Frauen als Staatseigentum: USA untersucht Ein-Kind Politik Chinas
Washington – Die meisten Menschen wissen nur wenig über das Ausmaß und die Einzelheiten von Chinas Ein-Kind Politik, die mit der „Politik für Familienplanung und Bevölkerung“ im Jahre 1978 eingeführt wurde.
Nach Berichten des Außenministeriums der Vereinigten Staaten, der Kongressausschüsse und zahlreicher Medien und Augenzeugen involviert das System eine obligatorische Empfängnisverhütung und eine vorgeschriebene Anzahl erlaubter Geburten. Die Geldstrafen bei Nichtbefolgung sind exorbitant, Angehörige werden geschlagen und häufig kommt es zu Zwangssterilisation und Abtreibung.
Für Amerikaner – und nicht nur für sie – ist dieser Einbruch durch die allgegenwärtigen Dienststellen für Familienplanung in das Privatleben der Bürger unfassbar. Zwangsabtreibungen selbst am Ende der Schwangerschaft, ja sogar im neunten Monat, sind in China legal und werden vorgenommen, wenn die Mutter keine Erlaubnis für die Geburt eines Kindes besitzt.
„Chinas Politik der Bevölkerungskontrolle ist ein Gewaltakt gegen Frauen und ein Gewaltakt gegen Kinder – und das bei Hunderten von Millionen. Es ist der schlimmste Verstoß gegen die Rechte der Frauen in der Geschichte der Menschheit“, sagte Kongressabgeordneter Chris Smith aus New Jersey. Er führte am 10. November den Vorsitz bei der Anhörung über Chinas Ein- Kind Politik vor dem Auswärtigen Ausschuss, genannt Lantos Ausschuss.
Der Lantos Ausschuss hörte Zeugenaussagen von mehreren Menschenrechtsanwälten und einem Bevölkerungswissenschaftler, von Leuten, die bis zu einem gewissen Grad der Politik gegenüber unvoreingenommen sind. Bei dieser Gelegenheit jedoch hörte der Ausschuss auch eine Zeugin an, die von chinesischen Beamten zu einer Abtreibung gezwungen wurde.
Ein Schirm verbarg das Gesicht des Abtreibungsopfers, um die Frau und ihre Familie vor Vergeltungsmaßnahmen der KPCh zu schützen. Während der Anhörung gab man ihr den Namen „Wujian“.
Wujian sagte aus, dass sie schwanger gewesen sei, aber keine Erlaubnis für Schwangerschaft und Geburt eines Kindes gehabt habe. Sie hielt sich in einem dunklen Haus ohne Elektrizität verborgen und fürchtete sich jedes Mal, wenn ein Auto vorüber fuhr. Dann erfuhr sie, dass die Behörden für Familienplanung ihren Vater jeden Tag schlugen und damit fortfahren würden, bis sie in ein Krankenhaus ging, um eine Abtreibung vornehmen zu lassen.
Bevor sie sich zwischen dem Leben ihres Babys und dem ihres Vaters entscheiden konnte, entdeckte man ihr Versteck und die Leute von der Familienplanung zerrten sie in einen Lieferwagen. Sie brachten Wujian in ein „Krankenhaus“, in dem sie hundert schwangere Frauen sah. „Wie Schweine in einem Schlachthaus“, sagte sie. Dann brachte man sie mit mehreren Müttern für die Zwangsabtreibung in einen Raum.
Experten sagen, dass die meisten der 13 Millionen Abtreibungen in China Zwangsabtreibungen sind.
