Wie Chinas Pandabären internationale Deals klarmachen – Wenn der Panda ins Spiel kommt, wird es ernst

Der Pandabär ist Chinas härteste Währung: Zu diesem Schluss kam 2013 eine Studie der Oxford University. Der Kuschelfaktor der Bären sorge für starke, langanhaltende Beziehungen im Wirtschaftsbereich.
Titelbild
Der Panda Tian Tian wohnt im Washingtoner Zoo - zur Beziehungspflege zwischen den USA und China ...Foto: Brendan Smialowski/AFP/Getty Images
Epoch Times18. Oktober 2013

Die Studie hat 50 Pandas, die aktuell als chinesische Leihgaben in internationalen Zoos sitzen, unter die Lupe genommen. Sie stieß auf eindeutige Zusammenhänge zwischen den schwarzweißen Bambusbären und wichtigen Geschäftsabschlüssen. Die Pandas beflügen demnach Chinas Außenhandel und belohnen ausländische Investitionen:

So erhielten Australien, Frankreich und kürzlich auch Kanada Panda-Leihgaben nach erfolgreichen Abschlüssen im Uran-Geschäft. Weitere Panda-Transaktionen gab es im asiatischen Raum: Malaysia und Thailand erhielten die Bären als Teil eines Freihandeslabkommens mit dem chinesischen Regime.

Wenn der Panda ins Spiel kommt, wird es ernst

Die Studie erschien im Journal Environmental Practice und spricht von der aktuell „dritten Phase der Panda-Diplomatie“ der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). In Phase 1 während der Mao-Ära in den 60er bis 70er Jahren, wurden Pandas verschenkt, um strategische Freundschaften zu schließen.

Mit Deng Xiaoping begann 1978 Phase 2 in der man die Bären im Leasing verlieh. Heute, in Phase 3, bekommen die Pandas vor allem Länder, die besonders resourcenreich oder technologisch hochentwickelt sind. Gegen hohe Gebühr, versteht sich.

Das neue Muster entwickelte sich 2008 nach dem Erdbeben von Sichuan. Damals wurde die Panda-Aufzuchtstation Wolong zerstört, weshalb 60 Pandas ein neues Zuhause brauchten. Mittlerweile ist die Aufzuchtstation wieder in Betrieb und eine weitere Intensivierung Panda-Diplomatie zu erwarten, sagen die Forscher.

Flauschiger Freundschaftsbeweis mit Hintergedanken

„Aus chinesischer Sicht stärkt die gemeinsame Verantwortung für so ein kostbares Tier die Verbindung Chinas mit seinen besonders engen Freunden“, sagt Kathleen Buckingham, Autorin der Studie in einer Presseerklärung.

“Panda-Leihgaben sind nicht nur Teil einer Abmachung; vielmehr ‘besiegeln’ sie eine diplomatische Freundschaft und die Absicht, langfristig gut zusammen zu arbeiten.“ Ein Panda-Päärchen kam zum Beispiel 2011 im Zoo von Edinburgh an, als der damalige chinesische Premier Verträge über 2,6 Milliarden Pfund, (325 Millionen Euro) abschloss. Für Lachs, petrochemische und nachhaltige Ernegietechnologie und Jeeps.

“Warum hat der Edinburger Zoo Pandas und der Londoner nicht? Wahrscheinlich weil, China nach Schottlands Naturresourcen schielt”, so Buckingham. “Länder, die einen Panda entgegen nehmen, sollten sich vorher Gedanken machen, was das umwelttechisch für Auswirkungen für sie haben könnte. Denn China erwartet im Gegenzug Langzeit-Leistungen bei der Lieferung von Gütern wie Uran, Lachs oder andere natürliche Resourcen.”

Genauso wie sie ‘Einvernehmen besiegeln’ können Pandas auch zurückgerufen werden, sollten Dissonanzen entstehen. Zum Beispiel gab es die Abmachung, dass zwei Pandababies, die in den USA zur Welt kamen, erst 2010 nach China zurückkehren sollten. Als US-Präsident Obama jedoch 2009 von Peking vor einem Treffen mit dem Dalai Lama gewarnt wurde, wurden die Bärchen schon zwei Tage später zurückgefordert.



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