Chinesischer Schriftsteller nach drei Jahren Gefängnis schwer erkrankt

Titelbild
Foto: Li Hong/Dajiyuan
Von 16. Juni 2010

Nach einem dreijährigen Gefängnisaufenthalt ist der Gesundheitszustand des chinesischen Dichters, Schriftstellers und Aktivisten Li Hong sehr kritisch. Seine Frau und seine Freunde bitten die internationale Gemeinschaft um Hilfe.

Li Hong, sein ursprünglicher Name ist Zhang Jianhong, aus der Stadt Hangzhou in der chinesischen Provinz Zhejiang wurde am 5. Juni für medizinische Behandlung auf Kaution frei gelassen. Man brachte ihn sofort auf die Intensivstation des Ningbo Krankenhauses Nr. 2.

Dichter im Gefängnis verfolgt

Li war der erste Herausgeber der populären Nachrichten- und Literatur-Webseite „Aegean Sea“ in Zhejiang. Am 19. März 2007 wurde er wegen „Anstiftung zu Subversion des Staates“ zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte Artikel geschrieben, in denen er die hohe Anzahl der Menschenrechtsverstöße des Regimes vor den Olympischen Spielen 2008 in Peking kritisierte.

Später stellte man bei ihm Muskelschwund fest, verweigerte ihm aber medizinische Behandlung. Er litt unter schwerer Muskeldystrophie und konnte seine Arme nicht mehr gebrauchen. Jetzt steht er nach Berichten der Rechtsanwaltsgruppe „Human Rights“ kurz vor einer vollständigen Lähmung.

Die „Voice of America“ berichtete, dass Patrick Poon, der Vizepräsident des Chinesischen Pen (Independent Chinese Pen Center) erklärt habe, es gebe Grund zur Befürchtung, dass Li im Gefängnis misshandelt worden sei. „Seine Gesundheit war nicht so schlecht, als er ins Gefängnis kam. Wie kommt es dann, dass er jetzt intravenös ernährt werden muss? Wir hegen die Befürchtung, dass er im Gefängnis unmenschlich behandelt wurde.“

Lis Ehefrau Dong Min hat sich in den vergangenen drei Jahren intensiv darum bemüht, eine Strafaussetzung zu erreichen, damit er medizinisch betreut werden konnte. Li selber hat viele Male an das Justizministerium der Provinz Zhejiang appelliert, aber alle seine Anträge wurden abgelehnt.

Erst am 5. Juni 2010, als Lis Gesundheitszustand sich dramatisch verschlechterte, durfte er außerhalb des Gefängnisses medizinische Behandlung aufsuchen.

Als Dong Min telefonisch erreicht wurde, kümmerte sie sich gerade um Li im Ningbo Krankenhaus. Sie sagte: „Li Hong ist gerade aus dem Gefängnis ins Ningbo Krankenhaus eingeliefert worden. Er braucht jemanden, der die ganze Zeit bei ihm wacht. Die Ärzte sagen immer wieder, dass er Ruhe und Frieden braucht. Das haben wir ihm auch zu wiederholten Malen gesagt. Wenn ich an seiner Seite sitze, kann ich kein Telefongespräch annehmen; denn ich kann ihn nicht allein lassen. Er hängt nun an einem Beatmungsgerät, das ihn am Leben erhält und wir müssen darauf achten, dass er sich nicht bewegt oder sich schüttelt. Er ist jetzt wach und leidet unter entsetzlichen Schmerzen.“

Als Dong gefragt wurde, ob Li frei sei, wich sie aus und erklärte: „Li braucht jemanden, der bei ihm wacht und darf nicht allein sein. Es tut mir Leid aber ich muss wieder hineingehen.“

Dringende Bitte um Hilfe

Die „China Free Press“ berichtet, dass Li wegen Aussetzen seines Atems nicht sprechen konnte und durch Geräte am Leben erhalten wurde, als Dong ihren Mann am Morgen des 5. Juni sah. Er war bewusstlos und konnte mit seiner Familie nicht kommunizieren. Sobald Dong die Formalitäten erledigt hatte, die sie benötigte, um eine Strafaussetzung für Li zu erreichen, benachrichtigte sie Dr. Yang Jianli, einen Dissidenten vom Tiananmen Platz und Studienkollegen der Harvard Kennedy School. Dieser hatte sich um Lis Fall große Sorgen gemacht und hatte mehrere Rettungsversuche unternommen. Dong bedankte sich bei Freunden zu Hause und im Ausland, die über lange Zeit ihre Anteilnahme bewiesen hatten.

Dr. Yang spendete 300 Dollar für Lis Familie und rief dazu auf, schnell zu handeln und zu spenden, um Li zu helfen. Wenn das nicht der Fall wäre, würde Li wegen finanzieller Engpässe nicht mehr in der Lage sein, für die medizinische Betreuung aufzukommen. Zur Zeit ist Lis Familie mittellos. Dong ist arbeitslos und ebenfalls krank. In den letzten paar Jahren haben sie von der Rente ihrer Eltern gelebt, die in den Achtzigern sind. Die einzige Person in der Familie, die Arbeit hat, ist ihre Tochter. Sie arbeitet als kleine Angestellte in einer privaten Firma. Für sie ist es unmöglich, die Behandlungskosten für Li aufzubringen.

Yang erklärte, dass Li nach der demokratischen Bewegung von 1989 in ein Zwangsarbeitslager geschickt worden sei und dass er immer als Schriftsteller ein Dissident gewesen sei. Im Jahre 2006, einer Zeit höchster politischer Anspannung, als der bekannte Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng verhaftet wurde, stand Li auf , setzte sich für die verfolgten Falun Gong-Anhänger ein und verteidigte Gao. „Jetzt ist sein Leben in Gefahr“, sagte Yang. „Wir wollen auf jeden Fall, dass er die Wärme und Hilfe seiner Freunde spürt. Ich hoffe, dass alle so bald wie möglich eine helfende Hand haben, um Li Hong zu helfen.“

Vor seiner Verurteilung hatte Li Hong mehrere Artikel über Organraub an lebenden Falun Gong Praktizierenden im Internet und einen Artikel zu den „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei“ veröffentlicht. („Die neun Kommentare sind eine Reihe von Leitartikeln, die Ende 2004 in „The Epoch Times“ erschienen sind und die wahre Natur der Kommunistischen Partei enthüllen.) Li hat auch mehrere Artikel geschrieben, die den Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng unterstützen.

Originalartikel auf Chinesisch: 大纪元 – 著名敢言作家力虹病危 各界呼吁援助

Artikel auf Englisch: Chinese Writer, Activist Critically Ill After Three Years In Prison

Foto: Li Hong/Dajiyuan

 



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