„Einige Mütter weinten, andere klagten, wieder andere schrieen und eine wälzte sich in unerträglichen Schmerzen auf dem Boden hin und her. … Immer wieder sagte ich zu der Person, die die Abtreibungen vornahm: „Wie konnten Sie nur zu einer Mörderin werden und täglich Menschen töten?‘ Aber die Krankenschwester ging auf ihr Flehen nicht ein. „Sie …erklärte mir, dass die ganze Sache ihr nichts ausmache. Sie mache das schon seit Jahren.“
Die Zeugin sagte aus, dass sie erstaunt gewesen sei, als die Krankenschwester ihr mitteilte, dass der Bezirk mehr als 10 000 Abtreibungen für das laufende Jahr durchführte. „Mir wurde klar, dass mein Baby und ich wie Lämmer auf einer Schlachtbank waren. Schließlich stieß sie die lange große Nadel in den Kopf meines Kindes in meinem Bauch. In dem Augenblick war das Ende der Welt gekommen und ich fühlte, dass die Zeit still stand.“
Als Wujian ihre Qualen beschrieb, herrschte eine gedrückte Stimmung im Anhörungsraum und einige Zuhörer waren bestürzt. „Körperlich habe ich mich nach ungefähr einem Monat wieder erholt. Aber psychisch und geistig – niemals!“ sagte sie laut.
Wujian sagte: „Sehr oft kann ich mir selbst nicht vergeben … Ich weiß, dass es Millionen chinesischer Schwestern gibt und weiter geben wird, die dieses Leid durchmachen, das ich ertragen musste. Wie kann man dieses Verbrechen gegen die Menschheit verhindern?“
Die Konsequenzen der Zwangspolitik für die Bevölkerung
China rühmt sich damit, dass geschätzte 400 Millionen Geburten – mehr als die gesamte Bevölkerung in den Vereinigten Staaten – durch die Ein-Kind Politik verhindert wurden. Das berichtete China Daily am 7. Juli 2008. Die unbeabsichtigten Konsequenzen dieser Politik sind fatal. Das Verhältnis von männlich zu weiblich lag nach Berichten der CECC (Congressional-Executive Commission on China) von 2009 in der Gruppe der Vierjährigen bei 120,8 männlichen zu 100 weiblichen Kindern im Jahre 2000. Dieses Verhältnis liegt wesentlich höher als das globale Verhältnis von 105 zu 100. In wenigstens fünf Provinzen lag es bei 130 männlich zu 100 weiblich.
Man nimmt allgemein an, dass diese Statistiken das Ergebnis von Abtreibungen sind, bei denen mehr Mädchen als Jungen abgetrieben wurden. Traditionsgemäß bevorzugt man Söhne. Ultraschalluntersuchungen, bei denen man das Geschlecht des Fötus erkennen kann, kombiniert mit der Ein-Kind Politik begünstigen dieses anormale Verhältnis der beiden Geschlechter, vor allem in ländlichen Gegenden. Das geht aus einem Bericht des CECC aus dem Jahr 2009 hervor.
„Wegen der Abtreibungen, des Aussetzens von Mädchen und des Kindesmordes an Mädchen werden geschätzte 37 Millionen Chinesen niemals heiraten, weil ihre zukünftigen Ehefrauen schon vor ihrer Geburt getötet wurden“, sagte Reggie Littlejohn, Präsidentin der Frauenrechtlerinnen Ohne Grenzen. Ihre Aussage beruht auf einer Bevölkerungsprognose, die 2007 in People’s Daily erschien.
„Dieses Ungleichgewicht der Geschlechter ist eine mächtige und treibende Kraft im Handel mit Frauen und sexueller Sklaverei nicht nur in China sondern in ganz Asien“, erklärte Littlejohn.
Littlejohn zitierte auch Quellen, nach denen China die höchste Anzahl von Selbstmordfällen bei Frauen in der Welt hat, fünfmal höher als der Durchschnitt in der Welt, der bei etwa 500 pro Tag liegt. Das berichtete die Weltgesundheitsorganisation.
China ist das einzige Land in der Welt, in dem die Selbstmordrate bei Frauen höher ist als bei Männern – nach Angaben des Pekinger Instituts für Vorbeugung und psychologische Krisen dreimal so hoch. Was nun verursacht diese ungewöhnlich hohe Selbstmordrate bei Frauen in China? Für Littlejohn und weitere Teilnehmer dieser Anhörung liegen die Gründe in Chinas Praktiken der Ein-Kind Politik, der Zwangsabtreibung und Sterilisationen.
Originalartikel auf Englisch: When A Woman’s Body Becomes the Domain of the State
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