Chinas junge Männer werden Erzieher aus Not

Titelbild
Foto: The Epoch Times Photo Archiv

Der Druck der Arbeitslosigkeit hat in der Provinz Jiangsu in Ost-China dazu geführt, dass die Auffassung von traditionellen geschlechtstypischen Berufen nicht mehr zum Tragen kommt. Tausende von männlichen Mittelschulabsolventen bewerben sich um einen der 300 von der Regierung ausgeschriebenen Ausbildungsplätze an der Hochschule für Erziehung. Wer zugelassen wird, bekommt nach fünf Jahren Ausbildung einen festen Arbeitsplatz.

Am 29. Mai 2010 führten 15 und 16 Jahre alte Jungen auf dem Campus der Hochschule für Erziehungswissenschaften Gymnastik, Tanz, Gesang und Malen vor und unterzogen sich psychologischen Tests. Der Bewerbungsprozess für den Eintritt an der Hochschule ist kompliziert und nur einer von 300 Bewerbern wird angenommen. Laut Bericht der „Yangtze Evening News“ ist dieses Verhältnis noch höher als das bei der Bewerbung um Arbeitsplätze bei der Regierung.

Gegen 8 Uhr erstreckte sich eine mehrere hundert Meter lange Schlange von Bewerbern und ihren Eltern vom Klassenraum, in dem das Bewerbungsgespräch stattfand, bis zur Straße, in der sich der Eingang zur Hochschule für Erziehungswissenschaften befindet.

In China hält man allgemein die Erziehung von Kindern für einen Frauenberuf. In der Vergangenheit war es nicht üblich, dass junge männliche Schüler eine Bewerbung an Ausbildungsplätze für Kindererziehung oder einen Arbeitsplatz auf diesem Gebiet richteten. Zur Zeit ist nur ein Prozent der Erzieher in der Provinz Jiangsu männlich.

Um dieses Ungleichgewicht zu ändern, hat die Provinz Jiangsu im Jahre 2010 ein Pilotprojekt gestartet, das männlichen Studenten kostenlose Ausbildung anbietet, in der Hoffnung, dass wenigstens ein Lehrer in jeder Vorschule und in jedem Kindergarten sein wird.

Kostenlose Ausbildung und Lebensunterhalt

Um männliche Studenten zu ermutigen, in den Bereich der Kindererziehung einzutreten, sind Ausbildung und Wohnung frei und für die Lebensunterhaltungskosten werden 10.000 Yuan [etwa 1.000 Euro] zur Verfügung gestellt. Bevor diese Studenten die Ausbildung beginnen, müssen sie ein Abkommen mit der Schule und dem städtischen Amt für Erziehung ihrer Stadt unterschreiben, in dem sie sich verpflichten, wenigstens fünf Jahre in diesem Bereich zu arbeiten.

Nach ihrem Abschluss werden sie in ihre Städte zurückkehren und in öffentlichen Vorschulen und Kindergärten arbeiten. Andernfalls müssen sie das Geld zurückzahlen, das für ihre Ausbildung ausgegeben wurde und erhalten noch eine Geldstrafe.

In höher entwickelten Ländern gibt es mehr männliche Erzieher und Lehrer im Bereich der Kindererziehung – sieben Prozent in Japan, zehn Prozent in den Vereinigten Staaten und sogar mehr als zwanzig Prozent in anderen Ländern. Die Leiter der Vorschulen und Kindergärten in Japan sind normalerweise Männer.

Originalartikel auf Englisch: Unemployment Leads Chinese Males to Study Child Education

Foto: The Epoch Times Photo Archiv


Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion