Merkwürdige Flugsperrung über China – gibt es Zusammenhang mit Malaysia Airlines Flug MH370?
Flug-Chaos in China: Am Montag, dem 14. Juli, wurden viele Flüge zwischen Peking und Shanghai gestrichen. Das berichtete das größte Nachrichtenportal Sina.com.cn. Der Grund dafür soll eine Flugsperrung gewesen sein.
Dem Sina Bericht zufolge wurden am 14. Juli ab 11:00 Uhr die meisten Flüge von Shanghai nach Peking gestrichen. Auch am Nachmittag fielen Flüge von Peking nach Shanghai aus. Ein Mitarbeiter einer Fluggesellschaft sagte gegenüber Medien, dass dieses Chaos durch eine Flugsperrung verursacht worden sei. Deren Grund sei ein Luft-Militärmanöver gewesen. Bis um 2 Uhr am Folgetag lief der Betrieb wieder normal.
Was war da los?
Schon während des Flug-Chaos am Vormittag des 14. Juli machte auf der twitterähnlichen Plattform Weibo die Runde, dass zwischen 10:00 und 16:00 im Luftraum über Shanghai eine große Militäraktion stattfinden würde.
Was den chinesischen Bürgern an dieser Flugsperrung besonders merkwürdig vorkam, war ihr plötzliches Auftreten. Ein geplantes Militärmanöver würde doch angekündigt werden und die Flüge nicht so kurzfristig gecancelt. Also vermuteten chinesische Internet-User, dass eine spontane Militäraktion das Flug-Chaos verursacht haben musste.
MH 370 und die Angst, dass es wieder passiert
Seit dem Verschwinden von Flug MH370 läuten bei den Chinesen die Alarmglocken, sobald es um Flugzeuge und Luftraum geht. Der Malaysia Airlines Flug MH370 verschwand am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking mit 239 Menschen an Bord. Zwei Drittel der Passagiere waren Chinesen. Weil MH 370 ausgerechnet zu einem politisch hochsensiblen Zeitpunkt verschwand und sich das chinesische kommunistische Regime derzeit im aufreibendstem Machtkampf seiner Geschichte befindet, halten sich in China hartnäckig Verschwörungstheorien.
Chinesen glauben bis heute daran, dass das Verschwinden von MH 370 mit dem Machtkampf an der Parteispitze zu tun hat. MH 370 könnte mit Hilfe des chinesischen Militärs entführt worden sein. Die Entführung könnte auf das Konto von Chinas 87-jährigem Ex-Diktator Jiang Zemin gehen, der Interesse daran hat, die Macht seines Gegners Xi Jinping zu schwächen, der aktuell in China regiert.
Ausführliche Hintergründe in unserem Beitrag: „Landete Flug MH 370 doch in China?“
Gestriges Flug-Chaos ein Coup im Machtkampf?
Chinas Netzgemeinde ist sich einig: Auch das gestrige Flug-Chaos dürfte mit dem Machtkampf zwischen Jiang und Xi zu tun gehabt haben. Anders ist eine solche Spontan-Aktion nicht erklärbar. Die Vermutung lautet, dass Xi im Luftraum über Shanghai interveniert habe, um eine mögliche Flucht Jiang Zemins ins Ausland zu verhindern. Da Jiang innerhalb Chinas immer mehr unter Druck gerät, wäre ein Fluchtversuch seinerseits gut möglich. (Schon vor seiner Pensionierung im Jahr 2002 hatte Jiang Milliardenbeträge in die Schweiz geschafft, für den Fall, dass er irgendwann aus China flüchten muss).
Der 87-jährige Ex-Diktator ist Urheber mehrerer politischer Verbrechen, die sein Nachfolger Xi als drückende Altlast mit sich herumschleppt. Jiang spielte nicht nur eine unrühmliche Rolle nach der Niederschlagung der Studentenproteste von 1989 und in Tibet. Er hat auch die seit 1999 laufende Verfolgung der buddhistischen Meditation „Falun Gong“ zu verantworten. Diese Verfolgung betrifft über 100 Millionen Chinesen und forderte in Gefängnissen und Arbeitslagern über 60.000 Opfer durch Folter und Organraub. Die Dunkelziffer liegt um ein Vielfaches höher.
Das Thema Falun Gong ist Chinas politisches Tabu-Thema Nummer 1. Eine Beendigung der Verfolgung und eine Abrechnung mit den Verfolgern ist langfristig unausweichlich, auch wenn sie von Xi Jinpings Regierung derzeit immer noch hinausgeschoben wird. Jiang Zemin ist die Hauptperson dieser Abrechnung.
Siehe auch: Warum Chinas Tabu-Thema "Falun-Gong" die Welt betrifft
(yz /rf)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion