China: Plagiatsvorwurf gegen Xi Jinpings Doktorarbeit
Er galt als der erste chinesische Staatschef mit Doktortitel, nun wird Xi Jinpings Glaubwürdigkeit in Frage gestellt.
Der Hongkonger Autor Joe Chung wirft Chinas neuem Präsidenten vor, bei seiner Doktorarbeit abgeschrieben zu haben. Xi hatte sie 2001 an der Universität Tsinghua geschrieben. Die Seriosität von Xis Dissertation war in Fachkreisen schon länger bezweifelt worden. Neu ist, das Chung den Fake offenbar beweisen konnte. Asia Sentinel berichtete ausführlich über fragwürdigen Passagen.
Ein Chemiker mit marxistischem Abschluss
Xi Jinping studierte in den 70er Jahren Chemie-Ingenieurswissenschaften an der Tsinghua. Von 1998 bis 2002 legte er im Rahmen einem Postgraduierten Programms der Schule für Sozialwissenschaften noch etwas „Marxismus und ideologische Studien“ nach – wieder in Tsinghua – und holte sich damit den Titel „Dr. jur“. Gleichzeitig hatte er zwei zeitraubende Ämter inne: Vize-Parteisekretär der Provinzen Fujian und Zhejiang.
Seiner Doktorarbeit gab er den Titel “Versuch über Chinas ländliche Markterschließung” und schon Seite eins des Vorworts zitiert einen kompletten Absatz ohne Quellenverweis: Er stammt aus dem Statement des Zentralkomittees der KPCh zum Thema Landwirtschaft, das im Oktober 1998 erschien. Xis Arbeit weist erstaunliche Ähnlichkeiten zu anderen Büchern auf, zum Beispiel dem Titel “Arbeitsweise und Entwicklung der chinesischen Wirtschaft”, der 1995 von Chinas Akademie für Sozialwissenschaften veröffentlich wurde.
Hauptverdächtig: Xis Sekretärin
Auch steht die Behauptung im Raum, Xis Mitarbeiterin Liu Huiyu habe die Arbeit in seinem Auftrag geschrieben. Asia Sentinel fand auffallende Ähnlichkeiten und mehrere wörtliche Zitate aus Lius Buch “Die Globalisierung und Chinas landwirtschaftliche Entwicklung”, das 2001 vor Xis Dissertation erschien. Liu war nach der Veröffentlichung von Xis Doktorarbeit die Karriereleiter rapide nach oben gepurzelt. Sie arbeitet aktuell als Professorin und Vize-Dekanin der Jiangxia Universität in der Provinz Fujian. Als Asia Sentinel sie um ein Interview bat, verweigerte sie dies.
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