Chinesischer Professor kritisiert öffentlich Bewusstseinskontrolle durch Behörden
Xia Yeliang, Wirtschaftsprofessor der Universität Peking, (PKU), schrieb kürzlich einen offenen Brief in seinem Blog an den Propagandaminister Liu Yunshan und kritisierte die ideologische Kontrolle durch das Zentrale Propagandaministerium sowie auch die Unterdrückung der akademischen und journalistischen Freiheit.
Xia sagte, das kürzlich erfolgte Verbot einer Sammlung von PKU Denkschriften habe ihn dazu gebracht, diesen Brief zu schreiben. Er erklärte, dass ein Beamter des Propagandaministeriums, der sich nicht einmal die Mühe machte sich vorzustellen, dieses Verbot telefonisch mitgeteilt habe. „Der Herausgeber war zu verängstigt, um Fragen zu stellen oder gar zu protestieren“, seufzte Xia.
„Es war schlimmer als bei Hitlers Gestapo.“
Laut Xia wird es immer schwieriger, die Kontrolle über Rede- und Pressefreiheit des chinesischen kommunistischen Regimes hinzunehmen. „Dieses ist die dunkelste Zeit und ich kann sie nicht länger ertragen“, sagte er.
Er fügte hinzu, dass er sich dessen bewusst sei, dass die Machthaber in diesem Jahr alle [denkbaren] Maßnahmen ergreifen, um „die Stabilität aufrecht zu erhalten.“
„Diese Kontrolle hat eine derartig politische Priorität, dass selbst die Familien der Erdbebenopfer unter Bewachung stehen“, sagte er. „Sie mögen zu mir kommen und ich bezahle wohl einen höheren Preis für das, was ich geschrieben habe. Aber gleichgültig, was auch geschehen wird, ich bereue nichts, weil mein Land solche Stimmen braucht.“
Obwohl der offene Brief beseitigt wurde, hat sich sein Inhalt in China und im Ausland verbreitet und für Aufregung gesorgt. Seit der Herausgabe seines offenen Briefes hat Xia viel Unterstützung und Ermutigung aus ganz China und anderen Ländern erhalten. Er sagte, dass er gerührt und dankbar über dieses positive Feedback sei.
„Viele Befürworter haben mir mitgeteilt, wie aufgeregt sie bei der Entdeckung sind, dass der Geist der PKU in einigen Herzen immer noch lebendig ist“, fügte er hinzu. „Aber ich habe auch einige negative Kommentare von Intellektuellen aus Akademikerkreisen erhalten, die mir sagten, dass ich mich für nichts opfere. Das ist ein wenig enttäuschend.“
Xia glaubt, dass die Intellektuellen das Rückgrat der Gesellschaft sein sollten. „Aber jetzt sind so viele chinesische Intellektuelle zu gehorsamen Hunden geworden und kämpfen nicht mehr für Wahrheit und Gerechtigkeit“, sagte er. „Ich will kein glückliches Schwein sein, das nichts anderes braucht als nur sein eigenes bequemes Leben.“
Was einen echten Fortschritt für China angeht, setzt Xia seine Hoffnung auf das Volk. „In den vergangenen zehn Jahren hat eine Vielzahl von Kräften, die nicht zur Regierung gehören, das Volk wach gerüttelt, einschließlich der zwei oder dreihundert Millionen Internetbenutzer.“
Xia fügte hinzu, dass er besonders erstaunt über die Möglichkeiten des Internets sei, die es wie nie zuvor einfachen Leuten erlauben, ihre Ansichten darzulegen und ihre Geschichten zu erzählen. „Dieses hat sogar dazu geführt, dass die Machthaber gezwungen wurden, Entscheidungen zu treffen, die im Gegensatz zu ihren vorherigen Strategien standen. Das war in der Vergangenheit undenkbar“, sagte er.
Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/17167/
Originalartikel (chinesisch): http://epochtimes.com/gb/9/5/19/n2530883.htm
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