Chinesischer Rechtsanwalt Guo Feixiong nach fünf Jahren Haft entlassen

Guo sagt, er ist seinen Prinzipien treu geblieben
Titelbild
Der chinesische Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng (links) und Guo Feixiong in einem Restaurant im Januar 2006.Foto: The Epoch Times
Von und 14. September 2011

Der chinesische Menschenrechtsanwalt Guo Feixiong wurde am 13. September aus dem Gefängnis entlassen. Trotz seiner schlechten Gesundheit und geschwächt von seinem fünfjährigen Leidensweg in der Gefangenschaft erklärte er, dass er sich in seinem Inneren nicht verändert habe.

Vor seiner Haft im September 2006 war Guo in der “weiquan”-Bewegung, auch bekannt als „Bewegung zur Wahrung der Rechte“, aktiv. Hierbei handelt es sich um einen losen Zusammenschluss von Rechtsanwälten und Intellektuellen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Rechte der einfachen Chinesen vor Gericht zu schützen.

Guo verteidigte arme Kleinbauern, die von ihrem Land enteignet wurden, Christen, Falun Gong Praktizierende und andere, die unter dem chinesischen Regime leiden mussten. Er war ein enger Vertrauter des Menschenrechtsanwalts Gao Zhisheng, der sich für Guos Entlassung aus dem Gefängnis einsetzte, bevor er selbst inhaftiert wurde. Gaos derzeitiger Aufenthalt ist unbekannt.

Guos Verurteilung im November 2007 wegen „illegaler geschäftlicher Aktivitäten“ wurde weithin als Mittel des Regimes betrachtet, um ihn zum Schweigen zu bringen.

Als Guo noch auf freiem Fuß war, wurde er mehrmals von der öffentlichen Sicherheit zusammengeschlagen. Später im Gefängnis wurde er dann der Folter unterzogen.

Kurz nach seiner Ankunft in seiner Heimatstadt Guangzhou sagte Guo der Epoch Times: „Im Moment ist mein Gesundheitszustand sehr schlecht, weil sich die Bedingungen im Gefängnis so sehr von denen außerhalb des Gefängnisses unterschieden haben. Meine gesundheitliche Situation und was ich erlebt habe ist den meisten bekannt. Ich denke ich habe mehr durchlebt als andere Leute.“

Im Gefängnis wurde Guo verschiedenen Foltermethoden unterzogen, unter anderem der berüchtigten „Tigerbank“, bei der man mit gefesselten Händen an der Decke aufgehängt wird und der Penis mit Hochspannungs-Stromstäben traktiert wird. Seine Sehkraft soll nachgelassen haben und im Bauchbereich leidet er unter chronischen Schmerzen.

Nichtsdestotrotz sagt Guo von sich, dass er durch den schweren Missbrauch nicht gebrochen wurde.

„Wenn ein Mensch nach seinen Prinzipien lebt, egal was passiert, ist er in seinem Inneren immer noch glücklich“ sagte Guo. „Meine Prinzipien haben sich nie geändert. In den kommenden Monaten möchte ich mehr Zeit damit verbringen, zu sehen, zu fragen und zuzuhören. Ich werde aufgrund dessen, was mir in den letzten fünf Jahren passiert ist, nicht radikal, feige, oder schwach werden. Ich bin immer noch der Alte.“

Nach seiner Entlassung eilten Guos Schwester und Bruder nach Guangzhou, um ihn zu unterstützen. Seiner Schwester war es nicht erlaubt, ihn am Gefängnis abzuholen.

Seine Frau und seine Kinder konnten bei seiner Rückkehr nicht dabei sein, da sie gezwungen waren, im April 2009 in den USA um Asyl zu bitten. Das chinesische Regime sorgte dafür, dass Guos Frau Zhang Qing ihre Arbeitsstelle verlor und erlaubte es ihren Kindern nicht, zur Schule zu gehen. Neben vielen weiteren Schikanen wurden ihr unter anderem auch das Bankkonto gesperrt.

Nach seiner Ankunft konnte Guo seine Frau telefonisch erreichen. Guos Schwester sagte: „Zhang Qing und die Kinder warteten schon auf Neuigkeiten. Die Kinder haben gerade angerufen und gesagt, dass sie ihren Vater sehr vermissen.“

Guo sagte, dass er sich für eine Weile zuhause ausruhen möchte. Er wollte auch seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. „Allen, die sich um mich gesorgt haben, die mich in verschiedenen Zeiten unterstützt haben, möchte ich meine tiefe Dankbarkeit ausdrücken.“



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