“Davids and Goliath”: Preisgekrönte Doku über Chinas Organraub jetzt online schauen
Eine bemerkenswerte Dokumentation zum Thema “Organraub in China” ist derzeit kostenlos online zu sehen: Bis zum 27. November nimmt der Film “Davids and Goliath” am 4. Viewster Online Film Festival teil, wo er in voller Länge angeschaut werden kann. Die 66-minütige Doku über die kanadischen Organraub-Ermittler David Matas und David Kilgour ist erst wenige Wochen alt und wurde bereits beim Hamilton Filmfestival in Kanada als beste Doku ausgezeichnet.
Menschen statt Statistiken
Der Film schafft es auf sensible Weise, ein unvorstellbares Verbrechen greifbar zu machen. Regisseur Leon Lee fand packende Bilder zu einem Thema, zu dem es eigentlich gar kein Bildmaterial gibt – alles was wir über Chinas staatlich organisierten Organraub wissen, besteht hauptsächlich aus trockenen Statistiken: Denn Chinas offizielle Hinrichtungszahlen reichen bei weitem nicht an die Zahl der Organtransplantationen heran, die in jährlich dort durchgeführt werden – eines der Hauptindizien, dass dort heimlich Menschen ermordert werden.
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China Land hat kein Organspendesystem, weil es eine kulturelle Abneigung gegen Organspende gibt. Eine handvoll Transplantations-OPs wurde bis in die neunziger Jahre allein durch die Organe zum Tode Verurteilter bestritten. Dann kam 1999 die Verfolgung der buddhistischen Meditationspraxis Falun Gong, in der 100 Millionen Chinesen vom Regime über nacht zu Staatsfeinden erklärt wurden – und bald darauf begann Chinas Transplantations-Business zu boomen. Dass hier ein Zusammenhang bestehen muss, ist seit 2006 klar. David Matas und David Kilgour haben seitdem rund 80 Länder und Hauptstädte bereist, um Menschen weltweit wachzurütteln. Für ihren Kampf gegen den Goliath China wurden sie 2010 für den Friedensnobelpreis nominiert.
“Wir erlebten Massenabfertigung im Krankenhaus”
Der Film kombiniert auf sensible Weise die Ausführungen von Kilgour und Matas mit Zeugenaussagen, Telefonmitschnitte und Reaktionen des chinesischen Staatsfernsehens.
Hier sind es nicht die Statistiken und Zahlen, sondern Menschen und ihre Geschichten, die im Vordergrund stehen. Wir hören die Aussage von Xiuxin Zhang, die von Taiwan nach China flog, um das Leben ihres Mannes durch eine Lebertransplantation retten zu lassen.
Sie erlebte eine Krankenhaus-Spezialabteilung, in der Menschen buchstäblich Schlange standen, Transplantations-Massenabfertigung binnen Stunden und eine Intensivstation mit 12 Betten. Doch Fragen stellte sie in diesem Moment nicht, genau wie zwei andere Taiwanesinnen, die um ihr Leben bangten und sich in China neue Nieren einpflanzen ließen. Heute müssen sie mit der Gewissheit leben, dass sie für die Ermordung eines unschuldigen Menschen bezahlten. Zhangs Ehemann jedoch überlebte den Eingriff nicht und seine Frau flog mit einer Urne nach Hause zurück. Seine Leiche war sofort eingeäschert worden – wie alle Patienten, bei denen eine chinesische Transplantations-OP schief läuft.
“Mein Mann entnahm lebenden Menschen Augenhornhäute”
Zentral ist der Bericht der schwer traumatisierten Krankenhausmitarbeiterin Annie, die im Jahr 2006 aussagte, dass ihr Ex-Mann, ein Chirurg, im Krankenhaus von Sujiatun lebenden Menschen die Augenhornhäute entfernte, bevor diese von anderen Ärzten ihrer inneren Organe beraubt und eingeäschert wurden. Lange Zeit wusste Annie nicht, warum ihr Mann zum psychischen Wrack mutiert war, sie und sein Kind anschrie, wenn man ihn berührte und nachts Panikattacken hatte – bis er ihr die schreckliche Wahrheit über seinen gutbezahlten Job enthüllte.
Zwar kündigte er und setzte sich mit ihr ins Ausland ab. Doch weil sie nicht akzeptieren konnte, dass er an einem Massenmord mitgewirkt hatte, ließ sie sich schließlich von ihm scheiden.
Auch ein Täter kommt zu Wort: Der uighurischer Arzt Enver Tohti erzählt, wie er als junger Chirurg vor Jahrzehnten von seinem Chef eingeladen wurde, bei “einer wilden Sache” mitzumachen, die er bis heute bereut: Er wurde zu einer Hinrichtungsstätte mitgenommen, wo er einem Delinquenten, kurz nachdem dieser in den rechten Lungenflügel geschossen worden war, Organe entnahm. Der Mensch war von dem Schuss, den man absichtlich nicht ins Herz abgefeuert hatte, nicht getötet worden, sondern starb an der Operation.
Tohti erzählt seine Geschichte, um zu illustrieren, mit welcher Haltung in China mit zum Todeverurteilten umgegangen wird und in welchem Umfeld der Organraub stattfindet. “Es ist aus denselben Gründen möglich, wie der Holocaust passieren konnte”, meint David Matas dazu.
Warum ausgerechnet Falun Gong?
Nachdem die Organraub-Enthüllungen bekannt wurden, ging einigen Falun Gong-Praktizierenden, die in China Gefängnisaufenthalte überlebt hatten, ein Licht auf: Sie waren entweder mit Gewalt internistisch untersucht worden, hatten reihenweise Bluttests hinter sich oder eindeutige Anspielungen gehört.
“Wenn du uns nicht deinen Namen und deine Adresse gibts, nehmen wir dir Herz und Leber raus und niemand wird je deine Leiche finden, drohte mir die Polizei”, berichtet eine anonyme Praktizierende, der die Flucht in die USA gelang. “Von sechs meiner Familienangehörigen wurden drei zu Tode verfolgt, weil sie ihre Überzeugung in Falun Gong nicht aufgeben wollten”, erzählt sie. In einem Fall verschwand sogar die Leiche.
Arzt machte merkwürdige Anspielung
Auch Xinhui Yu, der heute in den USA lebt, hatte als Inhaftierter ein merkwürdiges Gespräch im Gefängniskrankenhaus: Ein Arzt gab ihm den Tipp: “Leiste der KP keinen Widerstand. Mach´ einfach was sie sagen. Sonst kommt der Tag, an dem du auf einmal tot bist und gar nicht weißt wie´s kam. Du würdest nicht wissen, wo dein Herz, deine Leber, Milz und Lungen hin sind.”
Dann lieferte der Arzt die Erklärung:
“Falun Gong Praktizierende machen Qigong-Übungen. Ihre Gesundheit ist sehr gut. Denk darüber nach: Ihre Organe sind sicherlich gut. (…) Sollen wir deine nehmen, oder die von Todeskandidaten? Die Kriminellen waren entweder auf Drogen oder Alkohol und hatten schlechte Angewohnheiten. (…) Organe von Leuten wie euch sind die besten.”
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