Hongkong: China setzt 500 Demokratie-Aktivisten und weitere Stars auf Schwarze Liste

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Der Hongkonger Filmstar Anthony Wong landete auf der schwarzen Liste der unliebsamen Stars und sein neuester Film wird in China nicht gezeigt.Foto: PHILIPPE LOPEZ / AFP / Getty Images
Epoch Times17. November 2014

Die Hongkonger Regierung hat eine Schwarze Liste von über 500 Personen angelegt, die durch ihr Engagement für die „Regenschirm-Bewegung“ aufgefallen sind. Sie setzt sich zusammen aus Protagonisten der Studentenbewegung, Demonstranten, Politikern, Demokratie-Aktivisten und Stars aus dem Film- und Showgeschäft. Hongkonger Medien hatten die Liste enthüllt, nachdem vergangene Woche die Ausreise von drei Studentenvertretern gescheitert war.

Ausreise verweigert

Am 15. November war bekannt geworden, dass drei Hauptakteuren der Studentenproteste, Alex Chow, Nathan Law und Eason Chung, die Einreise nach China verweigert worden war. Die drei wollten nach Peking fliegen, um auf eigene Faust mit Ministerpräsident Li Keqiang zu sprechen, wurden jedoch am Hongkonger Flughafen gestopptt, indem man ihnen Bordkarten für ihren Flug verweigerte.

Am 16. November veröffentlichten Hongkonger Medien daraufhin eine schwarze List der Hongkonger Regierung. Sie umfasst die Führer aller Hongkonger Studentenvereinigungen, die Mitglieder der Studentenvereine jeder Uni und alle amtierenden und ehemaligen Studentenführer verschiedener Hongkonger Hochschulen. Über 500 Personen wurden eingestuft als „Persönlichkeiten, die extrem überwacht werden müssen“. Speziell bei Grenzkontrollen müsse man „sehr auf diese Personen achten und sicherstellen, dass sie keinesfalls nach Festlandchina einreisen“.

Vier Stunden Schikane

Wie so ein Einreiseverbot im Einzelnen aussieht, berichtete Hongkonger Medien ein Mitglied des Studentenvereins der Lingnan University. He Xie ist nicht mal ein prominentes Mitglied und wurde letzte Woche trotzdem an der Einreise nach China gehindert – obwohl er eine vollständige Einreisegenehmigung mit allen Papieren besaß. Als He den Lo Wu-Kontrollpunkt zwischen Hongkong und Shenzhen passieren wollte, hielt ihn das Zollamt mit Hilfe von zwei Wächtern für vier Stunden in einem abgetrennten Raum fest, wo er und sein Gepäck durchsucht wurden und man ihn ausführlich befragte. Schließlich eröffnete man ihm, dass er „die Staatssicherheit Chinas bedrohen und die Staatsdiplomatie negativ beeinflussen könnte“ und er deshalb nicht ins Festland reisen dürfe.

China sagt Filmstart von Hongkong-Unterstützer ab

Einen Tag vor dem offiziellen Kinostart, wurde am 7. November der Film „Gangster Pay Day“ in Chinas Kinos abgesagt. Der neue Film von Charakterdarsteller Anthony Wong fiel der Zensur zum Opfer, weil Wong aktiv die Studentenbewegung unterstützt hatte. Ein Pekinger Kino veröffentlichte dazu das Statement: „Andy Wong ist Unterstüzter der Occupy Central-Bewegung. Indem wir seinen Film nicht zeigen, setzten wir ein Zeichen, dass ausländische Separatisten nicht die Hongkonger Stabilität unterminieren dürfen.“

„Wie absurd“, kommentierte Wong, bei uns bekannt aus „Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers“, auf seinem Facebook: „Seit wann bin ich eine ausländische Kraft?“ Zu Hongkonger Medien sagte er: „Ich stehe zu meiner Überzeugung. Notfalls verdiene ich weniger Geld …“

Bereits 29 Film- und Showstars landeten wegen Occupy Central auf einer Liste der „nicht empfehlenswerten Stars“.

Siehe auch: Chinas Zensurkeule trifft Stars, die Studentenproteste unterstützen



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