Chinas schrecklicher Winter des Jahres 1968 Teil II
Yukui Liu ist Arzt für Traditionelle Chinesische Medizin und lebt heute in den Vereinigten Staaten. Die folgende Geschichte schildert seine persönlichen Erfahrungen, die seiner Mutter und seines Vaters und die mit dem chinesischen Kommunismus von der Kulturrevolution bis heute. Dieser Bericht wurde erstellt und bearbeitet, um als exklusive Memoiren in The Epoch Times veröffentlicht zu werden. Die Namen wurden geändert, um in China lebende Familienmitglieder zu schützen.
Mein Vater hatte keine Zeit darüber nachzudenken, wie es seiner Frau, den Kindern und seiner alten Mutter ohne ihn ergehen würde, als er schnell entscheiden musste, welchen Weg er nehmen sollte, um schnellstens aus dem Dorf zu entkommen. Die Milizen, die bald die Gegend nach ihm durchsuchen würden, hätten ihn sonst gefangen genommen.
Der Schnee war höher als seine Überknie-Stiefel, so dass jeder Schritt schwer und langsam war. Er folgte der Richtung der Bergstraße, unsicher, wohin er gehen sollte. Überall brannte das tobende Feuer der Kulturrevolution. Würde er erwischt werden, würden der Schuldspruch und die Strafe gegen ihn verdoppelt werden, und sein Tod wäre gewiss.
Allmählich beruhigte er sich und ein Gedanke stieg in ihm auf: „Ich bin unschuldig! Ich muss an die Regierung appellieren und für meine Freiheit und Rechte protestieren!“
Er entschloss sich, nach Peking zu gehen, um beim Zentralkomitee des KPCh Staatsrats, der höchsten Autorität der Regierung des Landes, Berufung einzulegen. Gestärkt durch diesen Gedanken begann er schneller in Richtung der Kreishauptstadt zu laufen, wo er den Zug nach Peking nehmen würde.
Es waren etwa 40 Meilen bis zum Bahnhof, und um seine Konzentration zu bewahren sagte sich mein Vater immer wieder: „Weitermachen, bloß weitermachen“. Bald bewegte er sich schneller und schneller. Plötzlich bemerkte mein Vater, dass unser Hund Won ihm folgte. Mein Vater war sehr berührt. Mit Won an seiner Seite hob sich seine Stimmung.
Der Weg verlief durch viele Dörfer, deshalb gingen sie um die Dörfer herum, um Ärger zu vermeiden. Je weiter sie von zu Hause wegliefen, umso mehr Sorgen machte sich mein Vater, dass der Hund vielleicht nicht seinen Weg zurück nach Hause finden würde. Er begann zu Won zu sprechen: „Du solltest jetzt nach Hause gehen. Folge mir nicht mehr, bitte, sonst wirst du nicht mehr nach Hause zurückfinden. Du kannst mir nicht ewig folgen, weil ich später den Zug nach Peking nehmen muss. Unsere Familie zu Hause braucht dich, um sie zu schützen, vor allem jetzt, wenn ich nicht zu Hause bin.“
Won wedelte mit seinem Schwanz, als ob er damit sein Vertrauen zum Ausdruck bringen wollte, und begleitete meinen Vater weiterhin auf dem restlichen Weg zum Bahnhof. Mein Vater teilte das Essen, das meine Mutter ihm mitgegeben hatte, mit dem Hund. Als sie fertig gegessen hatten, befahl er Won nach Hause zurückzukehren, um die Familie zu beschützen solange er nicht da war. Da wedelte Won mit dem Schwanz und lief fort.
Am Bahnhof
Mein Vater kaufte eine Fahrkarte nach Peking. Aber er musste noch vier Stunden auf den nächsten Zug warten. Im Bahnhof gab es viele Menschen, die auf ihren Zug warteten. Überall liefen auch Rotgardisten (Hong Weibing) und Milizen (Minbing) mit roten Armbinden umher. Sie prüften Fahrkarten und befragten nach Belieben jeden, den sie verdächtig fanden.
