Stimmung gegen USA und Xi: Daher kommt Chinas Kriegspropaganda um die Spratlys
Widersprüche in Chinas Medien: Es findet derzeit dreiste Kriegspropaganda statt – und gleichzeitig wurde die Marine dazu aufgerufen, im Südchinesischen Meer „keine Umstände“ zu machen. Der Machtkampf hinter den Kulissen des Regimes spiegelt sich in der Medienlandschaft wider.
„Ein Krieg mit den USA ist unvermeidlich“, titelte die chinesische Zeitung Global Times dieser Tage – vorausgesetzt, die Amerikaner nehmen ihre Forderungen an Peking bezüglich der Bauvorhaben im Südchinesischen Meer nicht zurück.
Chinas umstrittene Inselbauten
Auf dem Fiery Cross Reef, einem bisher unbenutzbaren Riff der Spratly Inselgruppe, hat China in den vergangenen Monaten eine künstliche Insel mit Landebahn aufgeschüttet und damit Fakten in einem umstrittenen Gebiet geschaffen. Chinas neue Militärbasis wird, sobald fertiggestellt, für Kampfjets und Überwachungsflugzeuge nutzbar sein. In den Spratlys ensteht dadurch ein direkter Konkurrenz-Kampf mit den USA, die darauf bestehen, dass China sich hier internationales Territorium unter den Nagel zu reißen versucht. Insgesamt erheben sechs Länder Ansprüche in dem Gebiet, durch das wichtige Schiffsrouten gehen und in dem Erdöl vermutet wird.
Hier gibt´s interaktive Satellitenbilder der Inselbasen!
„Ob es im Südchinesischen Meer friedlich bleibt, oder dort ein Krieg ausbricht, steht allein in der Verantwortung der USA“, so der Kommentar der Global Times. Die USA sollten „dem friedlichen Aufstieg Chinas“ etwas mehr Raum geben, forderte der Artikel. Die Global Times ist politisch links anzusiedeln und gehört zu den Medien, die mit Chinas Ex-Staatschef Jiang Zemin in Verbindung gebracht werden. Ihre chinesischsprachige Aussage hat innerhalb Chinas kaum Bedeutung – die englischsprachige Global Times fungiert dagegen als Jiang-nahes Sprachrohr im Ausland. Aktuell stehen die meisten Medien Chinas noch unter dem Einfluss der Jiang-Bande, weil sie dem Propaganda-Minister Liu Yunshan unterstehen, der dieser Clique zuzurechnen ist.
Ermahnungen von Xi Jinping
Chinas Staatschef Xi Jinping, dessen schärfste Feinde im Jiang-Lager anzusiedeln sind, ist hingegen um moderate Töne und Aktionen bezüglich der Inseln bemüht (obwohl auch er in puncto Spratlys nicht nachgeben will). Im Vorfeld seines USA-Besuchs im September ist Xi sehr an einer Vermeidung von Streitigkeiten interessiert.
So zitierten einige chinesische Medien am 19. Mai einen Kommentar, der in der Zeitung des chinesischen Militärs erschienen war. Bezüglich des Territorialstreits im südchinesischen Meer hieß es darin: Die chinesische Marine solle „keine Umstände machen oder Störungen erzeugen“ und solle sich auch „nicht leichtsinnig bewegen“. Andererseits sollte sich die Marine auch nicht schwach zeigen, forderte der Artikel.
Man vermutet, dass es sich bei der Veröffentlichung um eine Ermahnung Xi Jinpings handelte – schließlich ist er der Oberbefehlshaber der Armee und Dinge, die in der Militärzeitung stehen, gelten immer als Leitfaden „von oben“.
Auch die USA waren nicht untätig und nutzten Chinas Inselbauten für ihre Propaganda: Sie schickten ein Flugzeug dorthin, das ein CNN-Kamerateam an Bord hatte, welches die chinesischen Funkwarnungen aufnahm …
Mehr dazu unter: China will Inselstreit klein halten – CNN filmte Warnung an US-Flugzeug
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