben worden. Die 52-jährige Frau muss sich zusammen mit einem Hausangestellten wegen des Mordes an dem britischen Geschäftsmann Neil Heywood in der Stadt Hefei vor Gericht verantworten.
Bis jetzt wurde noch kein Verhandlungstermin bekannt gegeben. Die chinesischsprachige Epoch Times, Dajiyuan, interpretierte diese Anklage als Zeichen dafür, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) vor Beginn der näherkommenden 18. Nationalversammlung den Fall von Bo Xilai abschließen wolle.
Die chinesische Regierung hatte am 10. April bekannt gegeben, dass Gu Kailai unter Mordverdacht stehe und dass gegen Bo Xilai ebenfalls ermittelt werde. Dajiyuan erklärte, dass Bo Xilai ein Hauptverantwortlicher für viele Menschenrechtsverletzungen insbesondere für die Verfolgung der friedlichen Falun Gong Bewegung sei und einen Putsch geplant habe. Die Entmachtung von Bo Xilai kam einem politischen Erdbeben in China gleich. Es gab sogar Vermutungen, dass der 18. Parteikongress im Herbst, auf dem der nächste Machtwechsel in China ansteht, wegen des Falls um Bo Xilai verschoben werde.
Dajiyuan zitierte eine Analyse der Hongkonger Zeitung Mingbao, nach der mit der Anklage gegen Gu Kailai die Bestrafung von Bo Xilai auch absehbar sei und das Schicksal von Bo vor der 18. Nationalversammlung entschieden werde. Nach Einschätzung von Dajiyuan wolle die KPCh ihre internen Konflikte nicht offenlegen und Unsicherheiten vor der 18. Nationalversammlung beseitigen. Bo werde daher in absehbarer Zeit sehr wahrscheinlich hart wegen Korruption und Mord gestraft.
Dajiyuan lenkte den Blick auf einige weitere Punkte in der Berichtserstattung der staatlichen Medien. Erstens wurde nicht über die großen Summen berichtet, die von Bo´s Familie ins Ausland verschoben wurden. Dajiyuan stellte die Vermutung an, dass dieser Punkt nicht im Mittelpunkt der Verhandlung stehen werde. Des weiteren wurde nicht über die psychische Erkrankung berichtet, an der Gu Gerüchten zufolge leiden soll. Drittens wurde das Motiv zum Mord an Neil Heywood so dargestellt, dass Gu möglicherweise Heywood als Bedrohung für die Sicherheit ihres Sohns betrachtet habe. Nach Einschätzung von Dajiyuan könne Gu mit Hilfe einer geschickten Verteidigung wahrscheinlich der Todesstrafe entgehen.
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