Ehrgeiziger Abt plante Börsengang für Shaolin Tempel in China
„Er hat den Traum, dem Shaolin Tempel seine frühere Bedeutung zurückzugeben und selbst so berühmt zu werden, wie der Abt Fuyu aus der Ming-Dynastie“, so lautet die Meinung eines Insiders über den derzeitigen Abt des Shaolin Tempels Shiyongxin. Ob die Mönche des Tempels auf dem Weg der Erleuchtung Fortschritte gemacht haben, bleibt ungewiss. Berühmt ist der Abt Shiyongxin in China bereits heute schon. Er machte Schlagzeilen mit überteuerten Räucherstäbchen, der Vermarktung des Namens „Shaolin Tempel“ und seinem Versuch, den Tempel an die Börse zu bringen.
Nach Berichten der Zeitung „Southern Weekly“ (Nanfang Zhoumo) ist der Abt Shiyongxin auch als CEO des Shaolin Tempels bekannt. Er soll auf der Webseite Taobao, dem chinesischen Pendant zu Ebay, für 9.999 Yuan ein Buch über geheime Kampfkunst angeboten haben. Wer kein Interesse an Kampfkunst hat, aber gerne einmal Räucherstäbchen vor der Buddha-Statue im Shaolin Tempel verbrennen möchte, habe der Beschwerde eines Blogger auf der Webseite sina.com zufolge die Qual der Wahl zwischen 400 Yuan und 100.000 Yuan teuren Räucherstäbchen (etwa zwischen 50 und 12.500 Euro).
Die kommerziellen Interessen von Shiyongxin beschränken sich jedoch nicht auf den Tempel. Im Jahr 1998 gründete Shiyongxin ein Unternehmen, um den Markennamen „Shaolin Tempel“ zu verwalten. Nach Berichten von Southern Weekly sei das Interesse an einer Zusammenarbeit groß. Beispielsweise wollte Coca-Cola mit dem Shaolin Tempel gesundheitsfördernde Getränke entwickeln und Nike wollte im Namen von Shaolin „Kungfu-Schuhe“ auf den Markt bringen. Im Bereich Gesundheit soll Shiyongxin bereits eine konkrete Idee entwickelt haben, und zwar die „Shaolin Apotheke“ zum „Shaolin Krankenhaus“ auszubauen. Das alles scheint noch nicht genug zu sein. Im Jahr 2009 versuchte der Shaolin Tempel an die Börse zu gehen. Unter dem Druck der öffentlichen Empörung wurde der Versuch jedoch eingestellt.
Traurigerweise ist das Interesse an Geld, das einem der Grundgedanken des Buddhismus widerspricht, schon lange nicht mehr die einzige negative Schlagzeile über buddhistische Tempel in China. Am 15. November 2012 berichtete Southern Weekly über einen Abt, der wegen Betrugs und Polygamie verhaftet wurde. Obwohl Geschlechtsverkehr für einen Mönch verboten ist, ist Yuantong, der Abt des bekannten Tianlai Tempels aus der Küstenstadt Xiamen, verheiratet. Er wurde von seiner Ehefrau verklagt, nachdem er eine Hochzeit mit seiner Geliebten gefeiert hatte. Danach deckten Ermittler auf, dass er durch Betrug mehrere Millionen Yuan erworben hat.
Dayuan, der neue Abt des Tianlai Tempels, meinte: „Buddha Shakyamuni hat bereits gesagt, dass sich die Dämonen als Mönche verkleiden werden. Sie werden sich in Mönche verwandeln, um der buddhistischen Lehre Schaden zuzufügen.“ Vielleicht hat Dayuan Recht und das ist die Erklärung für die vielen, vom Wege abgewichenen Mönche in den buddhistischen Tempeln.
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