Die Frau des AIDS-Aktivisten Hu Jia unter Überwachung und Freiheitsentzug

Titelbild
Zeng Jinyan (Mitte), die Frau des Menschenrechtsaktivisten Hu Jia, hält ihr Baby im Arm, als sie am 3. April 2008 ein Gerichtsgebäude in Peking verlässt. Hu Jia wurde dort am 3. April zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wegen „Staatsgefährdung“. Diese Verurteilung war offensichtlich Teil einer Verhaftungswelle, um Dissidenten vor den Olympischen Spielen zum Schweigen zu bringen. (Teh Eng Koon/AFP/Getty Images)
Von 2. September 2008

Nachdem Hu im Februar 2008 festgenommen und zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, haben jetzt auch seine Ehefrau Zeng Jinyan und seine 10 Monate alte Tochter unter dem autoritären Regime zu leiden.

Offiziell wird China von seinen kommunistischen Anführern eine „harmonische Gesellschaft“ verordnet. Tatsächlich wird dieses Vorhaben von den Machthabern selbst täglich gebrochen, denn es passiert dort Tag für Tag, dass sogar die Angehörigen von Dissidenten unterdrückt werden, um auch sie zum Schweigen zu bringen.

Zeng Jinyan, die Frau des verurteilten chinesischen AIDS-Aktivisten Hu Jia befindet sich seit dem 7. August unter polizeilicher Überwachung und kann keinen Kontakt mit ausländischen Medien aufnehmen. Es wird auch angenommen, dass die Behörden Zeng aus Peking während der Olympischen Spiele entfernt haben.

Wir können nicht locker reden

Am 25. August berichtete Boxun.net, dass die Staatsgewalt Zeng Jinyan in die Stadt Dalian gebracht hat, nachdem sie ihren Ehemann im Chaobai-Gefängnis in der Nähe der Stadt Tianjin am 7. August besucht hatte. Zeng durfte dem Bericht nach bis zum 23. August nicht nach Peking zurückkehren. Nach Hu Jias Mutter, Feng Juan, wird nun auch Zeng überwacht und kann keine Interviewanfragen mehr annehmen.

Feng Juan sagte gegenüber Radio Free Asia, dass Zeng während der Olympischen Spiele nicht in Peking gewesen sei, aber sie wisse nichts Genaueres, wo sie sich zu dieser Zeit aufgehalten habe. Über die Details von Zengs aktueller Situation sagte Feng: „Wir leben in der Volksrepublik China, wir können nicht so locker über diese Sachen reden“.

Hu isoliert und schlecht versorgt

Hu Jia wurde im März zu dreieinhalb Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Seine Familie darf ihn ein Mal im Monat besuchen, aber die Behörden haben es der Familie verboten, ihm Essen oder Medikamente zu bringen. Feng sagte: „Er sieht immer noch sehr dünn aus … das Gefängnis erlaubt uns nicht, ihm seine Medikamente zu schicken und unter den Medikamenten vom Gefängniskrankenhaus gibt es keine antiviralen Medikamente.“ Hu Jia leidet unter einer chronischen Leberkrankheit.

Feng sagte auch, dass die Gefängniswärter alle eingegangenen Briefe überprüfen und nur diejenigen Briefe an die Gefangene zustellen, die ihren Richtlinien entsprechen. Als Zeng eine Kopie von der Internationalen Konvention der Menschenrechte und des Schutzes der Menschenrechte der chinesischen Gefangenen an Hu geschickt hat, wurde das Buch von einem Gefängnisbeamten beschlagnahmt und an seine Familie zurückgeschickt.

Hu Jia unbeugsam

Boxun.net berichtete auch, das der Pressesprecher vom Chaobai-Gefängnis sagte, dass Hu neulich Komplikationen verursacht habe, als er Einspruch gegen die Entscheidung vom Gefängnis geäußert habe, nämlich einige Gefängnisinsassen vor Gericht zu bringen,. Hu habe gemeint, dass die Gefängnisbeamten die Menschenrechte der Gefangenen verletzen würden. Er habe seine Kritik unter den Gefängnispersonal und anderen Gefangenen verbreitet. Zur Strafe habe das Gefängnis Hu zu täglich sieben Stunde Zwangsarbeit im Hof verurteilt.

In einem offenen Brief schrieb Zeng vor einiger Zeit, dass Hu normalerweise einmal in der Woche einen Brief an seine Familie schickt. Seit dem 1. August hat jedoch niemand von ihnen einen Brief von ihm erhalten.



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