Sie waren nicht die Polizei, aber sie hatten das exklusive Recht jeden zu verhaften, der zu den „Monstern und Missgeburten“ gehören könnte, auch als „Die sieben schwarzen Kategorien“ bekannt, also Grundeigentümer, Rechte, Kapitalisten usw., die meisten von ihnen gebildete Intellektuelle.
Mein Vater hatte gehofft, nach seiner langen Wanderung ein wenig entspannen zu können und vielleicht etwas zu schlafen, denn er war erschöpft. Aber er musste feststellen, dass er auch in einer großen Stadt weit entfernt von seinem Heimatdorf nicht sicher war. Er versuchte, sich unter die Menge zu mischen, um nicht die Aufmerksamkeit der Roten Garden und Milizen auf sich zu ziehen. Er nahm auch seine Brille ab, da sie ihm zu offensichtlich das Aussehen eines Intellektuellen gab.
Die Bahnhofshalle war kalt und viele Menschen rauchten, so dass die Luft sehr schlecht war. Alle Wartenden sahen besorgt und nervös aus. Niemand lächelte. Der Bahnhof war mit Plakaten bedeckt, sie hingen an den Wänden, Fenstern, und von der Decke. Darauf standen revolutionäre Parolen wie:
„Führt die Große Proletarische Kulturrevolution bis zum Ende aus!“
„Weg mit allen Monstern und Missgeburten!“
„Nieder mit dem Kapitalismus!“
„Der Ostwind weht, die Schlachttrommel wird geschlagen, wer hat jetzt Angst vor wem?“
„Der Untergang des US-Imperialismus ist unvermeidlich, die Völker der Welt werden triumphieren!“
„Gegen Himmel, Erde und Menschen zu kämpfen, verschafft unendlichen Genuss!“
In seiner Erschöpfung blickte mein Vater mit Traurigkeit auf den freudlosen Ausdruck der Menschen um ihn herum und fragte sich, was es mit dieser „großen“ Kulturrevolution wirklich auf sich hatte und welches Glück sie den Menschen bringen würde.
Schwierigkeiten zu Hause
An dem Morgen, nachdem mein Vater gegangen war, kam der Chef der Dorfmilizen zu unserem Haus, um meinen Vater anzuweisen, pünktlich an der Kampfsitzung desselben Tages teilzunehmen. Als er erfuhr, dass mein Vater nicht zu Hause war, wurde er wütend und wollte wissen, wo mein Vater denn sei. Meine Mutter war sehr nervös und sagte, er sei für ein paar Tage zu seiner Tante gegangen, die sehr krank geworden wäre. Also ging der Mann wieder.
Wir waren alle sehr still an diesem Tag, es wurde wenig gesprochen, da wir uns um meinen Vater Sorgen machten und unsicher auf unsere Zukunft schauten. Um etwa zwei Uhr am Nachmittag entdeckten wir, dass unser Hund Won verschwunden war. Wir fanden es merkwürdig, weil der Hund noch nie weggelaufen war. Aber gerade als wir über ihn sprachen, bemerkten wir, dass der Hund auf das Haus zu rannte.
Da mein Vater sein Zuhause so plötzlich verlassen hatte, blieb den Mitgliedern des Kulturrevolutionsausschusses unseres Dorfes nichts anderes übrig, als ihre geplante Kampfsitzung abzusagen. Da sie aber unter großem Druck von höheren Ebenen standen, schickten sie den Milizionär jeden Tag zu uns, um nach meinem Vater zu fragen. Der Mann trug sogar ein Gewehr und sprach in einer lauten und unhöflichen Weise. Nach einiger Zeit fing er an, mehrmals am Tag zu kommen, und hielt sich immer länger in unserem Haus auf.
Eines Tages kam der Parteileiter des Dorfes mit mehreren Milizionären zu uns. Er drohte meiner Mutter damit, uns unsere jährlichen Getreiderationen wegzunehmen, wenn mein Vater nicht bald zurückkehren würde. Uns unsere Getreiderationen wegzunehmen bedeutete, dass wir nichts mehr zu Essen gehabt hätten, da Landarbeiter kein Einkommen hatten. Obwohl sie das ganze Jahr für die Produktionsbrigaden der Volkskommune arbeiteten, wurden sie am Ende des Jahres nur mit Getreide bezahlt. Aber das war in der Regel nicht genug, um eine Familie zu ernähren. Selbst wenn ein Bauer mehrere erwachsene Familienangehörige hatte, die Vollzeit arbeiteten, war das Getreide, das sie verdienten, manchmal nicht genug um sie alle zu ernähren.
