China: Zwangsräumung in der Provinz Sichuan
Einwohner hier in Zigong in der südwestlichen Provinz Sichuan sind gezwungen, umzuziehen.
Ohne vorherige Benachrichtigung rückten am Montag Baufahrzeuge an. Ihr einziger Weg aus dem Gebäude ist nun ein 35cm breiter Graben.
[Xia Zhangchun, Vertriebene]:
„Die Zwangsräumung ist seit vier Jahren verhandelt worden. Doch wir weigerten uns auszuziehen, weil die Entschädigung nicht angemessen war. Es gab keine Vereinbarung, aber plötzlich sind sie gekommen und haben die Straße aufgerissen. Jetzt wollen sie uns Wasser und Strom abstellen und das Haus abreißen.“
Die schwere Maschinerie kehrte um 2:00 Uhr nachts zurück. Die Aufnahmen stammen von diesem Mann. Liu Zhengyiu. Ebenfalls aus der Gegend und selbst ein Opfer der Zwangsräumung.
[Liu Zhengyiu, Bürgerrechtler]:
„In China arbeiten die Baufirmen mit den Beamten heimlich zusammen. Sie bieten sehr wenig Entschädigung, und die Leute wollen dann nicht ausziehen. Sie appellieren bei der Stadt. Doch niemand hört sie an, weil in diesem Land das Justizsystem seiner Verantwortung in keiner Weise nachkommt.“
Nur noch ein kleiner, gefährlicher Pfad durch den Bauschutt führt zu ihrem Heim.
Am Mittwoch versammelten sich Dutzende Einwohner vor dem Regierungsgebäude von Zigong und verlangten mit den Beamten zu sprechen. Laut Liu Zhengyiu hätten beide Parteien sich darauf verständigt, neu zu verhandeln. Doch am Donnerstag waren die Bautrupps wieder angerückt und versuchten, die Bewohner zu vertreiben.
Zwangsräumungen und Häuserabrisse in ganz China haben zu Konflikten zwischen der Öffentlichkeit und den Behörden geführt. Amnesty International berichtete, dass diese Ereignisse gewaltsamer werden. Lokale Beamte wollten mit dem Landverkauf Haushaltsschulden begleichen.
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