China: Misstrauen gegenüber der Regierung im Fall der Vogelgrippe wächst

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Die neulich entdeckt Vogelgrippe lässt das Misstrauen gegenüber der Regierung stark wachsen.Foto: PHILIPPE LOPEZ/AFP/Getty Images
Epoch Times13. April 2013

 

In China gibt es schon lange einen Witz, wie man ein Erdbeben voraussehen kann. Erstens, ungewöhnliche Erdaktivitäten werden gemessen. Zweitens, die Tiere verhalten sich ungewöhnlich. Drittens, Spezialisten der Regierung „stellen klar“, dass es kein Erdbeben geben werde. Tatsache ist, dass die Vertrauenswürdigkeit der Regierung in China immer wieder neue Tiefpunkte erreicht. Die neulich entdeckt Vogelgrippe lässt das Misstrauen gegenüber der Regierung noch einmal stark wachsen.

Für viele Chinesen ist die Erinnerung an den Ausbruch von SARS vor etwa zehn Jahren immer noch frisch. Damals hat die Regierung mehrere Male „klar gestellt“, dass die vielen Gerüchte über den Ausbruch einer Krankheit falsch seien und vermutlich böse Absicht dahinter stecke. Einige Wochen später musste die Regierung angesichts der schwierigen Lage doch zugeben, dass SARS tatsächlich ausgebrochen sei.

Die Regierung scheint nicht viel dazugelernt zu haben. Bereits Mitte März gab es Gerüchte, dass drei Personen in Shanghai schwer erkrankt seien. Die Regierung hat damals „klar gestellt“, dass sie an Lungenentzündung litten. Möglicherweise haben diese Gerüchte einen Zusammenhang mit den drei Fällen von Vogelgrippe-Infektion, die erst Ende März bekannt wurden.

Die Webseite secretchina.com zitierte eine Meldung der New York Times, dass sogar die unter Kontrolle stehenden Medien aus China die Frage aufgeworfen haben, warum die Regierung erst am 31. März, also etwa zwei Wochen nach dem Volkskongress, die Vogelgrippe-Erkrankung von Menschen verkündet habe. Schließlich sei der erste bis jetzt bekannte Fall einer Infektion mit Vogelgrippe bereits am 19. Februar gewesen. Es gebe Vermutungen, dass die Regierung die Meldung absichtlich so später bekannt gegeben habe, um den Zeitraum des Volkskongresses zu meiden.

Viele glauben nicht an die offiziellen Angaben über die Vogelgrippe. Aber nach Berichten der chinesischsprachigen Epoch Times, Dajiyuan, seien die Medien in China möglicherweise verpflichtet worden, nur die Meldungen der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua zu verbreiten. Die Webseite secretchina.com veröffentlichte eine Meldung von Agence France Presse (AFP), dass bis zum 10. März 33 Infektionsfälle von Vogelgrippe in China entdeckt worden seien. Um die sich rasant ausbreitende Panik einzudämmen, habe die Regierung 12 Personen verhaftet, die im Internet „falsche Meldungen“ verbreitet haben. Die Polizei der Stadt Guiyang habe erklärt, dass ihre Aktionen im Internet und in der Bevölkerung Unruhe erzeugt haben. David Bandurski vom China Media Project der University of Hong Kong habe erklärt, dass sich viele „Gerüchte“ in China später als Wahrheit herausgestellt haben und dass die Bevölkerung kein Vertrauen in die Regierung habe. (yh)

 



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