Eine Familie wie unsere konnte nie genug Lebensmittel erwirtschaften. Da mein Vater als Konterrevolutionär galt, wurde seine Arbeit nur mit 70 Prozent der Leistung eines normalen Arbeiters berechnet. Meine Arbeit als Jugendlicher wurde nur zur Hälfte angerechnet, das heißt für einen Tag Arbeit erhielt ich nur die Hälfte der Arbeitspunkte zugeteilt, und das nur während der Schulferien, wenn ich arbeiten konnte. Demzufolge hatte unsere Familie nie genug zu essen. Nur am chinesischen Neujahrstag kochte meine Mutter eine besondere Mahlzeit aus gefüllten Teigtaschen, und an meinem Geburtstag kochte sie zwei Eier, eins für mich und eins für meine Schwester. Dieser besondere Gaumenschmaus wurde nur an den Geburtstagen meiner Oma und von uns Kindern zubereitet, meine Eltern gönnten sich nie etwas Besonderes.
Wie uns der Parteileiter des Dorfes mitteilte, wäre unsere ganze Arbeit auf den Feldern umsonst gewesen und unser Überleben gefährdet, wenn sie uns wirklich alle Nahrungspunkte abzögen. Meine Mutter wurde sehr wütend und ängstlich, konnte aber nichts dagegen sagen, denn hätte sie ihn verärgert, hätte er meine Mutter festgenommen oder zur Erziehung in die Kampfsitzung gebracht. Dann gäbe es niemanden, der sich um uns kümmern würde.
Da mein Vater nicht mehr da war, hatte der Kulturrevolutionsausschuss nichts zu tun. Also plünderten sie unser Haus und beschlagnahmten alle Bücher die mein Vater gesammelt hatte. Zum Glück hatten wir bereits alle japanischen Bücher verbrannt, sonst hätten sie sie als weiteren Beweis dafür verwendet, dass mein Vater ein japanischer Spion sei..
Jeden Tag lebten wir in Angst. Und obwohl wir hofften, dass mein Vater bald zurückkommen würde, befürchteten wir auch dass er durch das Komitee der Kulturrevolution gefoltert oder getötet würde, wenn er zurückkäme.
Auf dem Weg nach Peking
Um acht Uhr Abends kam endlich der Zug. Mein Vater stieg ein und konnte endlich ein wenig ausruhen. Im Zug waren viele Soldaten, die hin und her liefen, während die Reisenden still schweigend geradeaus schauten. Jeder war in Gefahr und fürchtete sich, die nächste Zielscheibe der Revolution zu werden. Das Zentrale Volksradio strahlte ununterbrochen das vom Zentralkomitee festgelegte Programm aus: „Bis zum Ende die Große Proletarische Kulturrevolution ausführen“.
Mein Vater hörte nicht auf sich zu fragen „was genau diese Große Proletarische Kulturrevolution denn sei? Und wofür war sie gedacht?“
Zu dieser Zeit glaubte mein Vater noch daran, dass die Partei Dinge mit einem guten Grund tat, und das Wohl der Nation und des Volkes im Auge hatte. Er wollte auch wirklich die wahre Bedeutung der Kulturrevolution herausfinden, so dass er einen Weg finden konnte, ihr zu folgen. Während die meisten Menschen blind den Anweisungen der Partei folgten, wollte mein Vater, als ein Intellektueller, die Richtlinien verstehen. Obwohl er fühlte, dass in den unteren Regierungsebenen etwas falsch gemacht wurde, dachte er immer noch, dass die Führungsebene der KPCh Recht hatte. Auch während der Kampfsitzungen glaubte er noch, dass es einige große Missverständnisse auf den unteren Ebenen der Kulturrevolutionsausschüsse gab. Außerdem dachte er, dass er sich mit den Absichten der Partei bezüglich der Einführung der Bewegung und deren Bedeutung noch nicht gründlich genug befasst hatte.
