Drei Jahre Haft für chinesischen «New York Times»-Mitarbeiter
Peking – Ein chinesischer Mitarbeiter der «New York Times» ist am Freitag wegen Betrugs zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Freigesprochen wurde Zhao Yan hingegen vom Vorwurf des Verrats von Staatsgeheimnissen. Bei einem Schuldspruch wegen dieses Delikts hätten ihm bis zu zehn Jahre Haft gedroht.
Der 44-jährige Zhao wurde 2004 verhaftet. Zuvor hatte die «New York Times» einen Bericht über Pläne des damaligen Staatschefs Jiang Zemin veröffentlicht, sein Amt als Leiter der Zentralen Militärkommission der Regierung aufzugeben. Als Grund für den Freispruch nannten die Richter einen Mangel an Beweisen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete.
Die Redaktionsleitung der «New York Times» begrüßte Zhaos Freispruch von dem Verratsvorwurf und erklärte: «Das einzige, was Zhao Yan unseres Wissens begangen hat, ist Journalismus.»
Zu dem Betrugsurteil gab das Gericht in Peking keine Begründung an. Laut Xinhua wurde Zhao verurteilt, 20.000 Yuan (2.000 Euro) zurückzuzahlen, die er auf betrügerische Weise erlangt haben soll. Außerdem müsse er eine Geldbuße in Höhe von 2.000 Yuan (200 Euro) zahlen. Zhao wies den Vorwurf nach Angaben seines Anwalts zurück.
Aktivisten der Pressefreiheit haben das Verfahren gegen Zhao als Versuch der staatlichen Behörden kritisiert, Reporter einzuschüchtern. Vor seinem Beitritt zum Pekinger Büro der «New York Times» war Zhao als investigativer Reporter für chinesische Medien tätig und schrieb mehrere Artikel über Korruption und Amtsmissbrauch in der Provinz.
AP
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