Es war eine sehr lange Reise vom Norden Chinas bis nach Peking und dauerte damals zwei ganze Tage mit dem Zug. Mein Vater kaufte ein Exemplar der neu gegründeten „People’s Daily“, die wichtigste vom Regime kontrollierte Zeitung bis zum heutigen Tag, die er dann durchgehend las. Manchmal kam der Schaffner vorbei, um die Fahrkarten der Passagiere zu kontrollieren. Soldaten mit ihren roten Armbinden liefen auch dauernd durch den Zug, um die Menschen zu überprüfen.
Es gab viele Stationen, Hunderte von ihnen, in großen und in kleinen Städten. Während viele Reisende nach und nach ausstiegen, und andere neu einstiegen, blieb mein Vater die ganze Zeit in seinem Sitz und zog so die Aufmerksamkeit auf sich. Drei Soldaten mit ernsten Mienen fragten ihn, woher er käme und wohin er ginge.
Mein Vater antwortete ruhig, dass er aus Changchun kam und auf dem Weg nach Peking war. Sie wollten den Grund wissen, warum er zur Hauptstadt reiste, und ob er einen Einladungsbrief hätte. Mein Vater konnte nicht sofort antworten, weil er einen solchen Brief nicht hatte. Die Soldaten wiederholten ihre Frage diesmal sehr nachdrücklich.
Schließlich antwortete mein Vater, „Ich war ein angesehener Beamter in der nationalen Bildungseinrichtung und bin im Besitz vieler Auszeichnungs-Urkunden des Zentralkomitees des Staatsrates. Ich werde das Zentralkomitee in Peking besuchen, um sicherzustellen, dass alle diese Zertifikate noch gültig sind, um nicht von der Kulturrevolution angegriffen zu werden.“
Während er sprach, griff er in seine Jackentasche um die Urkunden herauszunehmen, die meine Mutter vorsichtig in der Innentasche seines Mantels genäht hatte, um in Notfall seine Identität beweisen zu können. Es dauerte eine ganze Weile, um sie aus der Tasche heraus zu bekommen, denn die Nadelstiche meiner Mutter waren wirklich sehr fest. Die Soldaten wurden etwas ungeduldig, und mein Vater etwas nervös, während er mit den Fäden kämpfte, um an die Urkunden zu kommen.
Die Soldaten nahmen die Urkunden, um sie ihrem Vorgesetzten zu zeigen. Nach einer Weile brachten sie sie zurück und ohne etwas zu sagen ließen sie ihn seine Reise fortsetzen.
Appell beim Zentralkomitee
Mein Vater kam endlich in Peking an. Er sah aus wie ein Landbewohner mit langem Haar und Bart, weil er seit vielen Tagen nicht die Möglichkeit hatte, sich zu rasieren oder die Haare zu schneiden. Er dachte, es wäre keine gute Idee, in diesem Aufzug einen Appell an das Staatliche Zentralkomitee zu richten. Also ließ er sich rasieren und seine Haare schneiden und machte sich dann bereit, Zhong Nanhai (die kommunistische Parteizentrale und der Sitz des Staatsrates) zu besuchen.
Zu jener Zeit, anders als heute, durften die Leute dort noch Eingaben machen und Beschwerden einreichen, und es gab eine lange Schlange von Menschen, die auf diese Gelegenheit warteten. Nach vielen Stunden des Wartens, präsentierte mein Vater seinen Fall. Er zeigte seine Auszeichnungs-Urkunden und fragte, ob sie noch gültig seien und ob sie beweisen könnten, dass er in der Vergangenheit ein guter Mensch war.
Der Funktionär sagte ihm, dass sie noch gültig wären, aber dass mein Vater „ein weites Herz“ haben solle und diese „Seelenrevolution“ akzeptieren.
Verwirrt durch diesen Kommentar, fragte mein Vater: „Unser lokaler Kulturrevolutionsausschuss weigert sich, meine Zertifikate zu akzeptieren und hat mich zu einem Konterrevolutionär erklärt. Was soll ich tun? Warum sollte die Kulturrevolution auf Leute wie mich zielen, und was ist der Zweck der Kulturrevolution?“
Der Funktionär antwortete: „Nun, die Kulturrevolution ist eine Bewegung, die jedermanns Seele berührt. Die alte Kultur wird aus den Köpfen der Menschen ausgewaschen werden. Deshalb wird es Große Kulturrevolution genannt, was bedeutet, dass das Proletariat die „Alten Vier“, also all die alten Bräuche, die alte Kultur, Sitten und Ideen, zerstört und sie durch den revolutionären Geist des Proletariats und die großen Gedanken Mao Zedongs ersetzt.“
„Was deinen Fall betrifft, sind deine Urkunden noch gültig um zu beweisen, dass du ein guter Mensch und nützlich für das Land warst. Trotzdem müssen deine Gedanken noch durch die Kulturrevolution gereinigt werden. Wie gesagt, dies ist eine große Bewegung, und jede Seele wird berührt werden.“
Mein Vater fragte: „Wenn die Kulturrevolution jedermanns Seele berühren soll, warum gibt es dann körperliche Folter? Machen die Menschen auf lokaler Ebene etwas falsch, oder gibt es ein Missverständnis?“
Der Beamte sagte: „Der Vorsitzende Mao hat gesagt: „Während der Kulturrevolution sollen wir die Feder und den Mund anwenden, aber nicht die Gewalt.“ „Folter ist nicht erlaubt, obwohl es in einigen Provinzen passiert ist“.
Mein Vater bedankte sich bei dem Funktionär und verließ Zhong Nanhai. Er fühlte sich etwas klarer im Kopf, wenigstens waren seine Zertifikate noch gültig und er wusste nun, dass Folter nicht erlaubt war, aber trotzdem war er noch verwirrt: „Warum muss die alte Kultur und alle alten Sitten, Gewohnheiten und Ideen zerstört werden, warum waren sie alle nicht gut?“
Die „Alten Vier“ bezog sich auf die alten Ideen, alte Sitten, alte Kultur und alte Gewohnheiten, einschließlich der Lehren des Konfuzianismus, Buddhismus und Taoismus. Warum mussten all diese „Alten“ vernichtet werden? Bedeutete dieses, dass die KPCh alle moralischen Lehren und die Spiritualität abschaffen wollte? Es schien der Fall zu sein; waren nicht viele Tempel, Kirchen, Kunstwerke, Architektur und Bücher bereits zerschlagen und verbrannt worden?
Wurden nicht schon viele geistige Führer, religiöse Menschen, gebildete Leute und Intellektuelle bereits getötet? In der Tat schien es, dass die Partei wirklich all diese traditionellen Dinge, sowie die Menschen, die die „Alten Vier“ aufrecht hielten, zerstören wollte. Dies würde bedeuten, dass das Volk plötzlich seine kulturellen Wurzeln verlieren würde. Mein Vater fühlte einen Schauer der Angst als er daran dachte, was als nächstes passieren würde, und was die Zukunft dem Land, den Menschen, und ihm selbst bringen würde.
Mit dem wenigen Geld, das ihm übrig geblieben war, kaufte mein Vater eine Bahnkarte und ein wenig Brot und machte sich auf den Weg nach Hause. Im Zug musste er ständig an den Widerspruch in den Antworten des Beamten nachdenken. Einerseits sagte die Regierung, dass körperliche Misshandlung und Folter nicht erlaubt seien, denn der Zweck der Revolution war, nur die Seele zu berühren.
Aber auf der anderen Seite forderte sie die Menschen aktiv auf, die traditionelle Kultur, das Bildungswesen, Tempel und Bücher, sowie Gläubige und gute Menschen, vollständig zu vernichten. Weil mein Vater ein ehrlicher Mensch war und auf traditionelle Weise aufgewachsen, verwirrte ihn die Tatsache, dass die Worte und Taten der Regierung nicht zusammen passten. Er dachte auch darüber nach, wie er, zu Hause angekommen, mit dem Kulturrevolutionsausschuss des Dorfes umgehen sollte.
Und: Der erste der Neun Kommentare über die Kommunistische Partei
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